Ab Anfang Dezember 2015 bis in den März 2016 hinein werden an den jeweiligen Südtraufwegen im Eichert und im Oberholz Forstarbeiten durchgeführt, um stark geschädigte Bäume zu entfernen. Die Bevölkerung wird gebeten, eventuelle kurzfristige Sperrungen zu beachten.
Überdurchschnittlich trockene Sommer 2003 und 2015, heftige Sommerstürme in 2014 und 2015 sowie Pilzbefall im Wurzelballen – die Bäume im Stadtwald sind vielen Widrigkeiten ausgesetzt, verdeutlicht Forstrevierleiter Reiner Ertl bei einem Waldspaziergang am Südtraufweg des Eichertwaldes. Viele astlose Bäume stehen schief im Wald; manche dicke Äste liegen in den Baumkronen quer. Doch auch gesund wirkende Bäume können instabil geworden sein. „Wenn die Wurzeln vom Pilz befallen und dadurch die Stämme im Innern ausgehöhlt sind, ist die Standsicherheit des Baumes auch nicht mehr gegeben“, erklärt Ertl. Im Innern des Waldes sind die stark geschädigten Bäume meist kein Problem. In der Nähe der Wege aber müssen in den kommenden Wochen etliche Bäume entfernt, also gefällt werden. Vor allem sturzgefährdete Bäume entlang der Südtraufwege im Oberholz und im Eichertwald sind von den Verkehrssicherungshieben betroffen. Diese Maßnahmen sind mit dem Naturschutz abgesprochen und zum Schutz der erholungssuchenden Bevölkerung unvermeidbar, bedauert Ertl: „Mir tut jeder Baum weh, den wir entfernen müssen.“ Aber die Verkehrssicherungspflicht entlang der viel genutzten Wege lässt keine andere Wahl. Auch wenn die Arbeiten für den Laien nicht immer nachvollziehbar sein mag. „Wir fällen nur Bäume oder kappen Äste, deren Standsicherheit nicht mehr ausreichend gewährleistet ist“, versichert der Forstrevierleiter. Mit Geschäftemacherei hat die Angelegenheit nichts zu tun; einen Gewinn wird die Stadt mit diesem Holz nicht machen können. Der Forstrevierleiter äußert abschließend eine dringende Bitte: „Schon allein mit Rücksicht auf die eigene Gesundheit sollen eventuell erforderliche kurzfristige Sperrrungen beachtet und die jeweils ausgehängten Sicherungsregeln eingehalten werden.“ Dann können die städtischen Waldgebiete bald wieder uneingeschränkt zur Naherholung genutzt werden.
Rund 708 Hektar Waldfläche besitzt die Hohenstaufenstadt Göppingen; in der Eröffnungsbilanz ist der Bereich Wald/Forsten mit gut sechs Millionen Euro verbucht. Zu drei Vierteln besteht der städtische Wald aus Laubbäumen, ein starkes Viertel machen alleine die Eichen aus. Das Oberholz erwarb die Stadt übrigens 1907 vom damaligen Staat Württemberg, um einen Stadtpark für erholungssuchende Bürger/-innen zu errichten. Neben der Naherholung kommt dem Wald heute eine wichtige ökologische Bedeutung zu; eine naturnahe Waldbewirtschaftung kommt dem Wasser-, Boden- und Klimaschutz zu Gute: Immerhin 45 Biotope wurden vor einigen Jahren im Stadtwald registriert.
PM