Die deutsche Tourismusbranche befürchtet in der Corona-Krise das Aus vieler Unternehmen, wenn es keine Finanzhilfen vom Staat gibt. Betroffen wären vor allem Reiseveranstalter, Reisebüros und Busunternehmer. Mehr als tausend Touristiker demonstrierten am Mittwoch für Unterstützung durch den Bund in Berlin. Mit dabei war auch der Göppinger Reisebüro-Inhaber Manfred Hegenloh. Auf Vermittlung der Göppinger CDU-Stadtverbandsvorsitzenden und Stadträtin Sarah Schweizer bekräftigte Hegenloh die Forderungen der Branche am Rande des Protest in Gesprächen mit Staatsekretär Thomas Bareiß und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Hermann Färber.
Die Kundgebung der Touristiker war die bislang größte der Branche in Berlin seit Ende April. Demonstriert wurde auf Grund der Corona-Auflagen der Behörden in Gruppen bis zu 100 Personen an verschiedenen Stellen rund ums Brandenburger Tor, vor dem Bundeswirtschaftsministerium, auf dem Wittenbergplatz und auf dem Washingtonplatz.
Vor dem Brandenburger Tor traf sich der Göppinger Reisebüro-Unternehmer Manfred Hegenloh mit Staatsekretär Thomas Bareiß aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Im Gespräch mit Bareiß, auch Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus, machte Hegenloh auf die dramatische Situation der Branche aufmerksam, zumal es noch keine klare Perspektive für ein mögliches Hochahren des Tourismus gebe. Dabei erinnerte Hegenloh den Politiker daran, dass man zu Beginn der Corona-Krise alle Hände voll zu tun gehabt habe, um nach Einstellung des Flugbetriebs gestrandete Urlauber wieder nach Deutschland zurückzuholen und bereits gebuchte Reisen zu stornieren. Dabei hätten bei der Rückabwicklung gebuchter Reisen auch von Veranstaltern bereits gezahlte Provisionen zurück überwiesen werden müssen. Da bis heute noch nicht klar sei, wann welche Urlaubsangebote unter welchen Auflagen in nächster Zeit verkauft werden können, liege das Geschäft am Boden. Bei vielen Unternehmen sei der Umsatz um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Deshalb seien die Forderungen der Touristiker nach einem Rettungsschirm mit nicht rückzahlbare Beihilfen erforderlich, um die Unternehmen zu retten, machte Hegenloh im Gespräch mit Bareiß deutlich.
Staatssekretär Bareiß unterstrich, dass die Forderungen der Branche bei der Bundesregierung angekommen seien und man an einen Hilfskonzept bereits arbeite. Es werde noch einige Tage dauern, bis die Eckpunkte auf dem Tisch liegen, so Bareiß. Zudem verwies der Tourismusbeauftragte auch auf die Bemühungen der Bundesregierung, spätestens im Juli wieder Reiseziele im Ausland, überwiegend in Europa, für Urlauber zu öffnen. Konkreter konnte Bareiß am Mittwoch gegenüber Hegenloh aber noch nicht werden. Auf die Situation der Tourismusbranche war Bareiß bereits am Dienstagabend in einem Livechat mit der Göppinger CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Sarah Schweizer aus dem Berliner Reichstag eingegangen und hatte ausführlich über die Bemühungen der Bundesregierung zur Rettung der Branche informieren. „Wir wollen da auf jeden Fall die bisherigen Strukturen beibehalten“, hatte Bareiß in dem Livechat erklärt. Sarah Schweizer hatte in dem Chat unter anderem darauf verwiesen, dass auch die Auflagen, unter denen Reisebusunternehmen wieder Fahrten anbieten können, noch nicht geklärt seien.
Die aktuellen Probleme der Branche vertiefte Hegenloh nach der Begegnung mit Bareiß in einem Gespräch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Göppingen, Hermann Färber (Böhmenkirch) in dessen Berliner Büro. Hier machte Hegenloh deutlich, dass die Tourismusbranche in Deutschland weit mehr Arbeitnehmer beschäftige als die Automobilindustrie und deshalb auch ein wichtiger Jobmotor sei. Die Schwierigkeiten aus der Bus- und Reisebranche seien für Färber nachvollziehbar. „Von vielen Unternehmen aus der Reise-, Tourismus- und Gastronomiebranche sind diese Probleme an mich herangetragen worden. Entscheidend am Ende ist, dass das Hilfspaket die gesamte Branche effektiv unterstützt, damit hier die Arbeitsplätze weiterbestehen können“, sagt der Göppinger CDU-Bundestagsabgeordnete.
PM CDU Stadtverband Göppingen