Dass Mischa Maisky zum Auftakt der Orchesterkonzertreihe des Kulturreferats der Stadt Göppingen, in der Stadthalle zu hören sein wird, ist wie ein Paukenschlag, nach dem man sich fragen muss: Kann nach diesem Konzert noch irgendetwas annähernd Gleichwertiges folgen? Und man staunt: Gleich drei Pianisten mit erstklassigen Auszeichnungen in einem Konzert sowie die spanische Ausnahmesopranistin Núria Rial mit dem Flötisten Maurice Steeger in einem frühlingshaften Barockprogramm sind alles andere als Nobodies in der Klassikszene. Nicht zu vergessen die Orchester selbst, das Musikkollegium Winterthur, die Philharmonie Lemberg und das Basler Kammerorchester.
Vor 30 Jahren war der Cellostar Mischa Maisky schon einmal in der Stadthalle. Kurz vor seinem 70. Geburtstag (am 10. Januar 2018) darf sich das Göppinger Publikum am Montag, 6. November, auf 120 Prozent Maisky in Schostakowitschs erstem Cellokonzert freuen – an seinem Montagnana-Cello, im Dialog mit dem traditionsreichen schweizerischen Musikkollegium Winterthur unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten Thomas Zehetmair.
Ein ganz besonderer Abend erwartet die Besucher der Stadthalle dann am 13. April 2018: Eines der besten Orchester der Ukraine, die Philharmonie Lemberg präsentiert gleich drei Géza-Anda-Preisträger mit drei Beethoven-Klavierkonzerten (Nr. 2, 4 und 5). Der Concours Géza Anda, der alle drei Jahre in Zürich stattfindet, gehört übrigens zu den anspruchsvollsten internationalen Klavierwettbewerben. Beim letzten Wettbewerb im Jahr 2015, räumte Andrew Tyson aus den USA nicht nur den ersten Preis, sondern auch noch den Mozart- und den Publikums-Preis ab. Auf Platz zwei landete Aleksandr Shaikin aus Russland, und der dritte Preis samt Schumann-Preis ging an Ronaldo Rolim aus Brasilien. Alle werden in der Stadthalle ihr Können zeigen. Die Philharmonie Lemberg wird geleitet von dem profilierten finnischen Dirigenten Henri Sigfridsson, der übrigens selbst ein exzellenter Pianist und Preisträger des Géza-Anda-Wettbewerbs (2000) ist.
Mit barockem Gezwitscher kommen am 17. Mai 2018 Frühlingsgefühle in die Stadthalle. Denn vom Vogelgezwitscher – englisch „twitter“ – inspiriert ist das Programm „Baroque Twitter“ der vielfach preisgekrönten katalanischen Sopranistin Núria Rial mit dem weltweit gefeierten schweizerischen Blockflötenvirtuosen Maurice Steger und dem dreifach ECHO-prämierten Kammerorchester Basel. Für die beiden Solisten hat der italienische Musikwissenschaftler Giovanni Andrea Sechi nach Vogelstimmen in Arien und Konzerten des Barock geforscht – und herrliche, teils bekannte, teils bislang unerhörte Kostbarkeiten entdeckt: verträumt-verspielte Arien über die Liebe, das Verliebtsein und die Schönheiten der Natur. Im vogelhaft leichten Dialog zwitschern, zirpen, turteln, trillern und tirilieren sich Núria Rial mit engelsgleicher Stimme und Maurice Steger mit Flauto und Flautino in luftige Höhen, klanglich sanft geerdet von den Baslern.
Abonnements und Einzelkarten für die Konzerte sind ab sofort beim ipunkt im Rathaus, Ticket-Service, Hauptstraße 1, Telefon 07161 650-293, erhältlich.
PM