Auch nach der gemeinschaftlichen Erarbeitung des „Masterplan Innenstadt“ bleibt die Stadtentwicklung im Fokus der Kommunalpolitik und der Bürger. Veranstaltungen zur Karlsallee, zum Kornhausplatz und zur historischen Altstadt stehen als Nächstes an.
Am kommenden Mittwoch, 18. März, fällt um 18:30 im Rathaus-Foyer der Startschuss zum Projekt „Wohnen und Arbeiten in der historischen Altstadt“. Damit sollen neue Perspektiven für die Altstadt Göppingens erarbeitet und aufgezeigt werden. Unter Beachtung aller städtebaulichen, denkmalpflegerischen, baukulturellen, wohnungswirtschaftlichen und sozialen Aspekte sollen sowohl ein städtebauliches Quartierskonzept als auch ein Energiekonzept erarbeitet werden. Mit Hilfe einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung möchte die Stadt bestehende Qualitäten erhalten und das Quartier für die Zukunft vorausschauend entwickeln. Die Vorstellung der Projektinhalte, ein gegenseitiges Kennenlernen, das Gespräch über die Entwicklung des Altstadtquartiers und die Anliegen zur Werterhaltung der Immobilien stehen im Vordergrund der Auftaktveranstaltung.
Neu ist diese Form der Bürgerbeteiligung für die Stadtplanung in Göppingen nicht. Bereits Im Modellvorhaben „KiQ – Kooperation im Quartier“ konnte die Stadtverwaltung zusammen mit ihren Kooperationspartnern Haus & Grund und Kreissparkasse dem innerstädtischen Karlstraßenquartier neues Leben einhauchen. Nach einer breit angelegten Beteiligung über Runde Tische bis hin zu einem jährlichen Nachbarschaftsfest zeugen die Aktivierung von Baulücken, die Gestaltung der öffentlichen Räume und zahlreiche Gebäudesanierungen von der gemeinsamen Arbeit vor Ort. Auch nach dem offiziellen Auslaufen von KiQ geht es dort weiter: Am Montag, 16. März, lädt die Verwaltung zu einem Stadtspaziergang; Treffpunkt ist um 15:30 Uhr am Brunnen in der Allee Vordere Karlstraße.
Nun wird der Focus auf die historische Altstadt gelegt, wo mit Unterstützung von gleich zwei Förderprogrammen des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau KFW alle Aspekte eines integrierten nachhaltigen Quartierskonzepts erarbeitet werden soll. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Fachbereichs Stadtentwicklung/Stadtplanung (Susanne Mehlis und Mira Irion); Projektbeteiligte sind Christine Kumpf (städtische Wirtschaftsförderung), Uwe Bauer (städtische Energieberatung) und Dr. Martin Bernhart (EVF). Projektbearbeiter sind bei der Baader Konzept GmbH Sabine Müller-Herbes, Myriam Freigang und Hans Schänzel sowie bei der Energieagentur des Landkreises Timm Engelhardt und Abrahim Alahmadi.
Gemeinsam mit den Eigentümer/-innen, Bewohner/-innen und Gewerbetreibenden der historischen Altstadt sollen nun konkrete Ideen und Konzepte zur Erhaltung und behutsamen Weiterentwicklung der vorhandenen Qualitäten im Quartier überlegt werden. Die Bearbeitung erfolgt aus städtebaulich-gestalterischem und energetischem Blickwinkel und berücksichtigt unter anderem folgende Fragestellungen:
– Wie kann dem zunehmenden Leerstand von Geschäften entgegengewirkt und ein attraktives Warenangebot erhalten werden?
– Welche Möglichkeiten gibt es für den öffentlichen Raum, um die Aufenthaltsqualität sowohl für die Bewohner/-innen, aber auch für Besucher/-innen, zu verbessern?
– Welche Ansatzpunkte gibt es für eine nachhaltige, kosteneffiziente Energieversorgung und -nutzung? Dabei geht es um bauliche und technische Maßnahmen an einzelnen Gebäuden, aber auch um die Versorgungssysteme im Quartier insgesamt.
– Welche Maßnahmen sind nötig, um das selbstbestimmte Älterwerden im Quartier zu gewährleisten, Stichworte Barrierefreiheit, Nahversorgung etc.?
– Welche Wohnformen sind im Quartier gewünscht? Können zum Beispiel durch den Umbau von Gebäuden neue Angebote für Familien mit Kindern oder ältere Menschen geschaffen werden?
– Welche Infrastruktur und Angebote fehlen im Quartier und der unmittelbaren Umgebung?
– Wo gibt es Ansatzpunkte für innovative Ideen oder Flächen?
– Wie können Beratungs- oder Förderangebote gestaltet werden, um den Eigentümern und Gewerbetreibenden im Quartier gezielte Unterstützung zu bieten?
Im Laufe des Jahres 2015 wird das integrierte Quartiersentwicklungskonzept mit konkreten Entwicklungszielen und Maßnahmen unter Beteiligung aller Akteure erarbeitet. Fragen beantwortet der Fachbereich Stadtentwicklung/Stadtplanung unter Telefon 07161 650-611.
PM