Rechtzeitig zum 17. November rollen die Wägen vom Stuttgarter Wasen Richtung Göppinger Stauferpark an. Der Circus Carl Busch gastiert dort ab Donnerstag mit seinem neuem Programm unter dem vieldeutigen Titel „ERDE“.
Das Thema Erde wurde bewusst gewählt. 35 herausragende Künstler aus acht Nationen treten auf. Eine Kapelle aus Polen, ein Clown aus Holland, die italienischen Curatola-Brüder mit ihrer Partnerakrobatik oder der Drahtseilkünstler Erik Niemen, der am internationalen Circusfestival von Monte Carlo teilnahm, sind nur eine kleine Auswahl aus dem vielschichtigen Programm. Alles ist neu: Lichtshow, Kostüm und das spektakulärste: Auch das nun 48 Meter hohe blau- weiße Zelt, in welchem den Gästen auch bei schlechten Wetter ordentlich eingeheizt werden kann.
„Wir wollen unseren Planeten mit all seinen Herausforderungen in den Fokus stellen“, sagt Zirkusdirektor Wille. Die Show mit Liveband und einem Solist an der Geige, sei eine Zeitreise beginnend bei der Eiszeit bis hin zur Lasershow. Zu den Attraktionen gehören nicht nur Clowns und Akrobaten, sondern auch Tier-Dressuren. Rund 80 Tiere sind dabei. Auch die Elefanten Carla und Mashini, die die letzten Elefanten im Circus, denn laut Gesetzt, so der Junior Chef ist die Anschaffung neuer Elefanten heute verboten. Der Circus versucht deshalb den nicht mehr auswilderbaren Elefantendamen einen gerechten Lebensabend zu bieten. Neben Ihnen gibt es unter anderen Lamas, Kamele, Huskys und Dromedare zu sehen.
Auf die Frage bezüglich der Tierhaltungsbedingungen im Circus betont Wille, dass es in Deutschland strenge Kontrollen und Gesetze gibt und der Circus Carl Busch stets nach dem Wohl ihrer Tiere strebt.
Das bestätigen auch veterinäre Regeluntersuchungen. Kontrollen werden angekündigt oder auch unangekündigt durchgeführt. Wer mit Tieren arbeitet, braucht eine Erlaubnis des Tierschutzgesetzes. Prüfer schauen im Zirkuszentralregister nach, ob irgendwelche Verstöße eingetragen sind. Vor Ort wird überprüft, wie die Tiere gehalten werden und in welchem Zustand die Tiere sind. Von der Entwurmung , Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Gehegegröße werde begutachtet, ob Versorgung, Essen, Spielzeuge und geistige Anregung der Art angemessen sei. Entspricht der Zirkus diesen Kriterien , darf die Stadt dem Zirkus nicht untersagen zu spielen, weil damit die Berufsfreiheit garantiert sei. Mit großen Zirkussen, wie Carl Busch es einer ist, gibt es kaum Probleme, eher mit Kleinen. Die Streitfrage ob das Problem mit Wildtieren im Zirkus ein tierärztliches oder ein ethisches ist, bleibt also weiter.
Vorstellungen sind von Donnerstag 17.11 bis Sonntag 20.11., täglich um 15.30 und 20 Uhr, am Sonntag um 11 und 15 Uhr.
Foto: Trotz Regen und grauem Himmel, die Aufbauarbeiten laufen auf Hochtouren