Verkehrswacht und ACE ermuntern zum Gesundheitscheck

Die Kreisverkehrswacht Göppingen e. V. und der ACE Auto Club Europa sehen bei älteren Autofahrern kein erhöhtes Unfallrisiko.

Dies erklärten Karl-Heinz Hild für die Kreisverkehrswacht und Matthias Knobloch für den ACE übereinstimmend auf der Gemeinsamen Tagung der Stadt- und Ortsseniorenräte jüngst in Hattenhofen. Vielmehr läge die Beteiligung von Senioren an Unfällen hauptsächlich in ihrem größer gewordenen Anteil an der Gesamtbevölkerung begründet.

Statistisch lässt sich nach Expertenansicht eine Gefahr durch ältere Autofahrer jedenfalls nicht nachweisen, betonten die beiden Referenten. Sie sprachen sich allerdings entschieden dafür aus, dass ältere Autofahrer freiwillig gelegentlich ihre Fahrtüchtigkeit und Reaktionsfähigkeit mittels eine Coaching-Fahrt mit Experten (z. B. Fahrlehrern) oder erfahrenen Fahrzeuglenkern individuell überprüfen lassen.

Hild und Knobloch erläuterten, warum ältere Autofahrer gelegentlich Probleme bekommen könnten, ohne dass sie allerdings ein absolutes Risiko darstellten. Erfahrungsgemäß lassen die Fähigkeiten, optimal zu sehen und zu hören, altersbedingt nach und Ältere erfassen im Zweifel komplexe Verkehrssituationen nicht so unmittelbar wie dies jüngeren Verkehrsteilnehmern gelingt.

„Die heute zur Verfügung stehenden Assistenzsysteme können einen Großteil gegebenen-falls vorhandener Defizite jedoch ausgleichen oder verringern“, betonte Matthias Knobloch, Leiter der Abteilung Verkehrspolitik des ACE Auto Club Europa. Karl-Heinz Hild, engagierter ehrenamtlicher Technischer Geschäftsführer der Kreisverkehrswacht, machte auf zahlreiche allgemeine Risiken, die der individuelle Autoverkehr mit sich bringt, aufmerk-sam und wies darauf hin, dass laut einer Forsa-Umfrage 85 % der Autonutzer ab 65 Jahren auf das Auto angewiesen sind, um ihre individuellen Transportbedürfnisse befriedigen zu können.

In diesem Zusammenhang machte Matthias Knobloch – obwohl als Autoclub-Experte eher auto-affin – die Notwendigkeit deutlich, die Alternativen zum Individualverkehr auszubauen und vermehrt zu nutzen. Allerdings müssten die Verkehrsträger dafür kundenfreundliche Intervalle und Tarife anbieten, um Anreize für einen Umstieg zu bieten. „Bisher ist dies leider nur in Ansätzen und nur in einigen Regionen und Städten der Fall“, sagte er.

Karl-Heinz Hild machte in seinem Vortrag weiterhin deutlich, dass jeder Fahrzeuglenker einen freiwilligen Gesundheits-Check bei einem Arzt seines Vertrauens machen lassen sollte, bei dem das Seh- und Hörvermögen, etwaige Einschränkungen der Beweglichkeit, etwa vorhandene Auswirkungen von Herz- oder Gefäßerkrankungen, der Zuckerkrankheit oder Erkrankungen des Nervensystems sowie psychischen Erkrankungen überprüft werden können. „Dies darf aber nicht den Charakter einer Kontrolle sondern einer gut gemeinten Beratung haben und keinesfalls mit dem Verlust des Führerscheins bedroht werden“, empfahl Hild.

Matthias Knobloch beendete sein Referat mit einem Appell: „Sorgen Sie dafür, dass Sie fahrtauglich bleiben, kümmern Sie sich um eine technische Ausstattung, die Ihrer Sicherheit dient und nutzen Sie gegebenenfalls angebotene Trainings und Seminare“.

 

Kontaktadressen:  

Kreisverkehrswacht Göppingen e.V.

Hintere Karlstraße 87

73033 Göppingen

Tel. + Fax ( 0 71 61 ) 7 02 03

verkehrswacht-goeppingen@t-online.de

www.verkehrswacht-goeppingen.de

 

ACE Auto Club Europa e. V.

Kreisclub Göppingen-Esslingen

Vorsitzender: Harald Kraus

Salacher Str. 63

73054  Eislingen/Fils

Tel. 07161 817504

E-Mail: kraus-eislingen@web.de

www.ace-online.de

PM

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