Mitgliederversammlung des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies in Lichtenstein

Am Dienstag, den 12. Mai 2015, fand in der Lichtensteinhalle in Lichtenstein die fünfte Mitgliederversammlung des Vereins Schwäbisches Streuobstparadies statt.

Zahlreiche Mitglieder nutzten die Versammlung, um sich über die laufenden Projekte zu informieren und mit anderen Streuobst-Akteuren auszutauschen.

Schwäbisches StreuobstparadiesNach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Landrat Eininger, Landkreis Esslingen, und Grußworte von Bürgermeister Nußbaum, Lichtenstein, berichtete Eininger über die Tätigkeiten seit der letzten Mitgliederversammlung. Anschließend gab die Geschäftsführerin, Maria Schropp, einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen.

283 Mitglieder zählt der Verein zwischenzeitlich, fast die doppelte Anzahl als zur Gründung vor genau drei Jahren. Mit einer Struktur von Landkreisen über Kommunen bis hin zu Betrieben, Vereinen, Bildungspartnern und Fördermitgliedern ist das Schwäbische Streuobstparadies weiterhin breit aufgestellt. Eininger berichtete über die erfolgreiche Tourismusmesse CMT im Januar, bei der das Streuobstparadies sowohl am Eingangsbereich der Messe in der Region Stuttgart Lounge als auch in der Halle 6 unter dem Dach des Schwäbische Alb Tourismusverbands vertreten war.

Seit Februar läuft im Vereinsgebiet die Ausbildung von Streuobst-Pädagogen. 82 Streuobst-Begeisterte lernen im Rahmen der Ausbildung, die Themen Pflege, Bewirtschaftung, Tiere, Pflanzen und Naturschutz, Ernte und Verwertung sowie Ernährung an die Jüngsten in unserer Gesellschaft weiterzugeben. Ab dem Schuljahr 2015/16 bieten die Streuobst-Pädagogen Streuobst-Unterricht in den Grundschulen im Vereinsgebiet an, der von den Landratsämtern, Förderprogrammen und voraussichtlich den Kreissparkassen gefördert wird.

Eine erste Bilanz des Apfel-Chips-Projekts zeigt, dass das Produkt beim Kunden zwar sehr gut ankommt, dass aber viele EDEKA-Märkte im Vereinsgebiet die Streuobst Apfel-Chips noch nicht führen. Der Verein sieht weiterhin Verkostungsaktionen vor, um den Bekanntheitsgrad des Produkts zu erhöhen, dessen Geschichte zu erzählen und Verbraucher als regelmäßige Käufer zu gewinnen. „Mit der Platzierung unserer Streuobst Apfel-Chips im Lebensmitteleinzelhandel haben wir zwar einen großen Schritt geschafft, das Produkt kann sich dort aber nur behaupten, wenn die Kunden es auch kaufen“, erläuterte Schropp. Das Augenmerk liege nun darauf, das Projekt auf feste Füße zu stellen und mittelfristig die Verarbeitung im Vereinsgebiet verwirklichen zu können.

Die Geschäftsführerin gab im Anschluss einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben. Höchste Priorität hat dabei die Fertigstellung und Beschilderung der Radroute sowie die Gestaltung eines Tourenbuchs und die Fertigstellung von Busangeboten und Wanderrunden. In diesem Zuge soll die Internetseite mit den touristischen Inhalten weiter ausgebaut werden, aber auch in den Themenfeldern Naturschutz, Streuobstpflege und –verwertung ergänzt werden. Über die Veranstaltungsreihen „Schwäbisches Hanami“ und „Das Paradies brennt“, bis hin zu Projekten wie der Streuobstwiesen-Börse oder der Ausarbeitung von Kohlenstoffzertifikaten zur Finanzierung von Pflegemaßnahmen  gab die Geschäftsführerin einen Abriss über die künftigen Aufgaben und Herausforderungen für den jungen Verein. Im Bereich Bildung werden im Herbst wieder Most-Seminare angeboten, die sich letztes Jahr eines großen Zuspruchs erfreuten. „Diese Mal differenzieren wir zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen und wollen so noch genauer auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingehen“, sagte Schropp. Auch die weitere Ausbildung der Streuobst-Pädagogen, die bis November andauert, wird die Geschäftsstelle und auch die Landratsämter weiter beanspruchen.

Schropp legte ebenfalls den Jahresabschluss 2014 dar und erläuterte die einzelnen Posten. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfung folgten die Entlastung der Geschäftsführung und des Vorstands.

Nach dreijähriger Amtszeit standen dann die Neuwahlen des Vorstands auf der Tagesordnung. Eine zuvor verabschiedete Satzungsänderung ebnete den Weg für die Wahl von Oberbürgermeister Michael Bulander aus Mössingen als Nachfolger von Landrat Eininger, der wegen den hohen Belastungen im Hauptamt nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung stand. Als Stellvertreter wurde Bürgermeisterin Gudrun Flogaus aus Schlat gewählt.

 

In den Vorstand gewählt wurden folgende Personen:

Für die sechs Streuobstparadies-Landkreise:

Landrat Heinz Eininger (Landratsamt Esslingen)

Landrat Roland Bernhard (Landratsamt Böblingen)

Landrat Thomas Reumann (Landratsamt Reutlingen)

Oberbürgermeister Michael Bulander (Stadt Mössingen)

Bürgermeisterin Gudrun Flogaus (Gemeinde Schlat)

Bürgermeister Thomas Miller (Stadt Rosenfeld)

 

Für das Land Baden-Württemberg:

Petra Bernert (Regierungspräsidium Tübingen)

Heike Seehofer (Regierungspräsidium Stuttgart)

 

Sieben weitere Vorstandsmitglieder:

Thomas Rabel (Berghof Rabel, Owen)

Markus Zehnder (Baum- und Fachwarte Zollernalb e.V.)

August Kottmann (Gasthof Hirsch Bad Ditzenbach)

Dietmar Bez (Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Reutlingen)

Lisa Häussermann (Häussermann Fruchtsäfte GmbH & Co. KG)

Maria Stollmeier (Schwäbische Landpartie e.V.)

Manfred Nuber (Arbeitskreis Erwerbsobstbau im Landkreis Böblingen)

 

Während der Wahlauszählung stellte die Geschäftsführerin die Produktkriterien für Streuobst-Produkte vor. Auf Basis dieser Kriterien will der Verein ein Streuobstparadies-Label entwickeln und so die Streuobst-Produkte der Mitgliedsbetriebe und –initiativen stärken und besser vermarkten. Des Weiteren dienen die Kriterien als Grundlage für Eigenprodukte des Vereins. Sowohl Landrat Eininger als auch Schropp betonten, dass die Ausarbeitung der Kriterien konfliktträchtig war und der nun entstandene Kompromiss alle Anforderungen vereint aber auch Zugeständnisse aller Akteure beinhaltet.

Nach dem formellen Teil der Mitgliederversammlung folgte dann ein Fachreferat von Wilhelm Koormann, Geschäftsführer der Hasetal Touristik GmbH, die im vergangenen Jahr den begehrten Deutschen Tourismuspreis gewonnen hat. Koormann schilderte eindrucksvoll die Radangebote des Hasetals, die kombiniert mit pfiffigen Ideen, wie beispielsweise „legalem Mundraub“ und einer „Kopfkissenbar“ nicht nur für Aufmerksamkeit in der Tourismusbranche sorgen, sondern auch jede Menge zahlungskräftiger Gäste in die Region locken.

Abschließend lobte der neue Vorsitzende, Oberbürgermeister Bulander, das große Engagement Einingers und seines Landratsamtes in der Gründungsphase des Vereins sowie in den ersten drei Geschäftsjahren. Nach offiziellem Ende der Versammlung besuchten die Mitglieder in der vom Obst- und Gartenbauverein frühlingshaft geschmückten Lichtensteinhalle noch die Stände verschiedener Mitgliedsbetriebe und nutzten die Zeit zum Austausch miteinander.

Foto (Schwäbisches Streuobstparadies e.V.):  1,5 Millionen Obstbäume bilden im Herzen Baden-Württembergs die größte Streuobstlandschaft Mitteleuropas

PM

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