Albershausen: Gemeinderat gibt den offiziellen Startschuss für die Erschließung des Gewerbegebiets Eschle

In seiner letzten Sitzung dieses Jahres hat der Gemeinderat eine Maßnahme freigegeben, die die Infrastruktur der Gemeinde Albershausen langfristig entscheidend prägen wird, weil Arbeitsplätze geschaffen und dadurch potentielle Einwohner angezogen werden: die Erschließung des Gewerbegebiets Eschle.

Bei positivem Konjunkturverlauf werden außerdem durch die Gewerbesteuer die Einnahmen der Gemeinde nachhaltig gesichert. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 5 Mio Euro – bezogen auf die beiden Bauabschnitte Gewerbegebiet Eschle Nord und Süd – ist die Erschließung des Gewerbegebietes Eschle in dieser absoluten Höhe in Albershausen ein bis jetzt  einmaliges Projekt, das sich allerdings in wirtschaftlicher Hinsicht durch den Verkauf der Gewerbebauplätze selbst finanziert.

Der Gemeinderat verfolgt die Erschließung dieses neuen Gewerbegebietes bereits seit Jahren beharrlich. Während des Bebauungsplanverfahrens mussten massive Schwierigkeiten gelöst werden, zum Beispiel die Frage der Anbindung des neuen Gewerbegebietes an die Bundesstraße B 297 sowie Widerstände seitens des Naturschutzes. Verhandlungsgeschick und die gezielte Umsetzung der Beschlüsse des Gemeinderates haben schlussendlich dazu geführt, dass das Gremium nun in seiner Sitzung am vergangenen Freitag  der Ausführungsplanung zustimmen und den Baubeschluss fassen konnte.

Inhalt des ersten Bauabschnittes ist die Sanierung der Daimlerstraße, an die die Ver- und Entsorgungsleitungen des neuen Gewerbegebietes angebunden werden, sowie die Herstellung der Erschließungsanlagen (Kanal, Wasserleitung, Straßenbau und weitere Versorgungsleitungen) des ersten Bauabschnittes „Gewerbegebiet Nord“.

Im Frühjahr 2017 wird mit den Bauarbeiten begonnen.

Der Planer, Jochen Haug vom Ingenieurbüro Schädel, Ebersbach, konfrontierte die Räte jedoch mit einem Wermutstropfen: Die Ausschreibung der Maßnahme erfordere umfangreiche detaillierte vorbereitende Untersuchungen, deshalb könne die Ausschreibung erst im Januar 2017 erfolgen mit der Konsequenz, dass die Vergabe der Arbeiten nicht wie geplant in der Sitzung des Gemeinderates im Februar, sondern im März 2017 erfolgen müsse, was auf heftige Kritik von Gemeinderätin Ute Lehnemann (BWV) stieß. Der Planer sicherte jedoch zu, den Beginn der Bauarbeiten fix für die zweite Maiwoche im Leistungsverzeichnis vorzusehen und dies mit der bauausführenden Firma dementsprechend zu vereinbaren. Ein früherer Baustart sei nicht möglich, weil das Becken des Notregenüberlaufs, das in der Daimlerstraße eingebaut werde, acht Wochen für die Herstellung benötige. Dieses Becken müsse jedoch vom Bauablauf her als einer der ersten Schritte umgesetzt werden.

Gemeinderat Roland Hirsch (BWV) forderte, die Bauarbeiten müssten auf jeden Fall vor dem Winter abgeschlossen sein.

Weiterhin nahm der Gemeinderat Bezug auf die geplante Kanaldimensionierung (DN 300) und hinterfragte, ob dies für die produzierenden Betriebe Beschränkungen nach sich ziehen könne. Der Ingenieur, Jochen Haug, verwies auf die vorgenommenen Berechnungen, die für die Entsorgung sogar eine Kapazitätsreserve enthalten. Trotzdem sprach sich auch für Gemeinderat Hermann Weiler (FWS) für eine Aufdimensionierung des Kanals auf DN 400 aus, dies sei sicher mit vergleichbar geringen, vertretbaren Mehrkosten verbunden. Auch Gemeinderat Martin Kaess (FWS) erinnerte daran, dass bestehende Kanäle durch unvorhergesehene Projekte in der Vergangenheit immer wieder zu gering dimensioniert gewesen seien. Gemeinderat Heiko Biedebach (BWV) warnte hingegen vor einer Planänderung. Eine Änderung der Entsorgungsplanung würde weitere Änderungen nach sich ziehen, was den Verlauf der Maßnahme noch weiter hinauszögern könnte.

Bürgermeister Jochen Bidlingmaier wies ergänzend darauf hin, das neue Gewerbegebiet werde nach dem Trennsystem entwässert, d.h. das Regenwasser müsse getrennt abgeleitet werden. Dies stelle eine weitere Entlastung für die Kanalisation dar. Er schlug vor, die Mehrkosten der angesprochenen Aufdimensionierung der Kanalisation alternativ aufzuzeigen. Nach kurzer Diskussion kamen die Räte jedoch überein, es bei der vorgelegten Planung zu belassen, eine getrennte Beschlussfassung wurde nicht gefordert.

Gemeinderat Uwe Seitz (FWS) wollte wissen, ob die betroffenen Gewerbebetriebe über die Maßnahme bereits informiert worden seien. Dies, so die Verwaltung, erfolge, nachdem der Gemeinderat die Ausführungsplanung freigegeben habe.

Gemeinderat Hermann Weiler (FWS) erkundigte sich im Hinblick auf die enormen Baukosten des ersten Bauabschnittes in Höhe von rund 2,13 Mio. Euro, ob eine erneute Ausschreibung möglich sei, wenn das Submissionsergebnis die Kostenschätzung des Ingenieurbüros erheblich überschreite. Dies, so der Bürgermeister, sei im Rahmen der rechtlichen Vorgaben möglich.

Zur Wasserversorgung erläuterte der Planer, man könne – auch bedingt durch die Sanierung der Daimlerstraße, sowohl im bestehenden als auch im neuen Gewerbegebiet Ringleitungen zur Verfügung stellen, was die Wasserversorgung qualitativ aufwerte. Beispielsweise bei erforderlichen Reparaturmaßnahmen könne das Gebiet problemlos mit Wasser versorgt werden, was für die Gewerbebetriebe von immenser Bedeutung sei.

Man habe bei der Erschließungsplanung die Interessen der Gewerbebetriebe so weit als möglich berücksichtigt, um ein qualitativ hochwertiges Gewerbegebiet anbieten zu können.

Die Gemeinde schafft mit dieser Maßnahme insgesamt rund 4,4 ha Nettobauland und schafft durch die Ansiedelung von Gewerbeflächen Arbeitsplätze – Pluspunkte für die kommunale Infrastruktur der Gemeinde Albershausen.

PM

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