Restaurator Hermann Petersohn und Mediziner Professor Bernd Tomandl stellen die Untersuchung und Restaurierung einer romanischen Skulptur vor, die nun wieder im Museum im Storchen zu sehen ist.
Im Jahr 1955 stellte der in Süßen lebende Bankdirektor und Kunstfreund Gustav Beeh dem Göppinger Stadtmuseum ein ihm gehörendes romanische Kruzifixus aus der Zeit um 1200 als Leihgabe zur Verfügung. Damit konnte das Museum seine Präsentation mittelalterlicher Zeugnisse wesentlich aufwerten. Die Nachkommen des Leihgebers, der Kunsthistoriker und langjährige Direktor des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt, Dr. Wolfgang Beeh, und seine Schwester Gisela Webhofen – beide inzwischen verstorben – machten im Jahr 2012 die Christusfigur zusammen mit zwei gotischen Leuchtern dem Museum zum Geschenk. Während der Schließzeit des Storchen wurde der Corpus mit Unterstützung der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg restauriert. Das Kruzifix ist jetzt in den Storchen zurückgekehrt und wird im Kontext religiöser Kunst im 1. Dachgeschoss des Hauses präsentiert.
Der Göppinger Restaurator Hermann R. Petersohn wird die von ihm durchgeführten Untersuchungen und daraufhin eingeleiteten Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen in einem Vortrag im Storchen am Dienstag, 16. Februar, um 19:30 Uhr vorstellen. An der Untersuchung der romanischen Skulptur wirkte auch ein Arzt mit dem Einsatz modernster Medizintechnik mit. Prof Dr. Bernd Tomandl vom Klinikum Christophsbad schickte die mittelalterliche Skulptur in den Computertomografen im Klinikum Christophsbad. Mit Hilfe dieser Technik konnten schichtweise Bilder aus dem Innern des Holzcorpus gewonnen werden, was aufschlussreich war. Der Restaurator Petersohn und der Mediziner Professor Tomandl werden mit Bildern die Untersuchungen und deren Ergebnisse vorstellen. Im Anschluss daran kann der jetzt wieder im Storchen präsentierte Kruzifixus besichtigt werden. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.