Schneeunfälle häufen sich – Bergwacht-Tipps zur Lawinengefahr und Schneebruch

Schneemassen in den Alpen – in den beliebtesten Ski-Gebieten häufen sich die Berichte über Lawinenunfälle. „Leider kommt es häufig vor, dass sich Skifahrer äußerst fahrlässig verhalten“, sagt Bernd Adler, Lawinenexperte der Bergwacht im DRK und gibt folgende Tipps:

1. Unbedingt auf gekennzeichneten Pisten bleiben

Abseits gesicherter Pisten besteht grundsätzlich immer Lawinengefahr, deshalb nur freigegebene und gekennzeichnete Abfahrten nutzen.

2. Gefahrenstufe beachten und Wetter beobachten
Wie hoch das Gefahrenpotential in der jeweiligen Region ist, zeigt ein Blick auf die Europäische Lawinengefahrenskala von 1 (gering) bis 5 (sehr hoch).
Langanhaltender Schneefall mit Wind und Frost erhöht die Gefahr. Starke Erwärmung durchfeuchtet die Schneedecke und macht sie instabil.

4. Touren unbedingt planen

Wer auf Tour geht, benötigt eine Ausrüstung mit Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), Lawinenschaufel sowie einer Sonde. Zu empfehlen ist ein Rucksack mit Lawinenairbag, ein Erste-Hilfe-Set und ein Biwaksack.

5. Alarmzeichen beachten
„Wumm“-Geräusche, auftretende Risse beim Betreten der Schneedecke, spontan abgehende Lawinen, kritische Neuschneemengen sind Alarmzeichen, die zur sofortigen Umkehr veranlassen sollten! Risikofaktoren sind schlechte Sicht, große Gruppen (mehr als vier Personen), schockartige Belastung (z. B. nach einem Sturz), große Hänge sowie Absturz- und Verschüttungsgefahr.

6. Verhalten im Gelände

Steile Hänge einzeln befahren, felsdurchsetzte Steilgelände und Korridore meiden, Abstand halten (im Aufstieg mindestens 10 Meter, bei Abfahren mehr), Abfahrtskorridor festlegen, schonende Fahrweise, Stürze vermeiden, pausieren auf „sicheren Inseln“.

7. Was tun nach einem Lawinenabgang mit verschütteten Personen
– Übersicht verschaffen, eigene Sicherheit beurteilen und Notruf (112) absetzen
– wenn möglich, Suche in Fließrichtung unterhalb des Punktes starten, an dem der Verschüttete das letzte Mal gesehen wurde
– bei Ortung Sonde stecken lassen und mit dem Ausgraben beginnen, sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten und durchführen bis zum Eintreffen der organisierten Rettung.

Raimund Wimmer, Pressesprecher der DRK Bergwacht Württemberg warnt vor der steigenden Gefahr durch Schneebruch in den Wäldern.

So stelle die große Menge nassen Schnees auf den Baumkronen ein großes Risiko dar. „Von herabstürzende Ästen und umstürzenden Bäumen geht eine große Gefahr aus. Abstürzende schwere Nassschneemengen können auch zu Verschüttungen führen,“ so Raimund Wimmer .Bis der Schnee von den Ästen der Bäume abgetaut ist, sollten die Waldgebiete unbedingt gemieden werde n. Besonders betroffen seien der Schwarzwald, die Schwäbische Alb, der Schwäbisch-Fränkische Wald, die Ostalb und Oberschwaben.

 

PM   Bergwacht Württemberg

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