Die Älteren werden sich noch daran erinnern, wie auf dem Göppinger Flugplatz Hubschrauber landeten oder wie die hier stationierten Amerikaner unüberhörbar noch in der Nacht mit einer Panzerkolonne ins Manöver aufbrachen. Dieses Jahr jährte sich zum 25. Mal die Schließung der Cooke Barracks..
Der Göppinger US-Standort wurde bereits im Jahr 1991 aufgegeben, im Jahr darauf erfolgte die endgültige Schließung mit der Übergabe des riesigen Geländes und der darauf stehenden Immobilien an die Bundesvermögensverwaltung. Im Museum im Storchen erinnert eine Ausstellung mit Fotografien, historischen Filmsequenzen und Dokumenten an die Amerikaner in Göppingen. Diese belegten den zu Beginn der NS-Zeit angelegten Fliegerhorst im Jahr 1946, nachdem die Kasernen zunächst als Lager für sogenannte Displaced Persons gedient hatte. Die Ausstellung zeigt Bilder der verschieden in Göppingen stationierten Divisionen der US-Streitkräfte, aber auch Impressionen vom Alltag und der Freizeit auf dem Flugplatz – mit seiner Infrastruktur eine „Stadt in der Stadt“. Die Ausstellung blickt aber auch zurück auf die Zeit vor den Amerikanern, als 1929 auf der „Großen Viehweide“ der Privatflugplatz angelegt wurde und wie 1935 Göppingen mit der Eröffnung des Fliegerhorsts Göppingen eine Garnisonstadt wurde.
Ein zweiter Teil der Ausstellung ist dem bekanntesten in Deutschland stationierten GI, Elvis Presley, gewidmet. Die Kooperation wurde durch den in Göppingen gegründeten „Elvis Presley will never die Fan Club“ ermöglicht. Er zeigt neben Elvis-Memorabilien zwei Inszenierungen: Elvis Presley als GI im Manöver – er war von Oktober 1958 bis März 1960 in Friedberg/Hessen stationiert – sowie Elvis Presley und seine Rolle im Jahr 1960 gedrehten Film Cafe Europa.
Die Ausstellung wird am heutigen Mittwoch, 21. Juni, um 19:30 Uhr im Museum im Storchen von Oberbürgermeister Guido Till eröffnet. Zur Einführung sprechen Franz Bernd Glanzer, Präsident des Elvis Presley will never die Fan Clubs, und Museumsleiter Karl-Heinz Rueß. Die Ausstellung ist Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Sie läuft bis zum 20. August.
Zur Ausstellung gibt es ein interessantes Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen und Musik. In der Kulturnacht lebt die Zeit des „King of Rock ‚n‘ Roll“ mit Musik, Boogie Woogie- und Petticoat-Show auf. Im Museumsgarten bewirtet der Elvis-Club mit amerikanischen Speisen.
Das Begleitprogramm
Samstag, 24. Juni, 19 bis 1 Uhr, 8. Göppinger Kulturnacht: Live-Musik mit Tom Aaron – The Sound of Elvis, Bernd und Petra Janzens Tanz- und Petticoat-Show; Eintritt sechs Euro, Vorverkauf fünf Euro.
Sonntag, 16. Juli, 15 Uhr: Führung durch die Ausstellung im Museum im Storchen mit Franz Bernd Glanzer und Dr. Karl-Heinz Rueß; Museumseintritt (bis 18 Jahre frei).
Donnerstag, 10. August, 19:30 Uhr: Vortrag „Die Geschichte des Göppinger Flugplatzes und des Fliegerhorstes“, Manfred Luipold, Göppingen, Museum im Storchen, Eintritt fünf Euro; ermäßigt vier Euro.
Freitag, 11. August, 19:30 Uhr: 40th Anniversary Elvis Presley, Konzert mit Aron Black & the „White Shirts“, Kurzführung durch die Ausstellung; Eintritt zehn Euro.
Mittwoch, 16. August, 15 Uhr: Führung durch die Ausstellung zum 40. Todestag von Elvis Presley mit Franz Bernd Glanzer, Elvis Presley will never die Fan Club; Museumseintritt (bis 18 Jahre frei).
Mittwoch, 16. August, 18 Uhr: Stadtgeschichtliche Erkundung – Fliegerschule und Cooke Barracks – Spurensuche im Stauferpark, Führung mit Manfred Luipold, Göppingen; Treffpunkt an der ehemaligen Wache am Eingang zum Stauferpark; Teilnahmegebühr fünf Euro.
Remember Cooke Barracks
Auch mit dem Festival „Remember Cooke Barracks“ wird am Sonntag, 2. Juli, an den Abzug der US Army aus Göppingen vor 25 Jahren erinnert. Aus diesem Anlass will die Veranstaltungsagentur Staufen Plus die Zeit ein wenig zurückdrehen: Beim deutsch-amerikanischen Freundschaftsfestival „Remember Cooke Barracks“ soll an jene Zeit erinnert werden, als die Streitkräfte der US Army in der Hohenstaufenstadt stationiert waren. Einzelheiten zum Programm wird GEPPO in der kommenden Ausgabe vorstellen. Nur so viel sei heute schon verraten: Angeknüpft wird an die deutsch-amerikanischen Freundschaftswochen, die mit Paraden, einem großen Bierzelt, Musik und Aktionen wie Dunk-the-Clown immer viele Besucher in die Cooke Barracks, den heutigen Stauferpark, gelockt haben.
Foto: Die Wache – der Eingang zu den Cooke Barracks in den 1970er Jahren.
PM