Ja zu Anbau: Das Gebäude Hauffstraße 10 soll im Obergeschoss Richtung Straße erweitert werden. Der Gemeinderat hat der Bauvoranfrage zur Überschreitung der Baugrenze um 50 Zentimeter mit einer Enthaltung zugestimmt.
Keine Parkzeitbeschränkung: Die Gemeinde führt für den öffentlichen Parkplatz in der Sparwieser Straße keine Parkscheibenpflicht ein. Der Gemeinderat stimmte damit einstimmig dem Mehrheitsergebnis einer Anliegerumfrage zu.
Motorisierung nimmt zu: Seit Jahren steigt die Gesamtzahl der Fahrzeuge im Landkreis sowie in der Gemeinde Hattenhofen. Mit 2.939 Fahrzeugen kommt auf fast jede Person in Hattenhofen ein Fahrzeug (einschließlich Anhänger und Omnibusse).
Bauplatz ist kampfmittelfrei: Erstmals musste die Gemeinde bei einer Baumaßnahme im Ort eine Kampfmittelfreigabe erwirken. Dem Bau der beiden Mehrfamilienhäuser Ledergasse 2 + 4 steht nichts im Wege: Die Auswertung alter Luftbilder durch eine Fachfirma ergab keine Anhaltspunkte für alte Bomben oder Granaten im Untergrund.
Archäologen finden nichts: Auch Grabungen einer örtlichen Archäologin für die Kreisarchäologie und für das Landesamt für Denkmalpflege ergaben auf der Baustelle Ledergasse 2 + 4 kein „archäologisch relevantes Ergebnis“, wie das Regierungspräsidium Stuttgart mitteilt. Entgegen dem gemeindlichen Beschluss bei der Bebauungsplanänderung zu diesem Grundstück musste die Gemeinde doch kurzfristig vor Baubeginn das Grundstück durch Denkmalexperten untersuchen lassen.
Gemeinde vergibt mehrere Tiefbaumaßnahmen
Für den Endausbau des Oberholzwegs, für die Auswechslung defekter Wasserleitungen in der Friedhofstraße und für die Kanalsanierung in der Hauptstraße hat der Gemeinderat jeweils einstimmig, teilweise nach Diskussionen über die Preisunterschiede bei den Angeboten, die Arbeiten vergeben (Beträge gerundet): Den Ausbau des Oberholzwegs übernimmt für 339.000 Euro die Firma HSE-Bau aus Kernen. Diese wechselt auch die defekte Wasserleitung in der Friedhofstraße für 61.000 Euro aus. Die Wasserleitung im Oberholzweg verlegt für 26.000 Euro die Firma Hummel aus Bünzwangen, ebenso für 20.000 Euro eine Wasserleitung in der Friedhofstraße. Kanalschäden in der Hauptstraße und defekte Hausanschlüsse im öffentlichen Bereich saniert für 27.000 Euro die Firma Pöschl aus Kirchheim/Teck.
Gemeinde verlängert Pachtvertrag für Obstanlage
Dem zusammen mit den Vorsitzenden der Gemeinschaftsobstanlage und des Biologischen Obstanbaus erarbeiteten neuen Vorschlag zur Vertragsverlängerung mit beiden Organisationen hat der Gemeinderat einstimmig zugestimmt. So wird dem Biologischen Obstbau mit 23 Mitgliedern die Pachtfläche von 1,4 Hektar weiterhin unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Auch die acht eigenwirtschaftlich beteiligten Mitglieder der Gemeinschaftsobstanlage dürfen ihre Fläche von 0,9 Hektar weiterhin unentgeltlich bewirtschaften. Ein professioneller Obstbauer zahlt für seine Pachtfläche von 2,2 Hektar 2,50 Euro pro Ar und Jahr. Künftig werden zurückgegebene Pachtflächen in der Gemeinschaftsanlage öffentlich ausgeschrieben. Über die Vergabe entscheidet die Vorstandschaft. Die Gemeinde verlängert den Pachtvertrag mit beiden Organisationen um 15 Jahre bis 2032.
Feuerwehrsirene wird verlegt
Die Gemeinde unterhält noch drei öffentliche Sirenen, eine im Gewerbegebiet Friedhofstraße, eine auf dem Rathaus und eine in der unteren Hauptstraße. Diese muss nun abgebaut und verlegt werden, da der neue Gebäudeeigentümer sie nicht länger dulden möchte. Die Sirenen sind tagsüber von sechs bis 18 Uhr in Betrieb. Sie sollen bei Feueralarm in erster Linie die örtlichen Feuerwehrleute ohne Funkempfänger alarmieren, aber auch Anwohner und Verkehrsteilnehmer über einen bevorstehenden Einsatz informieren. Dankeswerter Weise hat sich die benachbarte Zimmerei Höfer bereit erklärt, eines ihrer Gebäude als neuen Standort für die Sirene zur Verfügung zu stellen. Abbau, Generalüberholung und Neuinstallation kosten die Gemeinde gut 9.000 Euro.
Diskussion über Parkprobleme im Gewerbegebiet Friedhofstraße
Umfrageergebnis wird vorerst nicht umgesetzt
Auf Kritik mehrerer Sprecher im Gemeinderat stieß der Vorschlag der Verwaltung, das Parken von LKW im Gewerbegebiet Friedhofstraße tagsüber auf zwei Stunden zu beschränken. Die Verwaltung hatte damit das Mehrheitsergebnis einer Umfrage unter den Firmen umsetzen wollen. Bislang ist ein Großteil der Friedhofstraße im Gewerbegebiet für PKW gesperrt, nur Lastzüge dürfen dort parken. Da es immer wieder „Dauerparker“ gibt bzw. Fahrer, die dort ihre LKW abstellen, ohne die dortigen Betriebe zu beliefern, hatte ein Firmeninhaber beantragt, die Haltemöglichkeit für LKW stundenweise zu begrenzen. In einer Umfrage hatten sich neun Firmen zu dem Vorschlag geäußert: zwei waren gegen diesen Vorschlag, sechs dafür, eine Firma enthielt sich.
Kurzzeitparkplätze auch im Wohngebiet?
Ein Gemeinderat verwies auf die gesetzlichen Ruhezeiten für LKW-Fahrer. Auf seine Nachfrage erläuterte die Verwaltung, dass – wie bei anderen Kurzzeitparkplätzen – die Parkscheibenpflicht nur tagsüber gelten soll, nicht nachts. Ein weiterer Sprecher sah keinen Grund für eine Änderung, in Deutschland werde viel zu viel durch Schilder und Beschränkungen geregelt. Mit der vorgeschlagenen Regelung verlagere man den Parkdruck Richtung Wohngebiet Friedhofstraße. Besser sei es, eine großzügige Parkscheibenregelung tagsüber für die komplette Friedhofstraße, einschließlich Wohngebiet einzuführen und nachts und am Wochenende ohne Beschränkung parken zu lassen. Der Vorschlag der Verwaltung sei total unrealistisch und kontraproduktiv, so ein dritter Kritiker. Man werfe hier den Firmen Knüppel zwischen die Beine. Gegen diesen Vorwurf verwahrte sich Bürgermeister Jochen Reutter: Keineswegs wolle die Verwaltung die Firmen malträtieren, vielmehr entspreche der Beschlussvorschlag ja der deutlichen Mehrheitsmeinung unter den Betrieben bzw. Umfrageteilnehmern.
Verwaltung wird neues Konzept vorlegen
Weitere Sprecher sprachen sich dafür aus, die Kurzparkpflicht auf die gesamte Friedhofstraße auszudehnen und am Wochenende auszusetzen. Schwierigkeiten sahen manche Sprecher auch darin, eine Parkscheibenpflicht durchgehend zu überwachen. Bürgermeister Jochen Reutter möchte nun die Vorschläge aus dem Gemeinderat mit den Firmen aufarbeiten und mit einem neuen Plan wieder in den Gemeinderat gehen.
Sanierung der Ortsdurchfahrt ab 10. April
Vier Bauabschnitte unter Vollsperrung
Wie schon bekanntgegeben soll die Ortsdurchfahrt K 1419 (Hauptstraße ab Einmündung Schlierbacher Straße bis Kreisverkehr sowie Teilabschnitte Richtung Sauerbrunnen und bis Dorfwiesen) durch den Landkreis komplett saniert werden. Die Gemeinde wird parallel Teile des Gehwegs sowie einzelne Schächte erneuern. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben erfolgen die Arbeiten zum Schutz der Bauarbeiter jeweils unter Vollsperrung.
Bürgermeister Jochen Reutter informierte den Gemeinderat über die bisher bekannten Details. Der Baubeginn in der unteren Hauptstraße ist für den 10. April geplant und liegt in den Osterferien, da dort der Schülerverkehr beim ÖPNV wegfällt. Die Bauabschnitte 2 (Kreisverkehr bis Einmündung Ringstraße) und 3 (Kreisverkehr bis Einmündung Dorfwiesen) erfolgen vermutlich parallel ab 24. April. Zuletzt wird Abschnitt 4 (Einmündung Ringstraße aufwärts bis Schlierbacher Straße) fertiggestellt.
Busverkehr im Oberdorf solange ausgesetzt
In den Abschnitten 2,3 und 4 können die Bushaltestellen an der Hauptstraße Richtung Schlierbach nicht bedient werden. Positiv: Die ursprünglich vorgesehene Sperrung der Ledergasse für die Kranaufstellung zum Bau der beiden Mehrfamilienhäuser ist hinfällig, der Kran steht auf dem Parkplatz, sodass der Verkehr über Ledergasse und Ringstraße wie gewohnt fließen kann.
Die Maßnahme wird derzeit ausgeschrieben. Sobald die Baufirma feststeht, sollen die Anlieger informiert werden. Eine ständige Absprache mit den Anwohnern ist allen Beteiligten sehr wichtig. Auch innerörtliche Betriebe und die Gastronomie sind von der Maßnahme betroffen. Außerdem muss die Feuerwehrausfahrt stets gewährleistet sein und müssen die Rettungsdienste durchkommen.
Froh über Sanierung durch Landkreis
Die letzte Kreisstraßensanierung war 1999. Bürgermeister Jochen Reutter geht davon aus, dass nach dieser Sanierung wieder für zehn bis 15 Jahre Ruhe ist. Er sei froh, so der Schultes, dass der Kreis dieses Jahr investiere. Eine Umleitung der PKW über Feldwege möchte Reutter nur im Notfall zulassen. Wenn, dann müsse man vorher eine Beweissicherung an den Banketten machen, um später Schäden zuordnen zu können.
PM