Barrierefrei ist der Geislinger Bahnhof noch nie gewesen, aber mit den Veränderungen in der Gesellschaft, die Menschen werden immer älter und trotz Einschränkungen wollen sie mobil bleiben, wird dieses Manko immer gravierender. Der Grüne Kreisverband, der grüne Ortsverband Helfensteiner Land sowie der Stadtbehindertenring Geislingen (Steigle) wollten nur gemeinsam Druck auf die Vertreter der Bahn machen.
Der grüne Bundestagsabgeordneter und Bahnpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion hatte denn auch den Leiter des Regionalbereiches Südwest der DB Station & Service, Michael Groh, überreden können, zu einem Gesprächstermin nach Geislingen zu kommen.
Dieser überraschte die Geislinger Gesprächspartner mit der Zusicherung, dass die beiden Aufzüge, die die Bahnsteige dann mit dem Fußgängerunterführung verbinden soll, spätestens im Jahr 2020 fertigstellt sein soll, eventuell, wenn kein Planfeststellungsverfahren nötig sei, sogar schon ein Jahr früher.
Seit nunmehr 17 Jahren warten nicht nur die Geislinger darauf, dass sich am Bahnhof in Geislingen etwas im Hinblick auf die Barrierefreiheit tut. Aber auch die Aufzüge sind nur ein erster Schritt, denn barrierefrei auf den Bahnsteig zu kommen bedeutet noch nicht, dass man auch den Zug besteigen kann. Hierzu bedarf es einer Anpassung der Bahnsteige um die Züge ebenerdig besteigen zu können. Dies soll zwar auch gemacht werden, würde für die Stadt Geislingen aber Ausgaben von rund zwei Millionen Euro bedeuten. Bei der finanziellen Lage der Stadt kann man hierauf sicher lange warten.
Über Alternativen diskutierte man auch in Geislingen. Mobile oder stationäre Rampen auf den Bahnsteigen, Ausfahrrampen oder Neigetechniken in den Zügen oder einfach wieder mehr Personal bei der Bahn, die den Passagieren beim Ein- und Aussteigen behilflich sein können.
Aber beim letzten Punkt unterschieden sich auch die Ansichten. Ist es einerseits gut, wenn in der Mobilität Beeinträchtigte, die können auch Personen mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck sein, so wäre es doch schöner und auch dem Inklusionsgedanken entsprechender, diese Personen könnten sich ohne fremde Hilfe, nur unter Zuhilfenahme entsprechender Technik frei bewegen können.
PM