Weihnachten vor 100 Jahren – Eine Ausstellung im Museum im Storchen erinnert an das Fest in der Zeit des Ersten Weltkriegs.

Im Sommer 1914 bereiteten sich viele Soldaten in euphorischer Stimmung auf den Ausmarsch vor, andere waren über die politische Entwicklung besorgt und beteiligten sich an Protestversammlungen gegen den Krieg. Wie die folgenden vier Jahre bis Kriegsende den Alltag veränderten, zeigt eine Ausstellung im Göppinger Stadtmuseum im Storchen am Beispiel des Weihnachtsfestes. Diese wird am Mittwoch, 5. Dezember, um 19:30 Uhr von Erster Bürgermeisterin Almut Cobet eröffnet, Museumsleiter Dr. Karl-Heinz Rueß gibt eine Einführung in das Thema.

Christkind, Kaiser und Kanonen finden sich in dieser Zeit in trauter Gemeinschaft am Christbaum. Die Farben Schwarz-Weiß-Rot des Kaiserreichs dominieren alles. Die Ausstellung zeigt, wie das Weihnachtsfest selbst zu einem wichtigen Bestandteil der Propaganda in der Zeit des Ersten Weltkriegs wurde. Vermutlich hatten viele Soldaten, die siegessicher ausrückten, geglaubt, an Weihnachten 1914 wieder im Kreis ihrer Familie zu sein. Dies kam anders: Sie mussten fern ab der Familie an der Front und im Schützengraben das Fest feiern. Aus der Heimat wurden ihnen hierzu einfache Miniatur-Christbäume und andere „Liebesgaben“ wie warme Kleidung, Schokolade und Zigarren geschickt.

Die Idee zu dieser Ausstellung stammt von Roland Schramm in Gingen/Fils, der in den vielen Jahrzehnten seiner kulturgeschichtlichen Sammeltätigkeit interessante Zeugnisse um das Weihnachtsfest im Ersten Weltkrieg zusammengetragen hat. Schramm wird die Ausstellung auch mit Führungen und Sammlergesprächen im Januar und Februar begleiten. Die Ausstellung begleitet auch eine szenische Lesung, die in Kooperation von Stadtarchiv und dem Theater im Bahnhof in Rechberghausen erarbeitet wurde. Sie findet am 5. Februar 2019 um 19 Uhr im Theater in Rechberghausen statt.

Die Ausstellung „Weihnachten vor 100 Jahren“ ist bis zum 24. Februar 2019 zu sehen. Sie ist Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, auch an beiden Weihnachtsfeiertagen.

 

Begleitprogramm

 

Weihnachtlicher Kindernachmittag mit Führung und Basteltisch

Freitag, 7. Dezember 2018, 15 bis 17 Uhr, maximal 15 Kinder. Kosten drei Euro. Anmeldung erforderlich unter Telefon 07161 650-9911 oder museen@goeppingen.de.

 

Öffentliche Führung

Mittwoch, 26. Dezember 2018, 15 Uhr. Dr. Karl-Heinz Rueß, Archiv und Museen, keine Zusatzkoten zum Museumseintritt.

 

Öffentliche Führung

Sonntag, 30. Dezember 2018, 15 Uhr. Peter Fritsch, Archiv und Museen, keine Zusatzkoten zum Museumseintritt.

 

Öffentliche Führung

Donnerstag, 3. Januar 2019, 15 Uhr. Dr. Karl-Heinz Rueß, Archiv und Museen, keine Zusatzkoten zum Museumseintritt.

 

Öffentliche Führung und Sammlergespräch

Sonntag, 13. Januar 2019, 15 Uhr. Roland Schramm, Gingen/Fils, keine Zusatzkoten zum Museumseintritt.

 

Filmvorführung

Sonntag, 20. Januar 2019, 17 Uhr, „Westfront 1918“. Vier Infanteristen erleben die Grausamkeit des Krieges an der Frontlinie in Frankreich. Ein deutscher Antikriegsfilm aus dem Jahr 1930, Regie Georg Wilhelm Pabst. Dauer 90 Minuten, ab 16 Jahre. Eintritt 5 Euro

 

Szenische Lesung

Dienstag, 5. Februar 2019, 19 Uhr. „Aus den Akten auf die Bühne.“ Göppingen 1914 bis 1918. Eine Stadt im Krieg. Kooperation von Theater im Bahnhof Rechberghausen und Archiv und Museen. Veranstaltungsort Theater im Bahnhof, Bahnhofstraße 30, Rechberghausen. Eintritt 10 Euro/6 Euro. Vorverkauf Museum im Storchen und www.theaterimbahnhof.de

 

Öffentliche Führung

Sonntag, 3. Februar 2019, 15 Uhr. Roland Schramm, Gingen/Fils, keine Zusatzkoten zum Museumseintritt.

 

Öffentliche Führung

Sonntag, 24. Februar 2019, 15 Uhr. Roland Schramm, Gingen/Fils, keine Zusatzkoten zum Museumseintritt.

 

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