Am 28. Juli 2016 wird ganz Göppingen rund um die EWS-Arena feiern. Anlass: Ein Benefiz-Festival gegen Gewalt für mehr Menschlichkeit unter dem Motto „Take Care + Respect“ (TCR).
Am ersten Tag der Sommerferien startet das Event um 11 Uhr. Rund um die EWS-Arena sind Aktionsstände aufgebaut: Strand-Lounge mit Cocktailbar, Basketball-Feld, Beachvolleyball, Graffitiwand und natürlich eine riesen Bühne. Die DJs ALEXX, Backflash und teekay sorgen auf der Außenfläche für Stimmung. Gegen Abend heizt die Band „Juno im Park“ dem Publikum ein, bevor DIE deutsche Pop-Ikone Göppingen beehrt. NENA wird von der Bühne schmettern und dabei das Publikum zwischen 12 und 99 zum Tanzen bringen. 3500 Leute finden rund um die EWS-Arena Platz.
Bei dem Event steht zwar Spaß an erster Stelle, aber das Festival hat eine ernste Botschaft: Keine Gewalt, keine Drogen und Alkohol nur in Maßen. „Es geht darum, dass wir nicht mehr wegschauen. Wir wollen ein dickes Ausrufezeichen bei den Jugendlichen hinterlassen“, erklärt der 17-jährige Luca Kaupe, einer der ehrenamtlichen Planer. Zwischen Chillout-Area, Beachvolleyball und Cocktailbar sind deshalb Infostände aufgebaut. Hier können sich Heranwachsende über Auswirkungen von Drogen- und Alkoholexzessen erkundigen. Experten der Suchtberatung sorgen für seriöses Infotainment.
Denn beim Festival zählen nicht Verkaufsbilanzen, sondern die Botschaft: „Take Care + Respect“. Das hat sich ein Team von 50 ehrenamtlichen Jugendlichen auf die Fahnen geschrieben und das soziales Festival aus dem Boden gestampft. Finanzieren können sie das nur durch Sponsoren wie die VR-Bank Göppingen. Zusammen mit Simone Thieß vom „Therapeutischen Zentrum Göppingen“ planen die Jugendlichen seit Wochen. Sie telefonieren mit Sponsoren, entwerfen Aktionsstände und kümmern sich um die Vermarktung. Selbst das Logo haben die Jugendlichen mitgestaltet. Dabei unterstützt sie die Schorndorfer Agentur „der Medienberater“. So geht bald sogar eine eigene Festival-Zeitschrift in den Druck. Alle Artikel darin haben die Jugendlichen selbst recherchiert und geschrieben. Außerdem planen sie eine Menschenkette durch Göppingen verbunden mit einen Dance-Flashmob.
Mit dem TCR-Projekt 2016 knüpft das Team an die legendären „No-Alk-Flatrate-Partys“ an, die 2007-2009 vom Therapiezentrum veranstaltet wurde. Dieses Jahr wird Alkohol an Bars ausgeschenkt, aber eben „in Maßen“, wie Simone Thieß bekräftigt. Jugendliche können mit sogenannten „Rauschbrillen“ testen, wie sehr ihre Koordination nach einem weiteren Bier leiden könnte. „Wir vermitteln den Besuchern, dass Party ohne Drogen- und Alkoholexzesse viel mehr Spaß macht“, erklärt Simone Thieß. Und das scheint bei den Jugendlichen so gut anzukommen, dass sie sogar ihre Freizeit opfern, um für diese Botschaft einzustehen. Viele von ihnen waren auf den Vorgänger-Versionen des Festivals nur Besucher. Jetzt organisieren sie selber mit, weil es für sie eine Herzenssache geworden ist. „Im Idealfall gehen die Besucher nach dem Festival heim und es klingt nicht nur noch NENA im Ohr, sondern auch ‚Take Care + Respect‘“, wünscht sich Simone Thieß.
INFO
Um Jugendliche, die sich für Toleranz und Menschlichkeit einsetzen zu belohnen, hat TCR einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die besten Darstellungen der Kategorien erhält jeweils 300€:
-Verkörpere TCR in einem Tanz: Am 4. Und 5. Juli castet Simone Thieß talentierte junge Leute, die Teil vom Dance-Flashmob werden wollen. Die 16 Sieger des Castings treten am Festival auf einer Showbühne auf – und sind Teil einer Choreografie, die auf dem Göppinger Marktplatz tanzt. Wer mitmachen möchte, muss lediglich ein Bewerbungsvideo einschicken, in dem er tänzerisch „Take Care + Respect“ verkörpert. Jeder Tanzstil ist dabei willkommen.
-Verkörpere TCR in einem Song: Egal ob auf Englisch oder Deutsch, Hauptsache das Lied dreht sich um „Take Care + Respect“. Videos von den singenden Jugendlichen nimmt Simone Thieß per E-Mail entgegen.
-Verkörpere TCR in einem Plakat: Alternativ kann das Thema malerisch auf einem Plakat dargestellt werden. Einzige Anforderung: Das Kunstwerk soll mindestens 1×1 Meter groß sein.
PM