Es war kühl aber trocken als der Naturschutzbund Süßen und Umgebung (NABU) seine Schnittunterweisung an Hochstämmen im Streuobstbau durchführte.
Eberhard Herrmann konnte über 30 Interessenten zu diesem Kurs begrüßen. Die Dörfer und Städte in der Region sind meist umgeben von Streuobstwiesenbeständen. Diese Streuobstbestände sind jedoch zum Teil lückig, überaltert und in einem allgemein schlechten Zustand. Auch Baumaßnahmen haben diese wertvollen Streuobstwiesen in den letzten Jahren reduziert. Dadurch wird die ökologische Funktion dieses Biotoptyps stark beeinträchtigt. „In letzter Zeit konnte auch festgestellt werden, dass viele Streuobstbestände nicht mehr gepflegt werden“, meint Eberhard Herrmann. Er ermutigte die Kursteilnehmer nicht nur ihren alten Baumbestand zu pflegen, sondern auch rechtzeitig mit Neupflanzungen zu verjüngen. Außerdem ist ein immer stärkerer Mistelbefall der Bäume zu beobachten. Der NABU und der Landkreis Göppingen haben Informationsbroschüren zu diesem Problem verfasst und es ist wichtig bei der Baumpflege Misteln zu entfernen.
Wolfgang Nägele erläuterte kompetent den Erziehungsschnitt an frisch gepflanzten Apfel- und Birnbäumen. Dieser muss in den ersten Jahren konsequent erfolgen damit der Baum eine schöne und lichte Krone aufbaut. Fachmännisch demonstrierte er wie man Leitäste mit Holunderstreben abspreizt und Fruchtäste herunterbindet. Danach wurden 5- und 10- jährige Bäume geschnitten um den Kursteilnehmern die weitere Entwicklung des Baumschnitts zu demonstrieren. Es kam ebenso zur Sprache wie man mit wenig Aufwand alte Bäume schneidet um zu viele Wasserschosse zu vermeiden sowie das Erkennen und Behandeln verschiedener Baumkrankheiten. Ebenso wurde das Düngen der Bäume mit Mist angesprochen, da sonst oftmals die Qualität des Obstes nicht mehr stimmt.
Im Namen des NABU und der Teilnehmer bedankte sich Eberhard Herrmann bei Wolfgang Nägele und wies darauf hin, dass an gleicher Stelle nächstes Jahr wieder ein Schnittkurs stattfinden wird.
PM