Im 40. Jahr seines Bestehens fasste der Blasmusikverband Baden-Württemberg (BVBW) bei seiner Landesversammlung am 2. April in der TSV-Halle in Süßen den richtungsweisenden Beschluss, dass das geplante „Musikzentrum Baden-Württemberg“ gebaut wird! Daneben standen Neuwahlen und weitere Regularien auf der Tagesordnung der Versammlung, die nur im zweijährigen Turnus stattfindet. Vorausgegangen war am Samstag bereits eine Sitzung des Landesvorstands mit ökumenischem Gottesdienst in der St. Ulrich-Kirche und Partnerprogramm.
Die Vorsitzenden und Delegierte aus 22 Kreisverbänden waren angereist, um die Weichen des Landesverbandes für die kommenden Jahre neu zu stellen. Präsident Rudolf Köberle freute sich augenscheinlich, dass er den Baubeschluss für das Musikzentrum herbeiführen konnte. Zuvor waren bereits in den Grußworten die MdL Nicole Razavi (CDU), Manfred Kern (Grüne) und Dr. Friedrich Bullinger (FDP) in so seltener Einmütigkeit auf die Wichtigkeit des Bauwerks und die Richtigkeit der Förderzusage durch die Landesregierung eingegangen, dass der Projektleiter Eugen Höschele die Versuchung nahelegte, solche Einmütigkeit in einem Musikstück zusammenzufassen. Fakt ist nun, dass das mit 15,9 Mio. Euro veranschlagte Projekt nach den Plänen des Wettbewerbssiegers Architekturbüro Lederer + Ragnarsdottir + Oei aus Stuttgart gebaut werden kann. Der zentrale Baustein, der Landeszuschuss in Höhe von 10.8 Mio. Euro wurde im Februar genehmigt, der Bauauschuss unter Leitung unter von Paul Locherer, Bürgermeister a.D. und ehemaliger Landtagsabgeordneter soll das Bauprojekt in enger Abstimmung mit dem Präsidium und dem Landesvorstand des BVBW leiten. Mit 83 Ja-Stimmen und nur einer Enthaltung erteilte die Versammlung den Auftrag an das Präsidium die weiteren Schritte in die Wege zu leiten. Geplant ist nun, den ersten Spatenstich zur 40. Jubiläumsfeier des BVBW am 19. November 2017 zu setzen.
Mit einer Satzungsänderung wurde sowohl die Aufstellung des Präsidiums als auch des Landesvorstandes zukunftssicher vollzogen. Der Wahlturnus sah vor, auch dieses Jahr wieder einen Teil des Präsidiums für eine vierjährige Amtszeit zu wählen. Einstimmig wurden gewählt: Landesmusikdirektor Bruno Seitz und dessen Stellvertreter Horst Dölle und Thomas Stöhr, der Leiter des Fachbereichs Finanzen Walter Schiele. Verabschiedet wurde der Leiter des Fachbereiches Medien, Ralf Lanzinger, der auf eigenen Wunsch ausschied und als dessen Nachfolger Heiko Peter Melle gewählt wurde, der bereits als fachkundiges Mitglied im Fachbereich Medien aktiv war und für seine Amtszeit „Kommunikation in Wort und Bild auf allen Kanälen“ ankündigte.
Im Zuge der Versammlung wurde in einem seltenen Vorgang Karl Schnell, ehemaliger Vorsitzender des Musikkreises Tuttlingen und Pionier im Verbandsprogramm ComMusic für seine vielfältigen Verdienste und sein überaus großes Engagement zum Ehrenmitglied des BVBW ernannt. Für 10 Jahre Mitgliedschaft im Präsidium erhielt Ilka Hermann (Vorsitzende des Landesblasorchesters) die Ehrenmedaille in Bronze verliehen.
Der BVBW ist für die nächsten zwei Jahre gut aufgestellt und in der Statistik zeigte sich, dass vor allem auch die Mitgliederzahlen der 1431 Vereine im Bereich Jugend noch steigerungsfähig sind. Zu den 3200 Orchestern dieser Vereine gehören zwischenzeitlich auch die Alphornbläser Baden-Württemberg. Musikalisches Aushängeschild des Verbandes ist das Landesblasorchester Baden-Württemberg, dessen Renommee nicht nur national, sondern auch international sehr geschätzt ist. Im BVBW musizieren insgesamt ca. 106.000 Musikerinnen und Musiker, davon ca. 60% unter 27 Jahre alt. Gefördert werden die Vereine von 280.000 Fördermitgliedern.
PM