Für den Leiter Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) Eberhard Stähle beginnt Anfang Juni nach über 43 Jahren Tätigkeit im öffentlichen Dienst und davon über 37 Jahre beim Landkreis Göppingen ein neuer Lebenabschnitt – der Ruhestand.
Eberhard Stähle ist ein “Kind des Landkreises”. Aufgewachsen in Göppingen, startete er seine berufliche Laufbahn als Auszubildener im gehobenen nichttechnischen Dienst bei den Gemeinden Reichenbach i.T. und Deggingen sowie dem Landratsamt Göppingen. Nach dem Erwerb der Staatsprüfung 1978 an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Stuttgart begann er als Geschäftsteilleiter für den Bereich Ausländer und Staatenlose beim Rechts- und Ordnungsamt im Landratsamt.
Von Mai 1989 bis Juli 1993 war Eberhard Stähle Persönlicher Mitarbeiter des damaligen Landrats Franz Weber, ehe er am 25.06.1993 vom Kreistag zum neuen Leiter des Amts für Abfallwirtschaft gewählt wurde. Diese Stelle hatte er vom 01.08.1993 bis 05.05.1996 inne , ehe er zum Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Göppingen gewählt wurde.
In dieser Zeit erfolgten neben der Errichtung eines Wertstoffzentrums beim Müllheizkraftwerk 1995 die Privatisierung des Müllheizkraftwerkes Göppingen 1996, die Errichtung und Inbetriebnahme der Deponie Geyrenwald (1995) sowie deren Abschluss (2011), die Rekultivierung der Deponien Sachsentobel (2004) und Stadler (2015) sowie die Errichtung der landkreiseigenen Grüngutplätze in Bad Ditzenbach, Deggingen und Kuchen. Im Jahre 2014 erfolgte die Zustimmung zur Grüngutkonzeption des Landkreises Göppingen auf Basis des Ausbaus weiterer zentraler Grüngutplätze ergänzt durch kommunale Sammelplätze. Die Einführung der getrennten Bioabfallsammlung 2015 sowie der Beschluss zur Einführung einer Mengenkomponente beim Restmüll 2016 waren weitere Meilensteine. Ein Aufgabenhighlight war der Neubau des Verwaltungsgebäudes für den Abfallwirtschaftsbetrieb. Hier war Eberhard Stähle Bauherr und Mitgestalter.
„Ade AWB“, so begann Landrat Edgar Wolff seine Rede anlässlich der feierlichen Verabschiedung am letzten Donnerstag im Landratsamt. Er würdigte die Leistungen von Eberhard Stähle und bezeichnete ihn als verlässlichen, sachorientierten und loyalen Streiter sowie als leidenschaftlichen und begeisterten Abfallwirtschaftler, der eine große Lücke im Landratsamt hinterlässt.
Als Vertreter des Kreistags überbrachte der Fraktionsvorsitzende der CDU Wolfgang Rapp die Grußworte der Politik. Er bezeichnete Eberhard Stähle als “Mister Abfall”, der in seinem 38-jährigen Wirken im Landkreis drei Landräte und acht Kreistage erlebt hat.
Wolfgang Rapp bedankte sich für das konstruktive Miteinander und wünschte ihm für den nächsten Lebensabschnitt alles Gute.
Die Grußworte des Personalrats sprach der stellvertretende Vorsitzende Martin Voith. Er lobte die Zusammenarbeit mit Herrn Stähle, der selbst einige Jahre als Personalrat tätig war.
Für die Mitarbeiter des AWBs ergriff der 1. Betriebsleiter Jochen Heinz das Wort. Jochen Heinz dankte Herrn Stähle für sein aktives Handeln und seinen Einsatz für den Abfallwirtschaftsbetrieb, den er mit “fit für die Zukunft gemacht hat”.
Zum Schluss des offiziellen Teils der Veranstaltung dankte Eberhard Stähle allen Rednern und gab zu, dass ihn ob der Reden und des Zuspruchs etwas Wehmut beschleicht, auch wenn er den Ruhestand weiterhin für einen durchaus erstrebenswerten Zustand hält. Er bezeichnete sich bei seinem Engagement als “Überzeugungstäter”, der Dinge auch beim Namen nannte. Die Zusammenarbeit mit dem politischen Gremium war “interessant, spannend, wenn auch nicht immer spannungsfrei”. Entscheidend war für ihn aber, dass sich letztlich alle auf das Ziel besonnen und sich geeinigt haben.
PM