Kreis- SPD befasst sich mit dem Breitbandausbau im Landkreis Göppingen

„Wohlstand kommt auf guten Straßen. In den Jahren unserer Geschichte war uns dieses Motto immer bewusst. Eine gerechte und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft braucht eine funktionierende Infrastruktur. Dafür müssen wir uns auch weiter einsetzen.“

Die letzte Kreisdelegiertenkonferenz des SPD Kreisverbandes Göppingen hatte die digitale Infrastruktur des Landkreises im Fokus. Auch dieses Mal hatten die SPD-Kreisvorsitzende Sabrina Hartmann externe Experten eingeladen, die die Delegierten und die Gäste über verschiedene Aspekte des Breitbandausbaus informierten. „Mir  ist es ein Anliegen, Themen nicht nur intern zu diskutieren, sondern auch Impulse aus fachpraktischer Sicht aufzunehmen“, sagt Hartmann.

Den Anfang machte Alexander Fromm von der Kreiswirtschaftsförderung, der die Breitbandinitiative des Landkreises erläuterte. Er verdeutlichte, wohin der Weg bei diesem infrastrukturellen Schlüsselprojekt führt, welche Fördermodelle es von Land und Bund gibt und mit welchen Leistungen die Wirtschaftsförderung des Landkreises den flächendeckenden Ausbau eines Leistungsfähigen Breitbandnetzes begleitet und fördert.

Der Göppinger Bundestagsabgeordneten Heike Baehrens fiel im Anschluss die Aufgabe zu, die vielfältigen Initiativen der Bundesregierung vorzustellen. „Wohlstand kommt auf guten Straßen. In den Jahren unserer Geschichte war uns dieses Motto immer bewusst. Eine gerechte und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft braucht eine funktionierende Infrastruktur. Dafür müssen wir uns auch weiter einsetzen.“ Schon dieser Einstieg in ihre Ausführungen machte deutlich, dass für die Zukunft im Landkreis nicht nur der Ausbau der B10 und der A8 wichtig sind, sondern dass dies, frei nach dem dafür gewählten römischen Sprichwort, auch für den Breitbandausbau gilt. Der wichtigste Baustein dafür sei der in der Koalitionsvereinbarung vereinbarte Breitbandausbau. Dieser soll bis zum Jahr 2018 dafür sorgen, dass es bis dahin in Deutschland eine flächendeckende Grundversorgung mit mindestens 50 Mbit/s gibt. Die ersten Schritte dazu sind schon vollzogen und so haben schon einige Kommunen im Landkreis jeweils 50.000 Euro für im Vorfeld des tatsächlichen Ausbaus anfallende Beratungsleistungen erhalten. Für eine bessere Breitbandinfrastruktur sorgen auch zwei weitere Rahmenbedingungen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich dafür eingesetzt, dass die sogenannte Netzneutralität – also die Gleichbehandlung aller Daten – stärker verankert wird. Bei der Störerhaftung sei ein echter Durchbruch gelungen. So wird es vermutlich bald auch in Deutschland wie selbstverständlich in Cafés und an öffentlichen Plätzen freies WLAN geben.

Zum Abschluss der Fachimpulse stellte einer der beiden Geschäftsführer der IMOS GmbH in Göppingen die eigenwirtschaftlichen Aktivitäten seines Unternehmens in Bezug auf den Breitbandausbau vor. Das Unternehmen ist seit 20 Jahren mit verschiedenen Netzwerkdienstleistungen am Markt und hat inzwischen 18 Mitarbeiter.

Mit dem Projekt Filstalnetz sollen die Kunden im Landkreis die Möglichkeit bekommen, sich mit neuester und leistungsfähigster Glasfasertechnik zu vernetzen. Diese Technik ermöglicht Höchstgeschwindigkeiten und sei auch langfristig zukunftssicher. Im Gegensatz zu konkurrierenden Technologien, die auf Kupferleitungen basieren, seien hier noch lange nicht alle Ausbaumöglichkeiten ausgeschöpft. Bisher lohne sich die Investition jedoch hauptsächlich für Geschäftskunden, da im privaten Bereich größtenteils noch die Bandbreiten auf Basis von Kupferleitungen ausreichen.  Vor  allem mit Blick auf die meist nötigen Eigeninvestitionen der Nutzer, sind diese auch noch wirtschaftlicher. Letzteres wird zum Teil auch durch politische Regulierung beeinflusst, die es Konkurrenten der großen Marktteilnehmer schwer macht, auch dieses Kundensegment zu erschließen.

In der anschließenden Diskussion gab es konkrete Fragen zu den vorgestellten Fördermodellen, den Unterschieden zwischen den konkurrierenden Technologien und den Schwierigkeiten beim Marktzugang für neue Anbieter.

„Die Impulse zeigten, dass der Kreis in Bezug auf die Breitbandversorgung eigentlich schon gut aufgestellt ist. Dennoch gibt es einzelne Kommunen, bei denen der Breitbandausbau dringend vorangetrieben werden muss, um in der Attraktivität des Standortes nicht hinter andere Kommunen zu fallen“, stellte die SPD-Kreisvorsitzende in Ihrem Schlusswort fest. Klar sei auch, dass langfristig mehr als eine Versorgung mit 50 Mbit/s angestrebt werden müsse und dies nur eine Grundversorgung sein könne, um nicht hinter den technischen Möglichkeiten zurück zu bleiben.

PM

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