„Beihilfe zum Völkermord“ – Lesung mit dem Buchautor Jürgen Gottschlich

Veranstaltung am Montag, den 20.4. um 19.00 Uhr in der Göppinger Stadthalle (Blumenstr. 41, Märklinsaal). Der Autor Jürgen Gottschlich berichtet in seinem erst vor kurzem erschienen Buch „Beihilfe zum Völkermord“ über die Rolle Deutschlands am Genozid an Armenier, Suryoye und Pontosgriechen vor 100 Jahren während des 1. Weltkrieges im damaligen Osmanischen Reich (heute Türkei).

Am Göppinger Solidaritätsbündnis für Rojava sind Menschen von unterschiedlichsten Organisationen beteiligt. Wir laden als Armenier, Aramäer, Assyrer, Chaldäer, Türken, Kurden und Deutsche zum Thema ein und diskutieren gemeinsam. Alle diese Völker waren am Genozid beteiligt, die einen als Täter die anderen als Opfer. Dies gibt unserer Veranstaltung daher einen außergewöhnlich hohen Symbolcharakter, um gemeinsam die rassistische und religiöse Spaltung zu überwinden versuchen.

Kleiner Hinweis: Dies ist (neben Konstanz) die einzige Buchvorstellung in Süddeutschland durch Herr Gottschlich persönlich.

INFOS über das Buch

Armenien und viele andere Staaten sprechen von Völkermord, die Türkei lehnt das ab. Auch Deutschland vermeidet das Wort Genozid im Zusammenhang mit den Gräueltaten, die vor 100 Jahren an den Armeniern im Osmanischen Reich verübt wurden – und die nach armenischen Angaben 1,5 Millionen Menschen das Leben kosteten. Welche Rolle Deutschland dabei gespielt hat, zeichnet der Journalist Jürgen Gottschlich nach. Sein Vorwurf ist zugleich der Titel des Buches: „Beihilfe zum Völkermord“. 1914 drängt Deutschland das geschwächte Osmanische Reich in den Ersten Weltkrieg. Es ist kaum noch bekannt, wie eng Deutsche und Türken verbündet waren. Als Chef der deutschen Militärmission wird General Otto Liman von Sanders 1914 nach Konstantinopel entsandt. Sein Stellvertreter, Fritz Bronsart von Schellendorf, wird Generalstabschef des Osmanischen Heeres. Armenier sehen sich bald dem Vorwurf ausgesetzt, Kriegsgegner zu unterstützen. Die Festnahme armenischer Führungspersönlichkeiten am 24. April 1915 markiert den Beginn der Gräuel gegen die christliche Minderheit. Aus den Dokumenten geht hervor, dass Deutsche nicht nur von Massakern wussten, sondern sie befürworten. Gottschlich nennt dies „das dunkelste deutsche Kapitel“ im Ersten Weltkrieg. „Dass vor dem Genozid an den europäischen Juden im 20. Jahrhundert schon einmal ein Menschheitsverbrechen stattgefunden hatte, an dem deutsche Soldaten und Diplomaten mittelbar beteiligt waren, ist bis heute vielen Deutschen kaum bewusst.“ (Jürgen Gottschlich: Beihilfe zum Völkermord. Verlag Ch. Links, Berlin. 344 Seiten, 19,90 Euro.)

LINKS zur Veranstaltung:

http://christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=9&inhalt=veranstaltung&v_id=1236

http://www.goeppingen.de/site/Goeppingen-Internet/node/1492382/Lde/zmdetail_523030902951/_100_Jahre_Voelkermord.html?nodeID=523030902951&zm.sid=zm89qnlk2u21

TERMINE zum Thema in Göppingen

Ausstellung, 15.-18.4., 11 bis 20 Uhr

Demonstration „100 Jahre Völkermord“, 18.4. 13 Uhr

(jeweils vor dem Rathaus in Göppingen)

 

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