60 Jahre Römische Verträge – MdL Peter Hofelich: „Mehr Idealismus und soziale Gerechtigkeit für Europa“

Anlässlich des 60. Jahrestages der Römischen Verträge plädiert der SPD-Abgeordnete und europapolitische Sprecher Peter Hofelich für neue Impulse und mehr Idealismus: „Die verbindende Idee Europas ist die Freiheit, der Kitt die soziale Gerechtigkeit – und beides gehört zusammen.“

Trotz einer Vielzahl an Problemen in Europa stehe die Union noch immer vergleichsweise gut da. Vielerorts gelinge es, dem grassierenden Nationalismus entgegenzutreten und aufkommenden Krisen konstruktiv zu begegnen. „Europa schaut 60 Jahre nach den Römischen Verträgen nach vorne“, betont Hofelich. Der zukunftsweisende Idealismus, der am 25. März 1957 auf dem Kapitol zur Unterzeichnung der Verträge geführt hatte, könne auch heute richtungsweisend sein. „Der Idealismus von Rom ist nicht der Pragmatismus von Brüssel. Beide Aspekte können sich aber in Zukunft verbinden: Wer ein pragmatisch gelingendes Europa will, braucht künftig mehr Idealismus.“

Ohnehin seien Baden-Württemberg und der Kreis Göppingen bereits seit der Stauferzeit besonders europäisch ausgerichtet. Die Lehre daraus, so betont Hofelich, müsse vor Ort auch aus gewachsener historischer Verantwortung lauten: „Baden-Württemberg darf nicht mittrotten, es muss für Europa vorangehen!“ Der Europaexperte warnt deshalb vor einer „Rückabwicklung Europas“. Ein gemeinsamer Binnenmarkt müsse mit Arbeitnehmer- und Verbraucherrechten genauso einhergehen wie mit einer gemeinsamen Außenpolitik. „Unser Interesse ist mehr Europa in einem sozialeren Europa“, unterstreicht der Abgeordnete.

Mit Blick auf einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen verweist der SPD-Politiker außerdem auf die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklungs-Zusammenarbeit mit Afrika und mehr Solidarität innerhalb Europas. Dazu seien auch mehr Investitionen nötig. Insgesamt habe die Europäische Union bis heute einen Lernprozess durchlaufen ­– ob in Sachen Kommunikation oder bei Richtlinien, die in den Mitgliedsländern vor Ort sinnvoller geregelt werden könnten. „Wir haben in Land und Kreis allen Anlass, gute Europäer zu sein: Unsere Aufgabe ist es, dass Europa in Zukunft noch mehr zu einer unaufgeregten und begeisternden Normalität wird.“

PM

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