Unterstützung durch die Eislinger Bevölkerung, Vereine und Institutionen ist erwünscht
In Eislingen wohnen zurzeit ca. 60 Flüchtlinge, im Herbst könnten weitere 70 hinzukommen. Deren Unterstützung im Alltag stellt eine große Herausforderung dar. In einer Informationsveranstaltung am 28. Juli zeigt die Stadt allen Interessierten, wie sie sich engagieren können.
Bereits jetzt werden die in Eislingen lebenden Flüchtlinge durch einen Kreis von 15 ehrenamtlichen Asylpaten betreut. Hilfe im Alltag und bei Behördengängen wird ebenso angeboten wie soziale Kontakte, z. B. in Form von Spielenachmittagen. Die Stadt unterstützt die Flüchtlinge durch kostenlose Deutschkurse.
Gerade die ehrenamtlichen Asylpaten stoßen zwischenzeitlich an ihre Grenzen. Viele sinnvolle Vorhaben können bereits schon jetzt nicht mehr von der kleinen Gruppe übernommen werden.
Bei einem Treffen am 15. Juni wurde den bereits jetzt engagierten Eislingerinnen und Eislingern durch die Stadt zunächst ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz ausgesprochen. Danach wurde erläutert, welche Angebote die Stadt Eislingen künftig zur Unterstützung der Flüchtlinge im Eislingen machen wird.
„Die Haltung gegenüber Flüchtlingen und ihre gesellschaftliche Teilhabe ist eine besondere Herausforderung für alle“, so Bürgermeister Herbert Fitterling bei seiner Begrüßung. Eislingen – bereits 2009 als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet – will den Flüchtlingen das Gefühl geben, dass sie in der Stadt willkommen sind. Dazu gehört, dass den Flüchtlingen wichtige Informationen über das Leben und Angebote in Deutschland, speziell im Landkreis und in Eislingen gegeben wird. Nur so können wir sie „Willkommen“ heißen.
Um dies zu ermöglichen, wird die Stadt Eislingen ein „Lokales Bündnis für Flüchtlinge“ ins Leben rufen. Ziel ist, ein lokales Netzwerk aus bürgerschaftlich Engagierten zu etablieren, das, mit tatkräftiger Unterstützung durch die Stadt Eislingen, sinnvolle Unterstützungsangebote entwickelt und umsetzt. Unbedingt notwendig ist die Beteiligung der Flüchtlinge an den Planungen. Dadurch ist gesichert, dass die Angebote auch ankommen.
Um individuelle Angebote machen zu können, ist es wichtig, näheres über die „Neubürger“ zu erfahren. Was haben sie erlebt, was für Interessen und Talente bestehen, welche Schul- oder Berufsausbildung ist vorhanden? Aufbauend auf dieses „Profil“, kann für jeden Flüchtling eine individuelle Unterstützung angeboten werden.
Ein regelmäßiges Treffen der Flüchtlinge mit der Eislinger Bevölkerung soll künftig in einem „Café Asyl“ möglich sein, dass als Treffpunkt, Kontakt- und Informationsbörse geplant ist.
Arbeitsgruppen, die sich jeweils eines bestimmten Themas, wie z. B. Willkommenskultur, Alltagsbegleitung, Sprachförderung, Integration/Arbeit oder Öffentlichkeitsarbeit annehmen, sollen sinnvolle Angebote entwickeln und deren Umsetzung begleiten.
Für dieses anspruchsvolle Projekt sucht die Stadt die Unterstützung möglichst viele engagierter Eislingerinnen und Eislinger, die die Arbeit der Stadt unterstützen.
„Wir brauchen weitere helfende Hände und tragende Schultern, die bei dieser Aufgaben mitwirken“, so BM Fitterling. Dann kann es gelingen, dass die Flüchtlinge hier in der Mitte der Gesellschaft ankommen.
Bernd Letzel, der Integrationsbeauftragte der Stadt und Christina Szalontay, die die Asylpaten betreut, freuen sich sehr auf die neue Aufgabe. „Ich bin mir sicher, dass sich viele Eislingerinnen und Eislinger dazu bereit erklären werden, sich für die der Stadt zugewiesenen Flüchtlinge zu engagieren. Bisher konnten wir uns über mangelndes Interesse nicht beklagen,“ so der Integrationsbeauftragte. „Wir werden die Helfer durch Seminare und Schulungen sowie regelmäßige Treffen fördern. Bei der Stadt wird ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen, der die Arbeit der Helfer unterstützen wird.“
Falls Sie bereits im Vorfeld an Informationen über das „Lokale Bündnis für Flüchtlingshilfe“ interessiert sind, setzen Sie sich mit Herrn Letzel telefonisch (07161 804142) oder per Email (b.letzel@eislingen.de) in Verbindung.
Foto (Urheber: Peter Ritz) Schon jetzt werden die Flüchtlinge gerne aufgenommen: Impressionen vom gemeinsamen Kochen