Am Nachmittag durch traumhafte Landschaften wandern, abends ein märchenhaftes Konzert genießen: Für Musik-Liebhaber und Outdoor-Freunde ist die Schwäbischen Alb ein Traumziel.
Seit 2017 sind sechs Höhlen der Schwäbischen Alb UNESCO-Welterbe. Ein Besuch in ihrem Inneren führt auch zum Ursprung der Musik: Namhafte Künstler haben ihre Klangqualitäten geprüft. Auch auf den neu zertifizierten Löwenpfaden begegnet man auf Schritt und Tritt der Geschichte. Einer von ihnen, die Felsenrunde, ist nominiert für die Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg 2018.
2017 – erneutes Rekordjahr für die Schwäbische Alb
Immer mehr Übernachtungen, immer mehr Gäste aus dem In- und Ausland: Seit einigen Jahren entwickelt sich der Tourismus auf der Schwäbischen Alb äußerst positiv und die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr. Die aktuell vorliegenden Zahlen von Januar bis Oktober 2017 deuten an, dass auch 2017 die Ergebnisse des Vorjahres wieder übertroffen wurden. Mit rund 4,8 Millionen Übernachtungen konnte ein Plus von 2,8 % verzeichnet werden. Von Januar bis Oktober kamen 5,4 % mehr Gäste als noch 2016, darunter 7,1 % mehr Gäste aus dem Ausland.
(Die Zahlen entsprechen dem Mitgliedsgebiet des Schwäbische Alb Tourismus (SAT), daher sind sie nicht identisch mit den Daten, die vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg veröffentlicht werden.)
Alb on the rocks – inspirierende Höhlenklänge, bezaubernde Klassik und wilde Festivals
In den Höhlen der Schwäbischen Alb ist Musik drin. Das darf man getrost wörtlich nehmen, denn vor rund 40.000 Jahren bezirzten sich die Höhlenbewohner gegenseitig mit Flötentönen. Die sensationellen Funde der weltweit ältesten Musikinstrumente, urzeitliche Flöten aus Vogelknochen und Mammutelfenbein, gehören zu den vielen Gründen, warum sechs Eiszeithöhlen im Lone- und Achtal seit Juli 2017 den Titel UNESCO-Welterbe tragen.
Es sind frühe Orte der Kultur, viel älter als die Chinesische Mauer und sämtliche Pyramiden dieser Welt. Spannend die Frage, wie die Musik damals dort geklungen haben mag: Deshalb folgen seit 2017 bekannte Musiker verschiedener Genres der Einladung zu den UNESCO-Höhlen der Alb, um zu den Ursprüngen der Musik vorzudringen. Bands wie Culcha Candela waren dabei, Sascha Vollmer von der Countryrock-Band The BossHoss und die ukrainische Opernsängerin Oxana Arkaeva. Alle gaben sie Kostproben ihres Könnens und – tief beeindruckt von der Location –anschließend kurze Interviews. Das Ergebnis ist ab sofort auf Youtube zu sehen.
Das Original der Gänsegeierflöte ist übrigens im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren zu bewundern, untermalt von Tönen, die auf Nachbauten der prähistorischen Instrumente eingespielt wurden. (www.weltkultursprung.de)
Es ist ein besonderes Erlebnis, wenn eine ganze Höhle zum Konzertsaal wird. In manchen ist tatsächlich so viel Platz, dass selbst Chöre hineinpassen. In der Nebelhöhle bei Sonnenbühl etwa, wo 2018 gleich zwei bemerkenswerte Musik-Events stattfinden: Am 22. September kann man den Klängen des „Jungen Chors“ Stuttgart lauschen, am 26. Mai gastiert das Ensemble „Gregorianika“ in der Felsengrotte. Es ist fast mystisch, wenn die weiß gewandeten Sänger dort a capella ihre meditativen Mönchsgesänge vortragen. (www.hoehlen.sonnenbuehl.de)
Die musikalische Bandbreite, die man auf der Alb findet, ist enorm. Ein Potpourri an Stilrichtungen, Event-Orten und künstlerischen Ausdrucksformen. So verwandelt sich vom 7. bis 17. Juni 2018 ganz Ulm in eine einzige Tanzbühne. Zum bereits dritten Mal heißt es „ULM MOVES!“, weil beim Tanzfestival an der Donau nämlich auch die Zuschauer in Bewegung gebracht werden. Es gibt einen Profi-Tanzworkshop, Tanzfilme und Ballettaufführungen, kunstvolle Choreographien und sogar ein Stück aus der griechischen Mythologie. (www.ulmmoves.de)
Im ganzen Land und darüber hinaus bekannt ist das Southside-Festival in Neuhausen ob Eck. Vom 22. bis 24. Juni 2018 herrscht Ausnahmezustand, wenn auf dem ehemaligen Militär- und Fluggelände die Basslautsprecher vibrieren. Rund 60.000 Musikfans werden 2018 erwartet, um Bands wie Arcade Fire, The Prodigy, The Offspring oder Billy Talent zu hören. (www.southside.de)
Nicht weniger musikalisch geht es auf dem Kapfenburg-Festival in Lauchheim zu. Vom 20. bis 29. Juli 2018 ist die ehemalige Deutschordensfeste bei Lauchheim Schauplatz besonderer Konzertabende. Zu den Highlights gehört unter anderem LaBrassBanda. Auch der bekannte deutsche Popmusiker Johannes Oerding ist mit von der Partie.
Ein drittes Highlight teilt sich das Kapfenburg-Festival mit dem Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd: Die Carmina Burana (20. Juli), furios illuminiert von Feuerwerksweltmeister Joachim Berner, ist eine Kooperation beider Musikgroßereignisse. (www.schloss-kapfenburg.de)
Bereits seit 1989 steht das Festival Europäische Kirchenmusik für geistliche Klangkunst auf höchstem Niveau. Sämtliche Epochen und Weltreligionen werden einbezogen, wenn vom 13. Juli bis 5. August 2018 Kirchenräume zu Klangkörpern werden. (www.kirchenmusik-festival.de)
Ein weiterer musikalischer Höhepunkt findet vom 28. September bis 7. Oktober 2018 in Tübingen statt. Das 93. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft kommt diesmal in die alte Universitätsstadt am Neckar. 60 Veranstaltungen sind geplant, vom Klassik-Freund bis zum Hip-Hopper werden dort alle ihren Bach präsentieren. Getagt und musiziert wird in vielen historischen Räumen der Tübinger Altstadt, ein wahrhaft malerisches Ambiente und eine Hommage an einen der größten Komponisten der deutschen Musikgeschichte. (www.bachfest-2018.de)
Und Action! – Outdoor-Urlaub auf der Schwäbischen Alb
Der Stauferkreis Göppingen ist ein geschichtsträchtiges Gelände, welches nun von 15 neuen Rundwanderwegen erschlossen wird. Sie tragen den Namen Löwenpfade: Eine Erinnerung daran, dass der Löwe das Wappentier der Staufer ist und die Schwäbische Alb das „Land des Löwenmenschen“, seit dort in einer der Eiszeithöhlen jene 40.000 Jahre alte Figur aus Mammutelfenbein gefunden wurde.
Neun der 15 Löwenpfade sind bereits vom Deutschen Wanderverband als Qualitätswanderweg zertifiziert worden, die restlichen Zertifizierungen folgen. Das Besondere an diesen Wegen ist ihre Vielfalt: So wird es zwei barrierefreie „Komfortwanderwege“ für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geben, Pfade von 3,5 Kilometern, die auch für Rollstühle und kinderwagengeeignet sind. Einer der Löwenpfade, die „Felsenrunde“, wurde jetzt vom Wandermagazin für den Wettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg 2018“ nominiert. Bis 30. Juni läuft die Abstimmung.
Passend zu den Löwenpfaden gibt es auch neue barrierefreie Radrouten. In Kooperation mit der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf werden im Filstal und Voralbgebiet sogar Touren mit Spezialrädern für Demenzkranke und Menschen mit Gleichgewichtsproblemen möglich sein.
Aber auch sportlich Ambitionierte kommen nicht zu kurz: Sieben neue Löwentrails, Mountainbikestrecken von insgesamt 300 Kilometer Länge, runden im Laufe des Jahres das Angebot ab. (www.löwenpfade.de)
Ein weiterer Leckerbissen für Mountainbiker ist das Festival „BiketheRock“ in Heubach. Seinen Namen hat es vom Rosenstein-Felsen („The Rock“) bekommen, der mit seiner Burgruine die Stadt überragt. Am 28. und 29. April 2018 lockt die Mischung aus internationalem Top-Sport, Breitensport und faszinierenden Showelementen wieder tausende Bike-Enthusiasten nach Heubach. (www.biketherock.de)
Ein Highlight für Sportbegeisterte ist auch das Blautal Outdoor Festival. Vom 8. bis 10. Juni 2018 wird auf dem Gelände des Freizeitbades Bad Blau in Blaustein gebiked, geklettert und gewalked. Dazu gibt es inspirierende Vorträge wie „Von Olympia zum Abenteuer“ von Peter Schlickenrieder, einer der erfolgreichsten Skilangläufer Deutschlands. (www.blautal-outdoor-festival.de)
Immer wieder macht die Alb Appetit auf mehr. Das mag auch an den süßen Früchten liegen, denen man unterwegs begegnet. Besonders viele sind es am „Früchtetrauf“, der Region um Mössingen, Tübingen und dem Ammertal. Eine Streuobstwiese blüht hier neben der anderen. Gleich vier neue Genusswege erwarten die Gäste, zertifiziert vom Deutschen Wanderinstitut in der neuen Kategorie Premium-Spazierwanderwege, damit auch die auf ihre Kosten kommen, die sich nur mal etwas ausführlicher die Beine vertreten wollen. (www.fruechtetrauf.de)
Zu den Premium-Spazierwanderwegen zählt auch der jüngste Spross der Albstädter „Traufgänge“. Das so genannte „Traufgängerle“ ist gerade vier Kilometer lang und richtet sich speziell an Kinder, Jugendliche und junggebliebene Eltern und Großeltern, die gerne Naturerlebnis mit Spaß und Action verbinden. Seinen Namen „Hexenküche“ verdankt er den Höhlen und Abenteuerstationen, die auf seinem Weg liegen. (www.traufgaenge.de)
Die Neuzertifizierung von Wanderwegen ist das eine, die Qualitätssicherung jedoch mindestens genauso wichtig. Besonders gut gelingt das auf dem Donau-Zollernalb-Weg, der auf der CMT nun schon zum vierten Mal mit dem Gütesiegel Qualitätswanderweg ausgezeichnet wird. 165 Kilometer ist er lang und führt zu den malerischen Landschaften rund um die Obere Donau, welche vom Schwäbischen Heimatbund als „Kulturlandschaft des Jahres 2018“ ausgezeichnet wurde, sowie über die Höhen der Zollernalb. (www.zollernalb.com)
Wer aktiv ist, möchte meist auch einkehren und genießen. Deshalb haben 16 Gastronomen von Pro Münsingen eine Genusstour für E-Biker zusammengestellt, auf der man Köstlichkeiten sammeln kann. Wer von den 18 Genuss-Stationen 15 erreicht hat, bekommt beim nächsten Ausleihen im Mobilitätszentrum am Münsinger Bahnhof ein E-Bike der Premiumklasse deutlich günstiger. (www.muensingen.com/e-Bike
Im Biosphärengebiet Schwäbische Alb entstehen unter dem Motto „hoch gehen, um runter zu kommen“ 21 neue Prädikatswanderwege mit einer Gesamtlänge von 170 Kilometern. Am 9. September 2018 sollen die ersten Touren der „hochgehberge“ offiziell eröffnet werden. (www.hochgehberge.de)
Dass genussvolles Wandern auch in Städten möglich ist, zeigt der Bierwanderweg in Ehingen, der im Rahmen der CMT 2018 vom Deutschen Wanderverband als erste Stadtwanderung in Baden-Württemberg mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg“ ausgezeichnet wird. Der 14 Kilometer lange multimediale Rundgang durch die Bierkulturstadt an der Donau führt die Wanderer zu vier verschiedenen Brauereien. (www.bierkulturstadt.info)
PM