Nachdem die Debatte um die Zweitwohnungsteuer in Göppingen erneut aufgeflammt ist, pflichtet die Junge Union (JU) im Kreis Göppingen ebenfalls der CDU Stadtratsfraktion bei, die sich eindeutig gegen eine Erhebung der Zweitwohnungsteuer ausspricht.
„Die Erhebung der Zweitwohnungsteuer läuft in Göppingen auf ein Nullsummenspiel hinaus“, so der Göppinger Stadtrat Jan Tielesch. Zuletzt lag der Gewinn bei etwa 30.000 Euro, dem jedoch stünden aufgrund der Erhebung Personal- und Sachkosten in etwa derselben Höhe gegenüber. Somit bringe die Zweitwohnungsteuer de facto keinen Mehrgewinn. „Zudem schreckt man viele junge Menschen, die beispielsweise zum Studieren nach Göppingen kommen und sich nur drei oder vier Tage die Woche in Göppingen aufhalten, davon ab, einen Zweitwohnsitz anzumelden und veranlasst sie dazu, stattdessen eher zu pendeln“, gibt der Vorsitzende der Jungen Union, Simon Weißenfels, zu bedenken. Aus Sicht der Jungen Union bestehe in Göppingen außerdem kein Anlass zur Erhebung einer Zweitwohnungsteuer, die ihren Ursprung in den Anrainergemeinden des Bodensees findet. Hier habe eine solche Steuer tatsächlich ihren Zweck erfüllt, da diese Städte in den Sommermonaten zum Teil über die doppelte Einwohnerzahl verfügten. In Göppingen bestehe jedoch kein vergleichbares kulturelles Angebot, das eine derartige Zahl von Menschen in die Stadt locke. Gegenteilig müsse man um jeden neuen Einwohner der Stadt froh sein und diesem nicht noch zusätzlich Steine in Form der Zweitwohnungsteuer in den Weg legen. „Eine Zweitwohnungsteuer hat keinen Werbeeffekt und stellt Göppingen nicht in einem positiven Licht dar, denn in Anbetracht der heutigen Mobilität sind auch Städte und Gemeinden im Göppinger Umland, die keine Zweitwohnungsteuer erheben, attraktiv“, so Florian Lehnert, Vorsitzender des JU Stadtverbands Göppingen, abschließend.
PM