Erster Defibrillator im Landkreis mit direktem Kontakt
zur Rettungsleitstelle- Kreissparkasse Göppingen und DRK- Kreisverband Göppingen ermöglichen
schnelle Hilfe
Bei Kammerflimmern und Herzversagen ist schnelle Hilfe erforderlich. Die
Kreissparkasse Göppingen stellt dafür in ihrem Kundenzentrum in der
Marktstraße 2 in Göppingen ab Mitte Oktober 2016 einen Defibrillator zur
Verfügung. „Dieser ist rund um die Uhr für jedermann zugänglich und direkt
mit der Rettungsleitstelle verbunden, sodass gleichzeitig mit Herausnahme
des Defibrillators der Notarzt alarmiert wird“, erklärt Pressesprecher Thomas
Wolf. „Hier in der unteren Marktstraße kommen täglich an die 10.000
Passanten an unserem Kundenzentrum vorbei. Sollte es zu einem Notfall
kommen, wollen wir sicherstellen, dass eine rasche Hilfe gewährleistet ist.“
Die Wartung des Defibrillators übernimmt der Kreisverband des Deutschen
Roten Kreuzes (DRK). „Mit einem sogenannten AED, einem automatisierten
externen Defibrillator, kann jeder Laie Menschenleben retten. Daher sorgen
wir gerne dafür, dass der Defibrillator im Kundenzentrum jederzeit einsatzbereit
ist“, sagt Peter Hofelich. Der DRK-Kreisverbandspräsident weiter: „Wir
sind dankbar für diese weitere Optimierung der Rettungsinfrastruktur bei
uns im Landkreis.“
In Deutschland sterben pro Jahr mehr als 100.000 Menschen am plötzlichen
Herztod. Bei rund der Hälfte der Fälle ist ein „Kammerflimmern“ für das Herzversagen
verantwortlich. „Dabei ziehen sich die einzelnen Herzmuskelfasern
ungleichmäßig zusammen, der Herzmuskel flimmert und kann kein Blut mehr
pumpen“, erläutert Sonja Stamos, Leiterin Rotkreuzdienste beim Kreisverband
Göppingen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die wirksamste Behandlung
des Kammerflimmerns ist die sofortige elektrische Defibrillation, die Behandlung
mit Stromstößen. Mit ihr kann das Flimmern der Herzmuskelfasern unterbrochen
und das Herz wieder zu regelmäßigem Schlagen gebracht werden.
Sonja Stamos: „Werden Menschen innerhalb von drei Minuten nach einem
plötzlichen Herzversagen defibrilliert, liegt die Überlebenschance laut amerikanischen
Studien bei 74 Prozent.“ Peter Hofelich weiß, dass viele Menschen Angst
davor haben, bei der Ersten Hilfe etwas falsch zu machen: „Gegenüber anderen
europäischen Ländern trauen sich in Deutschland viel weniger Augenzeugen
von Notfällen an die Wiederbelebung. Das Schlimmste, was man allerdings tun
kann, ist nicht zu helfen. Alles, was man macht, ist besser, als nichts zu tun“,
appeliert der DRK-Kreisverbandspräsident.
Um den Defibrillator im Kundenzentrum nutzen zu können, müssen die Ersthelfer
eine PIN-Nummer eingeben, die sie direkt von der Rettungsleitstelle
erhalten. „Der Vorteil ist, dass durch den Einsatz des Gerätes automatisch der
Rettungswagen angefordert wird. In hektischen Situationen ist dies ein Vorteil,
der nicht zu unterschätzen ist“, findet Thomas Wolf. Durch die Sprachsteuerung
werden die Ersthelfer zudem angeleitet. „Im Grunde muss der Helfer lediglich
den AED einschalten und danach den Anweisungen folgen.“ Die Herzstimulation
steuert der AED danach selbstständig. Es empfiehlt sich, den AED einzusetzen,
wenn die verunglückte Person bewusstlos ist, unregelmäßig atmet und der Pulsschlag
nicht zu spüren ist.
PM