Grüne vermitteln – der Leiter des Polizeireviers Geislingen, Jens Rügner, reicht Jugendlichen die Hand

Geislingen ist keine Hochburg der Kriminalität, ja nicht einmal besonders auffällig, trotzdem gibt es in Geislingen Brennpunkte, auffällige Jugendliche und eine Raser-Szene, die der Polizei Sorgen bereiten. Um sich mit der Sicherheitslage in Geislingen und Umgebung näher zu befassen, dazu hatten der Ortsverband Helfensteiner Land der Grünen den Revierleiter in Geislingen, Polizeioberrat Jens Rügner, zu einem Stammtisch in die Seemühle eingeladen.

k640_jens-ruegner-links-mit-eckhart-kleinUnd die Seemühle war mit fast 70 Personen gut gefüllt, als der in Göppingen lebende Rügner aus den umfangreichen Statistiken referierte und dabei ganz eindeutig zu dem Ergebnis kam, das Geislingen keine Hochburg der Kriminalität sei. Das Polizeirevier Geislingen mit seinen 12 selbstständigen Gemeinden, einer Größe von 253 Quadratkilometern und einer Einwohnerzahl von rund 65.000 Bürgerinnen und Bürgern liegt statistisch bei der Häufigkeit von Delikten klar unter dem Landesdurchschnitt aber etwas über dem Durchschnitt des Landkreises. Erfreulich, so Rügner, sei die Tatsache, dass die Zahl der Tatverdächtigen seit 2011 stetig abnimmt. Die der jugendlichen Tatverdächtigen liegt bei gut 25 Prozent. Bei den Taten herrschen einfacher Diebstall und Sachbeschädigung vor. Straftaten gegen das Leben gab es im vergangenen Jahr nur ein einziges Mal im Revierbereich.

Zwei Problemlagen zeigten sich hier in der Vergangenheit besonders deutlich, so Rügner, die „Raser- und Tuning-Szene“ und die „Jugend- und Szenetreffs“. Die Polizeisetzt setzt hier aktuell Schwerpunkte ihrer Arbeit und kontrolliert verstärkt. Einhergehend werden vermehrt auch, zum Teil von den Betreffenden als besonders hart empfundene, Strafen ausgesprochen.

Vertreter aller Geislinger Jugendtreffs, der Jugendarbeit, der Stadt und viele Jugendlich selbst waren bei der Veranstaltung der Grünen und nutzten die Gelegenheit, mit dem Revierleiter zu diskutieren. Dabei wurde deutlich, dass mancher Jugendlicher das Auftreten der Polizei als zu hart empfand. Oft werden auch Jugendliche kontrolliert, die nichts mit der beschriebenen Szene zu tun hätten und wenn diese sich gegen zum Beispiel eine Durchsuchung werten, würden sie von den Beamten festgesetzt. „Wir versuchen unseren Job zu machen, mit euch zum Wohl der Bürger der Stadt“, erläuterte Rügner das Vorgehen seiner Kollegen und stellte sich damit vor ihnen, bot den Jugendlichen jedoch gleichzeitig an, jedem einzelnen Vorwurf gegen Beamte nachzugehen.

Er verteidigte die erteilten Platzverweise an Jugendliche in städtischen Gebäuden. Diese Jugendlichen waren für Belehrungen nicht mehr empfänglich, so Rügner, der sich aber offen zeigte, zusammen mit dem Ordnungsamt der Stadt, über die Länge des Verbotes zu einmal nachzudenken, wenn die Jugendlich Einsicht zeigen. „Aber“, so der Familienvater, „wir fordern ein Verhalten ein, mit dem jeder leben kann“.

Der Vorsitzende der Grünen in Geislingen, Eckhart Klein, freute sich über das gute Diskussionsklima auf der Veranstaltung. „Die Kommune lebt vom Engagement seiner Bürger“, freute er sich über den guten Besuch der Veranstaltung und das gute Ergebnis der lebhaften Diskussion, die bis nach 23 Uhr andauerte.

Foto: Jens Rügner (links) mit Eckhart Klein

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