Kreisjägervereinigung Göppingen: Jäger sind Naturschützer

Der Wildapfel ist ökologisch wertvoll, bietet das ganze Jahr über zahlreichen Tieren Nahrung. Die Jäger des Kreises haben jetzt 60 Bäume gepflanzt.

Die Sonne bescheint die Waldlichtung, Vögel zwitschern und lassen sich vom ausgelassenen Gebell von Bella und Ben nicht beeindrucken. Die Jagdhunde begleiten an diesem sonnigen Tag die Jäger nicht zur Jagd. Elisabeth und Paul Miller und Thomas Maier haben sich getroffen, um ein paar Wildapfelbäumchen zu pflanzen. Der Wildapfel war 2013 Baum des Jahres. Bereits damals hatten Jäger in ganz Baden-Württemberg 400 Bäume gepflanzt und Patenschaften übernommen. Im Revier auf der Albhochfläche über Bad Ditzenbach haben Elisabeth und Paul Miller von der Kreisjägervereinigung Göppingen (KJV) jetzt fünf Bäume gepflanzt – „an einem idealen Standort“, weiß Thomas Maier. Denn der Wildapfel ist zwar ein Waldbaum, braucht aber „extrem viel Licht“. Die weitflächige Lichtung in der Nähe des Flugplatzes Berneck ist also perfekt. „Der Wildapfel ist ökologisch sehr wertvoll“, erklärt Maier weiter. Seine üppigen Blüten bieten im Frühjahr zahlreichen Insekten Nahrung, sind wertvolle Bienen- und Hummelweiden. Am Ende des Winters freut sich dann das Wild an den kleinen Äpfelchen. „Die Frucht wird erst zuckersüß, wenn sie ein paar Mal dem Frost ausgesetzt war“, weiß Paul Miller. Nicht nur das Wild schätzt die süße Nahrung. Auch Waldvögel picken gerne daran.

Bis die kleinen Bäume Früchte tragen, werden sechs bis sieben Jahre vergehen. So lange sind sie durch Wuchshüllen gegen Verbiss durch Wild geschützt. Paul Miller, der jeden Tag in seinem Revier ist, wird regelmäßig nach ihnen schauen und „die Lichtung frei halten“. „Mit unserer Aktion wollen wir Jäger dazu beitragen, dass der Wildapfel bei uns wieder verbreitet zu finden ist“, so Maier. Früher wuchs der „Malus sylvestris“ ganz selbstverständlich in Hecken und am Waldrand. „Er wächst häufig strauchförmig und wird selten über zehn Meter hoch“. Die Früchte sind kleiner als die des veredelten Obstes und sehen unscheinbar aus.

Nicht nur die Tiere des Waldes und des Feldes haben ein Faible für Obst. Auch der Foxterrier Bella lässt sich einen Apfel schmecken – und vergisst dabei ganz, dass er eigentlich ein Fleischfresser ist.

 

Info:

Der KJV Göppingen gehören über 600 Jägerinnen und Jäger aus dem gesamten Landkreis an. Die KJV ist anerkannter Verband nach dem Landesnaturschutzgesetz. Sie legen Wildäcker an, pflanzen Hecken, pflegen Streuobstwiesen und Laichgewässer. Damit tragen sie in einer immer intensiver von der Landwirtschaft genutzten Landschaft zum Schutz von Lebensräumen für die heimische Tierwelt bei. Weitere Informationen unter www.jaeger-gp.de

PM

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