Die sportliche Zielvorgabe der Stadtverwaltung stieß bei den zumeist jugendlichen Workshop-Teilnehmer/-innen auf breite Zustimmung: Am 18. Juni wird das Skate-Open noch auf dem bisherigen Skaterplatz stattfinden, doch bereits am 24. Oktober soll der „Ort der Vielfalt“ mit neu gestalteter Skate-Anlage als Herzstück sowie mit Slackline, Boulderwand, Fitness und Parcours, aber auch U3-Spielplatz und Aufenthaltsflächen eröffnet werden.
„Es war ein langer Weg, doch jetzt ist das Ziel in Sicht“, begrüßte Erste Bürgermeisterin Gabriele Zull die Teilnehmer/-innen zum finalen Workshop „Ort der Vielfalt“ am Mittwochabend im Rathaus. Gestartet mit der Skater-Initiative, kamen im Laufe der Planung weitere Sportbegeisterte dazu. Jetzt kann der Theodor-Heuss-Platz in eine integrative Bewegungs- und Freizeitsportanlage als generationen-übergreifender Treffpunkt umgebaut werden, zumal mittlerweile auch der Bebauungsplan rechtskräftig sei, wie Zull erklärte.
Eingeladen zum Workshop waren Vertreter/-innen aller sportspezifischen Gruppen, gekommen waren rund überwiegend jüngere 25 Personen. Und diese erfuhren von Ute Eisele vom städtischen Referat Umweltschutz und Grünordnung, dass es sowohl vom Lärmschutz her als auch durch das Baugrundgutachten „grünes Licht“ gebe. Das Baugesuch laufe gut; da die Nachbarn Wilhelmshilfe und Haus der Familie ihre Zustimmung erteilt hätten, rechnet Eisele bis Mitte April mit der Baugenehmigung. Anfang Mai sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden; die Vergabe ist für Anfang Juli vorgesehen. Bereits ab dem 8. März werden zunächst vier Großbäume um rund 60 Meter verpflanzt, zwei weitere Bäume können stehen bleiben und die Anlage, zusammen mit einigen Neupflanzungen, etwas beschatten. Zwei Bäume allerdings mussten jüngst gerodet werden, aber nicht, um dem „Ort der Vielfalt“ zu weichen, sondern weil sie abgestorben und nicht mehr standsicher waren. Auch das Beleuchtungskonzept werde weiter ausgearbeitet. Die Wege auf dem „Ort der Vielfalt“ werden, ähnlich wie im Schlossgarten, ausgeleuchtet; die Anlage selber werde eine Grund-, aber keine Festbeleuchtung erhalten. Eine nächtliche Nutzung des Platzes sei ausdrücklich nicht angedacht, so Eisele.
Die eigentliche Skateanlage wird an ihrem zentralen Platz bleiben, aber mit wesentlich mehr Inhalten gefüllt, erläuterten die Fachplaner von DSGN concepts in Münster, Ingo Naschold, Filip Labovic und Dominik Moos. Der Boden werde, mit verschiedenen Ebenen und Waves, durchgängig aus Beton gestaltet, wesentlich glatter und stabiler als die bisherigen Asphaltflächen. „Da könnt Ihr richtig schnell werden“, versprach Dominik Moos. Eine Bühne mit einem kleinen Dach ermöglichen Events wie Poetry Slam; Wasser- und Stromanschlüsse sollen ebenfalls angelegt werden – und zwar so verteilt, dass keine Leitungen beziehungsweise Schläuche bei Veranstaltungen über die Anlage geführt werden müssen. Nach Detailabsprachen – wie rund und wie überständig sollen die Geländer sein, wo wird eine kleine abschließbare Kammer für Werkzeuge untergebracht, wie werden die Quarters, Hips, Curbs, Ledges und Flats ausgestaltet – waren alle Nutzer/-innen der Anlage, von den Skatern über BMX-, Inliner- und Scooter-Fahrer mit den Vorschlägen hoch zufrieden. Und selbst sportliche Rollstuhlfahrer sollen den „Ort der Vielfalt“ nutzen können – ein Trend, der, so die DSGN-Experten, stark im Kommen sei.
Die erforderliche, vier Meter hohe Lärmschutzwand wird als Boulderwand gestaltet und lädt auf 20 Meter Länge zum Klettern ein, aus Sicherheitsgründen allerdings „nur“ bis zu einer Höhe von drei Metern. Drei Prismen schaffen weitere Herausforderungen; außerdem sollen nach Wünschen der Workshop-Teilnehmer die Klettergriffe mit relativ geringem Aufwand versetzbar sein, um regelmäßig neue Routen zu formen. Verschiedene Fitness-Geräte und ein Kletter-Parcours sind ebenso vorgesehen wie eine 24 Meter lange Slackline (Highline) sowie ein Slackline-Dreieck mit sechs, zwölf und 14 Meter langen Schenkeln. Holzhackschnitzel sollen nicht nur unterhalb der Boulderwand, sondern auch unterhalb der Slackline-Mitte einen Fallschutz bilden, regten Workshop-Teilnehmer an. Ein U3-Spielplatz mit Sandbereich sowie Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Generationen runden den ersten Bauabschnitt ab, für den circa 950.000 Euro eingeplant sind.