Im Januar 2016 beendete eine erste Gruppe von Eltern erfolgreich die Schulung zu Interkulturellen Elternmentoren mit einer feierlichen Übergabe der Zertifikate. Im Januar und Februar 2017 geht der zweite Kurs an den Start; Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Die Fortbildung ‚Interkulturelle Elternmentoren‘, ein Projekt der Elternstiftung Baden-Württemberg, konnte nach Göppingen geholt werden, „weil hier viele gebündelte Kräfte im Gleichklang wirkten“, betont Dragica Horvat, Integrationsbeauftragte der Stadt. Träger des zunächst bis Januar 2016 laufenden Projektes waren in Göppingen neben der Integrationsbeauftragten die Projektgruppe Interkulturelle Elternarbeit vom Göppinger Bündnis für Familie, das Haus der Familie/Villa Butz sowie das Staatliche Schulamt Göppingen. In 2016 konnte das Projekt dann dank Mitteln aus der Bürgerstiftung vom Bündnis für Familie und dem Haus der Familie weiter geführt werden.
Nun sind seit fast einem Jahr die Interkulturellen Elternmentoren an den Schulen aktiv. Sie werden gerufen, wenn sprachliche Barrieren oder kulturelle Vorbehalte zu überwinden sind, aber sie suchen sich ihr konkretes Aufgabenfeld in Absprache mit der Schule oder dem Kindergarten auch selbst aus, je nach ihren eigenen Interessen. Manche unterstützen oder initiierten ein Elterncafé, andere wurden ermutigt sich als Elternvertreter aufzustellen, wieder andere helfen bei der Hausaufgabenbetreuung.
Diese äußerst positiven Ergebnisse der Fortbildung, die durch die Förderung der Bürgerstiftung ermöglicht wurden, veranlassten die Kooperationspartner einen zweiten Kurs aufzulegen; nun startet im Januar 2017 eine neue Schulung zum ‚Interkulturellen Mentor‘. „Unser Schulsystem unterscheidet sich grundlegend von Schulsystemen in anderen Ländern. Auch das aktive Miteinander zwischen dem Schulpersonal und Eltern ist nicht in jeder Kultur selbstverständlich. Die Projektgruppe Interkulturelle Elternarbeit möchte vor allem für Eltern mit Migrationsgeschichte Durchblick in dieser Schullandschaft der vielfältigen Möglichkeiten schaffen“, erklärt Georg Kolb, Koordinator der Projektgruppe.
„Dieses Mal sollen auch Flüchtlinge eingebunden werden, denn das deutsche Schulsystem ist für sie ein absolutes Novum. Die Neuzugezogenen sollen ihre Kinder von Anfang an in der Bildung gut und sicher begleiten können“, begründet die Integrationsbeauftragte dieses Angebot. Und inzwischen gebe es schon viele Flüchtlinge mit guten Deutsch-Kenntnissen.
An vier Samstagen – am 14. und 21. Januar sowie am 11. und 18. Februar 2017– werden mit den Referenten der Elternstiftung verschiedene Inhalte aus dem Schulalltag bearbeitet. Dabei wird auf Fragen eingegangen, wie zum Beispiel „Welche Rolle spielen die Eltern bei der Schulentscheidung? Was sind ihre Rechte und Pflichten? Was tun bei Konflikten? Wie sieht gute Zusammenarbeit mit der Schule aus? Wie kann ein Elternmentor andere Eltern unterstützen?“ Das Thema „Welches Schulsystem hat Baden-Württemberg?“ übernimmt wie auch im letzten Durchgang der Leiter des Staatlichen Schulamts Göppingen Jörg Hofrichter. Die Ausbildung wird mit einem Zertifikat abgeschlossen.
Der kostenlose Kurs richtet sich insbesondere an Eltern mit Migrationshintergrund und an Flüchtlinge, mit schulpflichtigen, aber auch mit Kindergartenkindern. Doch auch erwachsene Geschwister, Tanten, Großeltern oder interessierte Einzelpersonen, die sich gern ehrenamtlich als interkulturelle Mittler in der Schule einsetzen wollen, können teilnehmen. Voraussetzung sind gute Deutsch-Kenntnisse (B1 Niveau). Der Unterricht umfasst alle vier Termine und findet im Haus der Familie/Villa Butz statt. Während der Kurszeiten wird Kinderbetreuung angeboten, so dass Eltern ihre Kinder mitbringen können. Für einen Imbiss während des Unterrichts wird gesorgt.
Anmeldungen nimmt Integrationsbeauftragte Dragica Horvat entgegen unter Telefon 07161 650-182 oder per E-Mail an DHorvat@goeppingen.de.
PM