Sobald das Thermometer einige Plusgrade erreicht, werden Zecken wieder aktiv. Sie können durch einen Stich verschiedene Erreger übertragen, darunter die FSME-Viren. In den Risikogebieten für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sollte daher bereits jetzt an den Impfschutz gegen FSME gedacht werden.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert auf ihrem Internetportal über die FSME-Impfung und gibt mit dem Plakat „FSME-Risikogebiete in Deutschland“ Auskunft über die aktuellen Gefahrenzonen. So ist das Risiko einer Infektion mit FSME in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg und Bayern, aber auch im südlichen Hessen (Odenwald) und im südöstlichen Thüringen besonders hoch. Außerdem betroffen sind die Landkreise Marburg-Biedenkopf (in Mittelhessen), Saar-Pfalz-Kreis (im Saarland), Birkenfeld (in Rheinland-Pfalz) und Vogtlandkreis (in Sachsen).
Hierzu erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Ein Impfschutz gegen FSME wird allen Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder arbeiten und sich in der Natur aufhalten. Auch wer Urlaub in einem solchen Gebiet plant, sollte sich rechtzeitig impfen lassen.“
Im letzten Jahr wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 480 FSME-Fälle in Deutschland gemeldet, so viele wie seit 2007 nicht mehr. FSME-Viren können eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks hervorrufen. Erwachsene erkranken meist schwerer als Kinder.
Impfschutz gegen FSME
Der Aufbau eines länger anhaltenden Schutzes gegen FSME erfolgt mit drei Impfungen. Nach dem üblichen Impfschema wird ein bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite verabreicht. Ein kurzzeitiger Impfschutz besteht ab etwa 14 Tagen nach der zweiten Impfung. Für einen längeren Schutz ist eine dritte Impfung nötig. Sie erfolgt – je nach Impfstoff – nach weiteren fünf bzw. neun bis zwölf Monaten. Eine erste Auffrischung wird nach drei Jahren empfohlen, weitere abhängig vom Alter alle drei bis fünf Jahre. Kinder können ab ihrem ersten Geburtstag geimpft werden.
Zusätzlicher Schutz vor Zecken
Da Zecken deutschlandweit zum Beispiel auch Borreliose übertragen können, sollten sich alle – auch außerhalb von FSME-Risikogebieten – bei Aufenthalt in der Natur zusätzlich vor Zecken schützen. Damit Zecken, die im Gras, Gebüsch oder Unterholz sitzen, möglichst nicht zustechen können, sollten lange Hosen und langärmlige Oberteile, Strümpfe sowie festes Schuhwerk getragen werden. Auch zeckenabweisende Mittel bieten einen gewissen Schutz, allerdings nur kurzzeitig. Nach einem Aufenthalt im Freien und möglichem Kontakt mit Zecken sollten Körper und Kleidung sorgfältig abgesucht und gefundene Zecken rasch entfernt werden.
Quelle: BZgA