Mit der „Irenen-Medaille“ der „Freunde von Königin Irene Maria von Byzanz“ werden am 27. August die Gästeführer des Klosters Lorch geehrt. Damit würdigt der Göppinger Verein, der sich besonders dem Gedächtnis der auf dem Hohenstaufen verstorbenen deutschen Königin widmet, die Bemühungen der Klosterführerinnen und -führer um das Gedächtnis der Gemahlin von König Philipp von Hohenstaufen.
Irene von Byzanz gehört zu den faszinierendsten Frauen des Hochmittelalters. Um 1180 in Konstantinopel, heute Istanbul, geboren, wurde sie 1193 mit dem normannischen König Roger III. von Sizilien verheiratet. Nach dem Tod ihres Mannes wurde der jüngste Sohn von Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp von Schwaben ihr Ehegatte. Bei dieser Vermählung nahm sie den Namen „Maria“ an. Philipp wurde 1208 von Otto VIII von Wittelsbach in Bamberg ermordet. In der Folge floh Irene hochschwanger auf den Hohenstaufen. Sie starb im August 1208 während der Geburt einer Tochter Irene wurde im Kloster Lorch begraben. Sie ist die letzte und als einzige Königin die ranghöchste dort beigesetzte Stauferin. Mit großer Pracht feierte Philipp 1199 das Weihnachtsfest in Magdeburg. Darauf bezieht sich der sogenannte „Magdeburger Weihnachtsspruch“. Darin würdigt der Sänger und Dichter Walther von der Vogelweise Philipp und Irene als ideales Herrscherpaar. In diesem Lied beschreibt Walther die Königin als „Taube ohne Galle und Rose ohne Dorn“.
An Königin Irene erinnert in Lorch nicht nur die Stauferstele vor dem Eingang zum Kloster. Schon wenige Schritte hinter dem Klostertor steht eine Skulptur aus Sandstein, die Irene und ihre Töchter zeigt. In der Klosterkirche erinnert seit 1898 eine Gedenktafel an die junge Königin. Der „Irenenring“ wurde 1836 aufgefunden. Das Schmuckstück wird traditionell der Königin zugeschrieben, von Kunsthistorikern aber in die Zeit um 1500 datiert.
Die Irenen-Medaille, die nun an die Gästeführer des Klosters geht, besteht aus einer Münze aus staufischer Zeit. Sie wird seit 2011 vergeben und wurde unter anderem an den Maler Hans Kloss, den Schriftsteller Gunter Haug und an die Staufersaga Schwäbisch Gmünd verliehen.
Die Übergabe der Medaille an die Lorcher Gästeführer erfolgt am 27. August um 18 Uhr im Kloster Lorch. Dazu ist jedermann willkommen.
Bereits einen Tag vorher, am 26. August, ebenfalls um 18 Uhr, bietet Gudrun Haspel eine Sonderführung zu Irene von Byzanz im Kloster an. Sie wird musikalisch begleitet von Claudia Pohel. Im Anschluss liest Gunter Haug aus seinem biografischen Roman „Rose ohne Dorn“ in der Klosterkirche. Das Ticket für die Führung mit Musik und Lesung beträgt 10 Euro zuzüglich Klostereintritt.
PM Kloster Lorch