Da der Treff der Jusos im Landkreis Göppingen immer am ersten Samstag eines Monates stattfindet, war das Thema für den 3. Oktober automatisch gesetzt: Die SPD-Nachwuchsorganisation diskutierte insbesondere über die Auswirkungen der Deutschen Einheit auf das politische System der Bundesrepublik.
„Es ist wichtig, über die Vorgänge während und nach der friedlichen Revolution in der DDR zu diskutieren. Ich bin 1997 geboren. Meine Generation kennt nur das wiedervereinte Deutschland“, so Schriftführerin Caroline Fischer
Den jungen Sozialdemokraten ging es auch darum, die Menschen zu würdigen, die nach der Wende die SPD im Osten neu gegründet haben. „Während die heutige Linkspartei, damals noch als SED-PDS, und die CDU auf Vermögen und Strukturen im Osten zurückgreifen konnten, mussten die ersten Sozialdemokraten im Osten alles neu aufbauen“, betont Benjamin Christian, Vorsitzender SPD-Ortsverein Östlicher Schurwald. „Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass sich die CDU heute als Sieger über das SED-Regime feiert, selbst aber einfach allen Blockpartei-CDU-Mitgliedern – die die Führungsrolle der SED Jahrzehnte unterstützt hatten – ein neues Parteibuch in die Hand gedrückt hat“, stellt der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende Julian Ruess klar.
Die SPD musste sich im Osten im Oktober 1989 als Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP) neugründen, da sie 1946 mit der KPD zwangsvereinigt wurde. Im Rahmen der Zwangsvereinigung wurden Sozialdemokraten, die sich widersetzten, in Lagern und Zuchthäusern inhaftiert.
PM