Seit 20 Jahren ist Rosemarie „Klärle“ Böhringer als Grand Dame der Entkleidungskunst unterwegs. Die Senioren-stripperin begeistert Zuschauer in ganz Baden-Württemberg und sammelt Spenden für den guten Zweck. Jetzt wurde sie mit der Staufermedaille geehrt.
Im Stuttgarter Kinderkrankenhaus „Olgäle“ hat Rosemarie Böhringer im Rahmen eines Festaktes aus der Hand von Ministerialdirigent Andreas Schütze (Foto) die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg, unterzeichnet von Winfried Kretschmann, entgegen genommen. Sie wurde ausgezeichnet für ihr unglaubliches, jahrelanges Engagement. Mit ihren Auftritten als Seniorenstripperin sammelte sie Spenden zugunsten der Olgälestiftung und verbesserte so die Ausstattung des Olgälehospitals für schwerkranke Kinder.
Seit rund zwei Jahrzehnten ist sie unterwegs in der Rolle der Seniorenstripperin – oder der Grande Dame der Entkleidungskunst – diese ist ihr auf den Leib geschneidert. Sie füllt diese Rolle mit viel Herzblut, Humor und persönlichem Einsatz aus, es ist ihre Rolle, in der ihre Stärken und Talente, ihr Witz, ihre Spontanität zum Ausdruck kommen. Es ist aber auch die Rolle, in der ihr großes Herz, ihre Empathie und ihr Mitgefühl, ihre soziale Ader bestens zur Geltung kommen. Sie hat ein richtig großes und spendables Herz, für sie sind Mitmenschlichkeit, Anteilnahme und Solidarität keine Lippenbekenntnisse, sondern gelebte Realität.
Im Olgälehospital ermöglichte Frau Böhringer mit ihren unglaublich umfangreichen Spenden – sie behält keinen Cent aus ihren Auftritten für sich selbst – unter anderem die Einrichtung eines kindgerechten Wartebereichs. Eine große Tafel weißt dort auf das „Klärle von Salach“ hin. Um ihr Engagement macht die sonst so lautstarke Salacherin jedoch keinen großen Wirbel. Mit einer ganz kleinen Delegation reiste sie zur Verleihung der Medaille nach Stuttgart. Sie wurde begleitet von Bürgermeister Bernd Lutz sowie Dieter Merath, Hans Paflik, Wolfgang Arnold und Birgit Rapp-Zeiser als Vertreter des Salacher Gemeinderats und der Salacher Hauptamtsleiterin Gabriele Dory.
Vor Ort konnte sich die Delegation geführt von der Vorsitzenden der Olgäle Stiftung, Frau Dr. Stefanie Schuster, ein Bild vom Olgälehospital machen. Schwerkranke Kinder werden dort von einem hochqualifizierten Ärzteteam behandelt, wie man es sonst nur von Unikliniken kennt. Dabei ist das Hospital auf die Olgäle Stiftung ihre Spendengelder angewiesen. Vielleicht, meinte Rosemarie Böhringer zuletzt, hätte sie doch mehr Menschen mit zur Verleihung nehmen sollen. Einfach nur, damit sie die Möglichkeit gehabt hätten, sich selbst vor Ort ein Bild vom Olgälehospital machen zu können. Für das Klärle von Salach, soviel ist klar, ist bei 275.000 € Spenden noch lange nicht Schluss.
PM