Stöttner Steige, K 1400 wieder für den Verkehr freigegeben

Nach achtmonatiger Bauzeit wird heute im Laufe des Tages die Kreisstraße 1400, Stöttener Steige wieder für den Verkehr freigegeben.

Zusammen mit den Bürgern von Stötten und Geislingen freut sich nun Herr Landrat Wolff, dass die Zeit der Umleitung rechtzeitig vor Weihnachten vorbei und die Straße wieder frei ist.

Die Fahrbahn der K 1400, Stöttener Steige wurde im Sommer 2013 durch ein Hochwasserereignis an mehreren Stellen unterspült. Der aufgeweichte Hang rutschte so stark ab, so dass damals aus Gründen der Verkehrssicherheit eine Fahrspur gesperrt werden musste.

Wie bei vielen Steigen an der Schwäbischen Alb wurde beim Bau der Straßen der bergseitige Bodenabtrag benützt, um die Fahrbahn talseitig zu verbreitern. Dieser eingebaute Hangschutt ist langfristig nicht standfest und führt immer wieder zu Setzungen.

Nach umfangreichen geologischen Erkundungen wurde ein Sanierungskonzept erstellt. Dieses sah vor, das nicht standfeste Material und die ehemalige Stützkonstruktion aus Gabionen bis zu einer Tiefe von ca. 5,50 m auszubauen. Auf die dadurch entstehende neu Gründungsebene wurde ein Fundamentbalken erstellt, der durch Mikropfähle im Hang rückverankert wurde. Anschließend erfolgten der Aufbau einer neuen Stützwand aus Drahtschotterkörben (Gabionen) und die Herstellung der Fahrbahn. Neue Entwässerungsleitungen werden künftig das Hangwasser so ableiten, dass der Baugrund nicht mehr aufgeweicht werden kann.

Nachdem der Ausschuss für Umwelt und Verkehr des Landkreises Göppingen in der Sitzung am 01.07.2014 der Baumaßnahme zugestimmt hat, wurden die Arbeiten im Dezember 2014 öffentlich ausgeschrieben und am 13.02.2015 an die Firma Haag Bau aus Neuler vergeben.

Anfang April 2015 ging es mit Rodungs- und Vorbereitungsarbeiten los. Anschließend wurden die maroden Gabionen ausgebaut und 120 Ankerpfähle mit einer Länge von bis zu 14 m in den Hang gebohrt. In Bereich der ersten Kehre wurde während der Ausführung entschieden, 15 zusätzliche Ankerpfähle zu bohren, die wiederum mit dem Fundamentbalken zu verankern sind. Hierauf wurden 810 Drahtgitterbehälter aufgebaut, die zusätzlich mit sogenannten Geogittern (ca. 6.000 m2) im Hang verankert sind.

Beim Ausbau der alten Fahrbahn sind ca. 1400 Tonnen teerhaltiges Material angefallen ist, die noch vor Ort als Straßenaufbau verwertet wurden. Der ausgebaute Straßenaufbruch wurde zerkleinert, mit hydraulischem Bindemittel umhüllt und als verfestigte Tragschicht eingebaut. Durch diese Bauweise ist sichergestellt, dass Schadstoffe zukünftig nicht ausgewaschen werden können.

Die Fahrbahn wurde in der ursprünglichen Breite wieder hergestellt. Mit den letzten Arbeiten an den Schutzeinrichtungen (Stahlleitplanken), die auf der Stützwand montiert werden, kann die Streckenabschnitt nun wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Die Albsteigen stellen für den Landkreis immer wieder eine besondere Herausforderung dar. Hangrutschungen, Felssicherungen und Erhaltungs- und Unterhaltungsarbeiten sind mit einem hohen technischen und finanziellen Aufwand verbunden. Gleichzeitig bedeuten die Arbeiten für die angrenzenden Gemeinden erhebliche Einschränkungen für die Erreichbarkeit. Mit der Sanierung von dem letzten Teilstück auf der Stöttener Steige ist die Verbindung zwischen Geislingen und dem Ortsteil Stötten für einen längeren Zeitraum sicher hergestellt.

Auch in Zukunft wird der Landkreis in die Sanierung seiner sechs Albsteigen im Zuge von Kreisstraßen investieren müssen. Die Steige nach Oberböhringen, aber auch die Weiler Steige – beide im Raum Geislingen – zeigen erhebliche Schäden. Für beide Steigen sind im Investitionsprogramm des Landkreises bereits Haushaltsmittel eingestellt. Die Vorbereitungen hierzu haben bereits begonnen.

Finanzierung

Der ursprüngliche eingeplanten Gesamtkosten von ca. 2,37 Mio. € wurden auf 1,90 Mio. € reduziert.

Das RP Stuttgart hat einen Zuschuss aus den Mitteln der Hochwasser-Aufbauhilfe in Höhe von 80 % genannten zuwendungsfähigen Kosten bewilligt.

Technische Daten

Baulänge 0,6 km
Fahrbahnfläche 4.200 m2
Entwässerungsleitungen 500 m
Gesamtaushubmasse 7.500 m3
Verpresspfähle 2.100 m
Drahtgitterbehälter 810 Stück

 

PM

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