Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat den Waldkauz (Strix aluco) zum „Vogel des Jahres 2017“ gewählt. Auf den farbenfrohen Stieglitz folgt damit ein Eulenvogel.
Stellvertretend für alle Eulenarten hat der NABU für 2017 den Waldkauz zum Jahresvogel gewählt. Mit ihm soll für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen im Wald oder in Parks geworben werden. Der Bestand des Waldkauzes in Deutschland beträgt laut dem Atlas deutscher Brutvogelarten 43.000 bis 75.000 Brutpaare und wird langfristig als stabil eingeschätzt. Im Landkreis Göppingen wird der Bestand auf ca. 200 – 300 Paare geschätzt. Damit gehört der Waldkauz zusammen mit der Waldohreule zu den häufigsten Eulenarten. Der Bruterfolg hängt jedoch von der Qualität des Lebensraums ab. Das Fällen alter Höhlenbäume und eintönige Wälder sind die größten Gefahren für den Bestand des Waldkauzes.
Waldkäuze sind lautlose Jäger der Nacht. Sie sehen und hören besonders gut, und finden so präzise ihre Beute. Auch wenn sein Name anderes vermuten lässt: Der Vogel des Jahres 2017 ist keinesfalls nur im Wald zu Hause, obwohl er sich in lichten Laub- und Mischwäldern am wohlsten fühlt. Als ideal gilt ein Lebensraum mit einem Waldanteil von 40 bis 80 Prozent, dazu Lichtungen und angrenzende Felder. Längst ist er daher auch in städtischen Parkanlagen, Gärten oder auf Friedhöfen mit altem Baumbestand und geeigneten Bruthöhlen zuhause. Dabei kommt er uns Menschen recht nah, wenn er auch eher zu hören als zu sehen ist. Tagsüber versteckt er sich in Höhlen oder in dichten Baumkronen. Die lautlosen Jäger werden etwa so groß wie Krähen.
Neben dem Waldkauz kommen bei uns noch weitere fünf Eulenarten vor. Darunter die Waldohreule und dann wesentlich seltener Schleiereule, Steinkauz und auf der Schwäbischen Alb der Rauhfuß- sowie der Sperlingskauz. Wieder recht verbreitet ist die größte Eulenart Europas, der Uhu.
Am 25. März bietet der NABU Süßen und Umgebung eine Exkursion ins Waldkauzrevier an. Nähere Informationen unter www.nabu-suessen.de.
PM