Landkreis punktet beim Radjubiläum – Zweiter Preis für Inklusions-Projekt errungen

Mit einer nicht ganz alltäglichen Bewerbung hat sich das Landratsamt dem Landeswettbewerb zum Fahrrad-Jubiläum 2017 gestellt. 200 Jahre ist es inzwischen her, dass der in Karlsruhe geborene Karl Freiherr von Drais, von Berufswegen Forstbeamter, seine Erfindung des Laufrads („Draisine“) der Öffentlichkeit vorstellte. Der Siegeszug des umweltfreundlichen und noch dazu gesundheitsfördernden Verkehrsmittels nahm seinen Lauf. Das Jubeljahr bietet Veranstaltungen unterschiedlichster Couleur im ganzen Land. Denn nie zuvor war das Fahrrad so populär wie heute. Die Bemühungen zur Förderung des Fahrrads als nachhaltige Mobilitätsform steigern sich auf allen Ebenen von Jahr zu Jahr. Auch im Landkreis Göppingen hat die 2011 verabschiedete Radkonzeption eine Initialzündung ausgelöst, die zur Zertifizierung als „Fahrradfreundlicher Landkreis“ im Jahr 2014 führte.

Mit diesem Anspruch wollte das Landratsamt auch im Jubiläumsjahr mit dabei sein. Dabei überzeugte das vorgelegte Konzept, welches das Inklusionsthema im Bereich des Fahrradverkehrs erstmals in den Fokus rückt. Mit einem Aktionstag zum Thema „Radfahren und Inklusion“ sollen Menschen mit Behinderungen, Bewegungseinschränkungen, Gleichgewichtsproblemen, Erkrankungen (bspw. MS oder Parkinson) oder Demenzerscheinungen neue Perspektiven in der Fortbewegung mit dem Fahrrad aufzeigt werden. Damit nimmt das Projekt Bezug auf die im Januar 2016 verabschiedete Radstrategie des Landes Baden-Württemberg. Darin wird der sozialen Teilhabe ein eigenes Kapitel gewidmet und darunter auch dezidiert die Mobilität für Menschen mit Behinderungen als strategischer Baustein benannt, zu dem der Landkreis einen Beitrag liefern möchte.

Das Projekt ist in den Themenbereich Tourismus einzuordnen und wird in Form eines Events am Sonntag, dem 24. September realisiert. Diese Idee wurde von der Bewertungskommission mit dem 2. Preis prämiert. „Wir freuen uns sehr, dass unser Vorschlag im Ministerium offenbar auf Begeisterung gestoßen ist und wir mit dieser hervorragenden Platzierung zum Zuge gekommen sind“ freut sich Landrat Edgar Wolff über die Förderung durch das Land. Der Landkreis Göppingen erhält ein Preisgeld von 2.000 € und darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Einzelförderungen im Rahmen des Projekts zu beantragen.

„Mit dem Inklusions-Thema greifen wir einen zunehmend wichtiger werdenden, zugleich aber auch sehr sensiblen Aspekt der Fahrradförderung auf“ führt Jörg-Michael Wienecke, zuständiger Amtsleiter für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur aus. Wichtig sei, dass sowohl die Belange des Alltagsradelns als auch des Freizeitverkehrs im Auge behalten werden. Der Aktionstag im September wird daher in enger Kooperation mit der Tourismusförderung vorbereitet. „In unserer attraktiven Landschaft finden wir beste Voraussetzungen vor, um Menschen nicht nur aus dem Landkreis, sondern aus der gesamten Region anzusprechen, wenn wir die entsprechende Infrastruktur zu Verfügung stellen“ ergänzt Tourismus-Experte Holger Bäuerle seine Bemühungen um Zielgruppen, für deren spezifische Bedürfnisse besondere Anstrengungen erforderlich sind. Was es vor Ort schon gibt und welche Möglichkeiten generell bestehen, diesem Thema will sich der Aktionstag, zu dem viele Gäste aus dem ganzen Land erwartet werden, im Besonderen widmen.

PM

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