Die Eislinger AWO ging hoch hinaus: sie besuchte im Rahmen ihres Ausflugs-programms am vergangenen Samstag den Aufzugs-Testturm der Firma ThyssenKrupp-Elevator in Rottweil. Auf 232 Metern Höhe, die in 30 Sekun-den zurück gelegt wurden, konnte die Besuchergruppe auf der höchsten Aus-sichtsplattform Deutschlands bei grandiosem Wetter eine überwältigende Aussicht genießen.
Erstmalig in der Welt wurde in Rottweil ein Testturm für die Forschung und Entwicklung modernster Aufzugsanlagen für die Wolkenkratzer in aller Welt errichtet. Mit einem einzigartigen Design, welches durch Werner Sobek und Helmut Jahn geschaffen wurde, will die Aufzugsfirma, so berichtet die AWO, einen „Meilenstein für Innovationen“ setzen. Er gehört zu den prägnantesten Bauwerken Süddeutschlands und bietet mit dem 360 Grad-Panorama-Blick auf die Schwäbische Alb, den Schwarzwald und gelegentlich bis hin zu den Alpen einen Anziehungspunkt für Touristen.
Der insgesamt 246 Meter hohe Turm wurde mit einer Stoffhülle aus Glasfaser-gewebe verkleidet, das am Fuß des Turms engmaschig beginnt und nach oben hin immer mehr von dem Turm preisgibt. Das Licht reflektiert zu unterschied-lichen Tages- und Jahreszeiten verschieden, sodass der Turm, wie die Firma Thyssen-Krupp betont, jeweils „nach Wetterlage und Zeit eine andere Anmutung bekommt“.
Das Aufzugsunternehmen erhofft sich, so erfuhr die AWO-Gruppe, mit Hilfe der Tests in dem Turm bereits in der Entwicklungs- und Konstruktionsphase eine erhebliche Zeitersparnis. Die Fertigstellung und der Vertrieb von Aufzügen für die Wolkenkratzer in aller Welt wird damit beschleunigt und gefördert, erklärt das Unternehmen den Besuchern in einem Video auf der Besucherplattform. In 12 Schächten und Fahrgeschwindigkeiten bis zu 18 m/Sekunde bietet der Turm dem Unternehmen bisher noch nicht da gewesene Möglichkeiten zur Lösung und Bewältigung kommender aufzugstechnischer Herausforderungen. In drei Schächten wird zur Zeit das revolutionäre seillose MULTI-Aufzugssystem getestet. Dafür hat das Unternehmen 40 Millionen Euro in Rottweil investiert.
Die Stadt Rottweil und ihre Bewohner sind, wie bei Gesprächen der AWO-Gruppe auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt zu hören war, mächtig stolz auf die neue Touristenattraktion. Sie konnte am eigentlichen Firmensitz in Neuhausen/Filder nicht gebaut werden, weil der in Nähe befindliche Flughafen ein Bauwerk mit dieser Höhe nicht zugelassen hat. Die älteste Stadt Baden-Württembergs hat den Zuschlag erhalten und sieht den Turm „in einem Dialog mit den mittelalterlichen und historischen Kirch- und Wehrtürmen, die das Stadtbild prägen.
Besucher können ihre Tickets entweder im Internet oder vor Ort beziehen, wobei eine vorherige Prüfung auf der Internet-Seite, ob zum gewünschten Zeitpunkt Kapazitäten frei sind, zu empfehlen ist. Der Turm ist für Besucher nur am Wochenende (Fr. – So.) zugänglich. Bei ausreichendem Interesse bietet die AWO Eislingen an, eine weitere Exkursion mit Führung zu organisieren. Kontaktadresse: Harald Kraus, Tel. 07161/817504 oder kraus@awo-eislingen.de.
PM