Unter dem Thema „Für Gott und die Kirche – Die päpstlichen Gegenspieler der staufischen Kaiser“ fand am vergangenen Freitagabend im Rahmen der Berta-Tag-Woche, veranstaltet von der Berta-Stiftung, ein Vortrag in der Stiftskirche in Bad Boll statt.
Nicht nur die Gräfin Berta selbst (alias Barbara Reik), die aus dem Geschlecht der Staufer stammt und deren Bruder der erste Stauferkönig war, war gekommen, sondern auch eine stattliche Anzahl von interessierten Gästen, die sich, abstandhaltend, in der Stiftskirche eingefunden hatten. Der Stauferkenner Dr. phil. Hartmut Jericke, Dozent und Autor für Geschichte und Philosophie aus Stuttgart, gab einen spannenden Einblick in die Machtverhältnisse und Hintergründe der Stauferzeit. Mit den Päpsten Alexander III., Coelestin III., Innozenz III., Gregor IX. und Innozenz IV. standen den staufischen Kaisern Friedrich Barbarossa, Heinrich VI. und Friedrich II. immer wieder gewandte geistliche Diplomaten, Juristen und Politiker gegenüber, die mit Engagement bis hin zum Fanatismus für die Interessen der Kirche und gegen ein starkes Kaisertum kämpften. Mit seinem Thema verstand es Dr. phil. Hartmut Jericke seine Zuhörer in den Bann zu ziehen: Kirchenbann einmal ganz anders, als die Staufer ihn erlebt hatten! Er beantwortete nicht nur die Fragen nach den Hintergründen der Auseinandersetzungen der staufischen Kaiser mit der Kirche und den Päpsten, sondern beleuchtete auch die Höhe- und Wendepunkte eines jahrzehntelangen politischen Ringens – ein lehrreicher Abend und eine rundum gelungene Veranstaltung. Pfr. Tobias Schart und Gräfin Berta begrüßten und verabschiedeten die allesamt vom Vortrag beeindruckten Hörerinnen und Hörer.
Foto: Pfarrer Tobias Schart, Barbara Reik als Gräfin Berta von Boll und der Referent Dr phil. Hartmut Jericke
PM