Windpark Lauterstein genehmigt

Größter Windpark in Baden-Württemberg und Meilenstein auf dem Weg zum klimafreundlichen Landkreis Göppingen

Das Landratsamt hat am 13.08.2015 für den Windpark Lauterstein die Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erteilt. Die Firma wpd AG aus Bietigheim-Bissingen kann somit  in Kürze mit dem Bau des bislang größten und leistungsstärksten Windparks in Baden-Württemberg beginnen. Ab Sommer 2016 sollen sich auf der Ostalb in einem Waldgebiet zwischen Bernhardus und den Heidhöfen 16 Windkraftanlagen mit einer Höhe von ca. 200 m drehen.

Nach einer ersten Beteiligungsrunde im Jahr 2014 hatte die Firma wpd AG die ursprünglich geplante Anlagenzahl von 22 auf 16 reduziert und im Januar 2015 den Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung eingereicht. „Im gesamten Planungsprozess wie auch  im Verfahren  waren der Firma wpd AG, der Gemeinde Lauterstein und dem Landratsamt Transparenz und  Bürgerbeteiligung sehr wichtig“, so der Erste Landesbeamte des Landratsamts, Jochen Heinz. Auch das förmliche Genehmigungsverfahren wurde deshalb auf Antrag der Firma wpd AG mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Am 16.07.2015 wurden die erhobenen Einwendungen in der Stadt Lauterstein öffentlich erörtert. Im Vordergrund standen dabei zahlreiche Fragestellungen aus dem Bereich des Natur- und  Artenschutzes, zum Beispiel im Hinblick auf Rotmilan- und Fledermausvorkommen.

Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der Windkraftanlagen umfasst neben einer Bewertung der durchgeführten Umweltverträglichkeitsprüfung alle erforderlichen Nebenbestimmungen für die betroffenen Fachbereiche: unter anderem Grundwasserschutz, Bodenschutz, Immissionsschutz, Arbeitsschutz, Baurecht, Brandschutz, Denkmalschutz, Luftverkehrssicherheit, und Naturschutz. Zum Schutz der Fledermäuse wurden zum Beispiel ein sogenanntes Gondelmonitoring und  Abschaltzeiten festgelegt.

Die wpd AG möchte im September mit dem Bau beginnen und den Windpark bis Sommer 2016 fertig stellen. Die 16 Anlagen sollen dann elektrische Energie für 34.000 Haushalte erzeugen und jährlich ca. 90.000 Tonnen CO2 einsparen.

Jochen Heinz: „Das Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutzkonzept des Landkreises Göppingen. Das Verfahren hatte im Landratsamt deshalb höchste Priorität und wurde von allen Beteiligten mit Nachdruck bearbeitet“.

Weitere Informationen:

Bis zum Jahr 2050 strebt der Landkreis Göppingen die Senkung des Energiebedarfs um 49 % sowie eine bilanzielle Deckung des gesamten Endenergiebedarfs durch regionale regenerative Energien an. Das mit Abstand größte Potential beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Bereich Strom im Landkreis Göppingen hat die Windkraft. Der Standort Lauterstein ist im Hinblick auf den Windertrag einer der besten Standorte im Landkreis. Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete sind nicht berührt. Im Vorfeld der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung des Windparks wurde  beim Regierungspräsidium Stuttgart ein Zielabweichungsverfahren durchgeführt, um die Abweichung vom derzeit noch gültigen Regionalplan zuzulassen.

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/lokalnachrichten/13155/

Schreibe einen Kommentar