Transparente Glasscheiben und große durchsichtige oder spiegelnde Flächen sind heute in der Architektur allgegenwärtig. Für Vögel stellen sie jedoch ein großes Risiko dar, weil sie häufig dagegen fliegen und sich tödlich verletzten. Die Stadt Eislingen/Fils hat jetzt drei gläserne Buswartehäuschen entschärft.
Immer wenn größere transparente Glasflächen eine ungehinderte Durchsicht ermöglichen oder sich Bäume und Gebüsche darin spiegeln, erkennen Vögel die trennenden Glasfronten nicht und fliegen dagegen. Der Anflug endet in den meisten Fällen für die Tiere tödlich. An drei Standorten wurden die Buswartehäuschen im Stadtgebiet als Gefahr für Vögel eingeschätzt. Das städtische Planungsamt hat darauf mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Die vogelfreundliche Umrüstung erfolgte durch Anbringung von halbtransparente Streifen, die von Vögeln wahrgenommen werden können.
„Mit dieser nachträglichen Umrüstung“, so der Umweltbeauftragte der Stadt, Wolfgang Lissak, „soll das Anflugrisiko an diesen Glasflächen durch Vögel wirksam vermindert werden.“
Wie viele Vögel pro Jahr am sogenannten Vogelschlag sterben, ist nicht bekannt. Doch der zunehmende Einsatz von Glas in der Architektur erhöht die Gefahr für viele Kleinvögel erheblich. Experten schätzen, dass durch den Flug gegen Glasflächen in Europa täglich bis zu 240.000 Vögel tödlich verunglücken. Da die Kadaver in der Regel schnell von Krähen oder Raubsäugern entfernt werden, wurde das Problem lange Zeit wenig bemerkt und unterschätzt. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, gefährdende Glasflächen beim Bau durch eine entsprechende Planung zu vermeiden oder nachträglich zu entschärfen.
Der Umweltbeauftragte der Stadt berät Bürger, Planer und Bauherren zu dieser Thematik gerne und bietet Unterstützung bei der Suche nach vogelfreundlichen Lösungen an (Wolfgang Lissak, E-Mail: w.lissak@eislingen.de oder Telefon 07161 / 804-355).
Foto (PSE) Die transparenten Glasscheiben am Buswartehäuschen in der Hohenstaufenstraße wurden mit Markierungen versehen, um künftig tödliche Anflüge von Vögeln zu vermeiden.
PM