CDU-Landtagsfraktion diskutiert „Zukunft der Pflege“ in Göppingen

Die Zukunft der Pflege diskutierten die CDU- Mitglieder in der Enquetekommission „Zukunft der Pflege“ mit 40 Expertinnen und Experten in der Frisch Auf Gaststätte in Göppingen.

Schiller KunzmannDie Enquetekommission „Zukunft der Pflege“ beschäftigt sich mit der Bewertung der vorhandenen Angebote in der ambulanten, teil- und vollstationären Pflege sowie Prävention und Rehabilitation und formuliert Ziele für deren Weiterentwicklung. „Eine immer älter werdende Bevölkerung trifft auf eine zurückgehende Zahl junger Menschen, die sie pflegen kann. Hier entwickelt die Enquete überparteilich Handlungsempfehlungen“, umschrieb die Göppinger Abgeordnete die Aufgabenstellung. Die engagierte Sozialpolitikerin ist eine von 6 CDU-Abgeordneten in der Enquetekommission, und moderierte als gastgebende Abgeordnete die Veranstaltung. In der lebhaften Diskussion dominierten zwei Themen: Die Einführung einer Pflegekammer, also einer öffentlich-rechtlich organisierten berufsständischen Organisation mit Zwangsmitgliedschaft für die Pflegeberufe, und eine generalistische Reform der Ausbildung der Kranken- und Altenpflege.

Von einer Pflegekammer versprechen sich die Befürworter mehr Durchsetzungsfähigkeit für die Anliegen der Pflegeberufe und eine Verbesserung der Aufsicht über die Berufsausbildung. Die Kritiker bemängeln, dass dem Eingriff in Freiheitsrechte durch die Zwangsmitgliedschaft kein berufspolitischer Mehrwert gegenüber stünde, da schon jetzt eine Vielzahl berufsständischer Organisationen mit unterschiedlicher Schlagkraft am Werk sei.

Von der Generalisierung der Kranken- und Altenpflegeausbildung verspricht man sich eine Attraktivitätssteigerung und mehr Chancen für die Berufsanfänger. Dem steht die Befürchtung gegenüber, dass die schlechter bezahlte Altenpflege in dem neuen Ausbildungsgang an den Rand gedrängt würde.

Enquete-Obmann Thaddäus Kunzmann bedankte sich für die engagierte, mehrstündige Diskussion an einem heißen Sommernachmittag: „Die CDU möchte in die Verbände und die Betroffenen hinein hören. Unser Ziel ist es, umsetzbare Handlungsempfehlungen für die nächsten Jahre zu geben. Vor dem Hintergrund von 50.000 zu schaffenden Betreuungsplätzen und vielen offenen Fragen der Finanzierung haben wir noch einen weiten Weg vor uns“, so Kunzmann abschließend.

Foto: Jutta Schiller MdL und Thaddäus Kunzmann MdL stellen sich den Fragen

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