Knapp 130 Zuhörer trotzten der tropischen Hitze und kamen in die Eislinger Stadthalle, um ein beeindruckendes Line-Up live zu hören.
Brütende Hitze, ein erfrischender Nachmittag im Freibad, ein Open Air Konzert oder der gemütliche Dorfhock – am vergangen Wochenende standen viele Musikliebhaber vor der Qual der Wahl. Knapp 130 Menschen entschieden sich für den Rock in Eislingen und damit für musikalische Vielfalt und phantastische Bands, die das begeisterte Publikum trotz fast lähmender Temperaturen mitrissen.
Mit Meilenweit eröffnete eine Band den Rock, die mit ihrem auf den Punkt gespielten Pop-Rock in deutscher Sprache nicht nur zu überzeugen wusste, sondern auch die Zuhörer von Anfang an animierte, mitzutanzen und mitzusingen.
Deutlich ruhiger wurde es dann mit Floesie und Band. Die jüngsten Musiker an diesem Abend konnten als Trio überzeugen und spielten eine musikalische Bandbreite, die sich zwischen Swing, Jazz und den kleinen Brüdern von Ed Sheeran bewegte.
Gerade noch in Süßen, jetzt in Eislingen auf der Bühne. So ähnlich dachten wohl einige Zuhörer, als die Band Dezemberkind begann, mit ihrem Alternative-Rock über die Bühne zu fegen. Zu diesem Zeitpunkt stieg das Thermometer in der Halle auf gefühlte 50 Grad an. Die Menge hüpfte, schrie und tanzte bis die Luft kochte.
Als nach der Umbaupause die Besucher von draußen wieder in die Stadthalle strömten, begann sich ein Klangteppich durch den Raum zu bewegen. Die Band Exyn Hale spielte ihr Intro. Als Sängerin Sophie Mathis zum ersten Song „Hypnosis“ einsetzte, waren Augen und Ohren der Besucher gebannt auf die Bühne gerichtet. Spätestens nach dem unbedingt tanzbaren und ins Ohr gehenden Song „Everlasting You“ war klar, welch musikalisches Potenzial sich dort oben auf der großen Bühne gerade entfaltet.
„Diese Band allein hätte schon 300 Zuschauer mehr verdient!“, sagte ein begeisterter Günter Bretzler, der für die Tonmischung verantwortlich zeichnete. Nach einer Stunde war dann die gewaltige, postträumerische Entlastungsdröhnung schließlich vorbei, wobei niemand so richtig genug bekommen konnte.
Mit Krajal polterte als Abschluss des Abends dann eine Band über die Bühne, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Zuhörern mit dem musikalischen Dampfhammer „ordentlich eine auf die Zwölf“ zu geben, wie die Band selbst sagt. Und auch wenn zu später Stunde die Zuhörerzahl geschrumpft war, so ging es doch direkt vor der Bühne ordentlich zur Sache. Als um 1:00 Uhr dann der letzte Akkord nach einem donnernden Metal-Crescendo ausklang, konnte man bei den letzten Besuchern noch ein müdes, aber zufriedenes Grinsen erkennen.
„Wir sind stolz, dass wir den Besucher, die aus Überzeugung und Liebe zur musikalischen Vielfalt den Weg zu uns gefunden haben eine klasse Show bieten konnten. Natürlich ist es sehr schade, dass nicht allzu viele Besucher den Weg hier in die Stadthalle gefunden haben, was wohl auch einfach dem Wetter und den unzähligen Veranstaltungen generell im Juni geschuldet ist“, resümierte Tobias Friedel, Sozialpädagoge im städtischen Kinder- und Jugendbüro und Hauptverantwortlicher. „Wir werden uns Gedanken machen, den Rock bereits im Mai oder eventuell im Herbst stattfinden zu lassen.“
Foto (Urheber: Stadt Eislingen): Als Hauptact sorgten Exyn Hale mit ihrem Synthie-Rock für schwebende Klangwellen.