Beratungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes leistet Hilfestellung für Migranten – Christian Stock von der Migrationsberatung des DRK Göppingen informierte das Gremium über seine Arbeit. Die GAL-Rathausfraktion hatte sich im Dezember 2014 im Rahmen der Haushaltsberatungen nach den Tätigkeiten der Beratungsstellen erkundigt und um genauere Auskunft gebeten.
Seit 2005 besteht die vom Bundesministerium des Inneren geförderte Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer ab 27 Jahren. Die geänderte Gesetzeslage ermöglichte eine Umorientierung der schon jahrzehntelang bestehenden Spätaussiedlerbetreuung zu einer für alle Migranten offenen Beratungsstelle. In der Anfangszeit wurde der Schwerpunkt der Beratung auf Neuzuwanderer gelegt. Seit 2009 ist der Dienst konzeptionell auch für schon längere Zeit in Deutschland lebende Migranten geöffnet worden.
Die MBE bildet nun eine einheitliche Beratungsstruktur für alle Zugewanderten mit einem auf Dauer angelegten Aufenthalt. Im Kreis Göppingen wird dieses Konzept in der „Zentralen Beratungsstelle für Zugewanderte“, kurz ZEBRA, umgesetzt.
ZEBRA ist eine gemeinsame Einrichtung von DRK und Diakonie, bei der zwei Beraterinnen der Diakonie für Jugendliche und junge Erwachsene von 12 bis 27 Jahren tätig sind sowie je ein Berater von DRK und Diakonie die Beratung der Erwachsenen ab 27 Jahren übernehmen. In Geislingen ist das DRK alleiniger Träger.
Stock berichtete, dass er im vergangenen Jahr in Geislingen insgesamt 84 Beratungstermine mit 31 Personen durchgeführt habe. Über 50 Prozent der Beratungssuchenden Personen kamen aus EU-Mitgliedsstaaten, ca. ein Viertel aus der ehemaligen UDSSR. Bei den restlichen Personen handelte es sich um Migranten aus Syrien, der Türkei, Serbien und Marokko.
Die Beratung findet insbesondere zu folgenden Themen statt:
– soziale Leistungen wie z.B. Kindergeld und Wohngeld, soziale Absicherung
– Arbeitsrechtliche Belange, Arbeitssuche, berufliche Perspektiven, Anerkennung von
ausländischen Qualifikationen, Kündigung, Mobbing
– Wohnungssuche, Miete
– Spracherwerb/-verbesserung
– Schulden/Verbraucherschutz
– Aufenthaltsrechtliche Fragen (z.B. Einbürgerung), Familienzusammenführung
– Soziale/familiäre Belastungen
– Kinderbetreuung/Schule
– Soziale Kontakte
– Umgang mit Behörden
Die Migrationsberatung sieht sich stark in der Vermittlerrolle. Wesentliche Bestandteile der Arbeit Stocks sind Vernetzung und Austausch.
Daher ist eine enge Kooperation mit der Diakonie notwendig. Auch die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, der Ausländerbehörde, des Eingliederungs- und Ausgleichsamts, Integrationskursträgern, Schulen und weiteren Institutionen ist sehr wichtig.
Die Arbeit wird zum großen Teil über Mittel des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanziert.
Leider ist es Christian Stock gemäß den Vorgaben des BAMF nur möglich, Beratung für Menschen mit Aufenthaltstitel durchzuführen. Für die Betreuung und Beratung von Asylbewerbern und Flüchtlingen ist nach wie vor das Landratsamt zuständig.
In Geislingen wird Christian Stock unterstützt von der Volkshochschule, die die Intergrationskurse durchführt und regelmäßig die betroffenen Menschen ermutigt sich an die Beratungsstelle zu wenden. Unterstützung erfährt Stock auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinderhauses der kleinen Siedlungsstrolche.
Das Büro der ZEBRA befindet sich in Göppingen in der Grabenstraße 32 unweit des Zentralen Omnibusbahnhofs. Christian Stock ist jeden Dienstag und Donnerstag von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr in Göppingen zu erreichen.
Seit zwei Jahren findet auch in Geislingen eine Beratung statt.
Seit 28. April 2014 führt Christian Stock in Geislingen im Kinderhaus der kleinen Siedlungsstrolche in der Liebknechtstraße 37 in der Hinteren Siedlung montags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr eine Sprechstunde durch.
Unter der Telefonnummer 07161/38905-16 können Betroffene mit Christian Stock einen Beratungstermin vereinbaren.
Der Jugendmigrationsdient in Göppingen, Grabenstraße 32 ist unter der Telefonnummer 07161/38905-18 und in Uhingen, Filsecker Straße 2, unter 07161/38905-17 erreichbar.
Iris Hummitzsch
