Seit Oktober 2012 ist Göppingen Fairtrade-Stadt und damit dem Hohenstaufen-Gymnasium voraus. Auf dem Weg zur dritten Fairtrade-Schule Göppingens diskutierten Schüler/-innen des HoGy mit Oberbürgermeister Guido Till über den fairen Handel.
Fairer Handel soll garantieren, dass die Waren unter gerechten Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Alle Produkte, die fair gehandelt werden, sind ohne Kinderarbeit hergestellt worden. Zudem wird auf fairen Plantagen kein Pflanzenschutzmittel verwendet, womit die Produkte zugleich gesund und umweltschonend sind. Dies sind nur einige Punkte, die die Schüler/-innen der Klasse 7a mit Klassenlehrerin Ute Wenger bei ihrem Besuch im Rathaus erfuhren. Doch vorher dankte Wenger OB Till für die technische Ausstattung des HoGy, die sich stark verbessert hat.
Till erläuterte den 13-Jährigen das Zusammenspiel von Gemeinderat und Verwaltung. Anschließend beantwortete er geduldig die Fragen der Schüler/-innen nach seinen privaten Einkäufen und Essen. Das Stadtoberhaupt regte zum Nachdenken über die Einkaufs- beziehungsweise Produktionskosten an. „Uns geht es so gut, da müssen wir dazu beitragen, dass es anderen auch gut gehen kann“, umriss der Rathauschef die Motivation, Göppingen als FairTrade-Stadt auszeichnen zu lassen. OB Till hob dabei die Vorreiterrolle, die Vorbildfunktion der Stadt hervor. Denn „Fairtrade ist ein Gedanke und eine Überzeugung, kein Plakat“, stellte Guido Till fest.
Iris Rothacker, Sprecherin der AG Fairer Handel bei der Stadtverwaltung, stellte mit einer Powerpoint-Präsentation den Weg der Stadt zur FairTrade-Kommune im Herbst 2012 und zur Bestätigung des Titels im Herbst 2014 vor. Mittlerweile gibt es über 1.000 Fairtrade-Städte weltweit und mehr als 75 Fairtrade-Städte in Deutschland. „Die Vorbildfunktion der Stadtverwaltung wird durch die Zertifizierung gestärkt“, umriss Rothacker eine der Auswirkungen. 19 Einzelhandelsgeschäfte, Floristen, Cafes und Restaurants in Göppingen haben Fairtrade-Produkte im Sortiment; Produkte aus Fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen, wie dem Göppinger Rathaus, Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Zwei Fairtrade-Schulen gibt es bereits in der Hohenstaufenstadt, nämlich das Mörike-Gymnasium seit 16. Dezember 2014 und die Haierschule in Faurndau seit 27. Februar 2015. Das Hohenstaufen-Gymnasium schließlich ist auf dem Weg zur Fairtrade-Schule.
Gerechtigkeit ist generell ein Thema, das Schüler/-innen anspricht, erläuterte Klassenlehrerin Ute Wenger. Auf die Fairtrade-School-Kampagne ist das HoGy aber durch Eltern aufmerksam gemacht worden, die sich im Weltladen engagieren. Projektwochen beschäftigten sich unter anderem mit dem Thema Fairtrade; mit einer Bürgerbefragung zum Fairen Handel auf dem Marktplatz haben sich die Schüler/-innen auf den Besuch im Rathaus vorbereitet. Dabei wurden Passanten fünf Fragen gestellt, zum Beispiel ob und wenn ja wie oft sie Fairtrade-Produkte kaufen oder welchen Aufpreis sie zu zahlen bereit sind. Unter dem Titel „FAIR macht Schule!“ unterstützte der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) die Aktionstage des Hohenstaufen-Gymnasiums. Mit „FAIR macht Schule!“ verknüpft DEAB seit Juni 2014 das globale Lernen an der Schule mit der nachhaltigen kommunalen Beschaffungspraxis, so FairhandelsBerater Jürgen Menzel, der die Klasse 7a ins Rathaus begleitete. Ziel sind menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den weltweiten Lieferketten, von denen alle betroffen sind: Textilien made in Bangladesh, Orangen aus Brasilien, Coltan aus dem Kongo im Handy. Kommunen können dabei Vorbilder mit Marktmacht sein, wenn sie sich an einer nachhaltigen öffentlichen Beschaffung orientieren.
Ideen, den Gedanken des Fairen Handels weiter publik zu machen, haben Iris Rothacker und ihre Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsgruppe noch genügend, angefangen vom Ausschank „fairer Cocktails“ auf dem Göppinger Stadtfest über eine Kleider-Tausch-Party für Schüler/-innen oder anderer Schulaktionen zur FairWertung gebrauchter Kleidung bis zu einem fairen Benefiz-Handballspiel mit Frisch Auf!
Foto: Oberbürgermeister Guido Till und Iris Rothacker informierten die Klasse 7a des Hohenstaufen-Gymnasiums über die Fairtrade-Stadt Göppingen.
PM