Nach dem Start des Biosphärengebietes Schwarzwald am 1. Februar 2016 haben Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Naturschutzminister Alexander Bonde und die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Landkreise und Gemeinden als zweiten grundlegenden Schritt die Vereinbarung zur Zusammenarbeit in diesem Gebiet unterzeichnet.
„Im Biosphärengebiet Schwarzwald beschreiten wir einen gemeinsamen Weg des Miteinanders von Mensch und Natur, von Wirtschaft und Umwelt in eine für alle Seiten gute und sinnvolle Balance. Die Menschen in der Region setzen hiermit ein starkes Zeichen für den Erhalt, aber auch für die nachhaltige Entwicklung ihrer Heimat“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der feierlichen Unterzeichnung der Vereinbarung am Freitag (19. Februar 2016) in Schönau im Schwarzwald (Landkreis Lörrach). „Mit der Einrichtung des Biosphärengebietes Schwarzwald entsteht eine einzigartige Modellregion mit erheblichem Mehrwert für Wirtschaft, Tourismus und Natur. Gemeinsam setzen wir einen starken Impuls für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Region – in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht“, ergänzte Naturschutzminister Bonde. Der Minister dankte nochmals allen am Gründungsprozess Beteiligten für deren großes Engagement und die Unterstützung auf dem arbeitsreichen, aber erfolgreichen Weg zum Biosphärengebiet Schwarzwald. „Baden-Württemberg ist stolz auf die tolle Entwicklung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Ich bin sicher, dass auch die Menschen im Schwarzwald eine Erfolgsgeschichte schreiben werden“, betonte Bonde.
29 Gemeinden aus drei Landkreisen haben sich zum Biosphärengebiet Schwarzwald zusammengeschlossen. In der unterzeichneten Vereinbarung zur Zusammenarbeit des Landes, der Landkreise und der Gemeinden wird die Finanzierungsbeteiligung geregelt. „In den ersten drei Jahren trägt das Land die vollständigen Kosten für das Biosphärengebiet“, sicherte Bonde zu. Danach trägt das Land 70 Prozent der Kosten, 30 Prozent übernehmen die Gemeinden mit Unterstützung der Landkreise. Auch die Kosten für den Antrag auf Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat und für das der UNESCO vorzulegende Rahmenkonzept übernimmt das Land vollständig. In der Vereinbarung ist außerdem der Sitz der Geschäftsstelle in Schönau festgeschrieben. Zudem regelt sie die Mitwirkungsmöglichkeiten der im Gebiet lebenden Menschen sowie die Gremienstrukturen. „Wir haben heute den Rahmen für das Biosphärengebiet geschaffen. Nun ist es an den Menschen, es zu leben und voranzubringen. Ich lade alle ein, sich an der Entwicklung des Gebiets zu beteiligen“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.
Hintergrundinformationen:
Mit den 29 am Biosphärengebiet Schwarzwald beteiligten Gemeinden umfasst dieses nun eine Gebietskulisse von 63.236 Hektar. Ein Biosphärengebiet ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung, die auch von der UNESCO mit einem besonderen Zertifikat ausgestattet wird.
Durch die Einrichtung des Biosphärengebiets entsteht für alle Beteiligten eine Win-win-Situation: So gewinnt beispielsweise die Landwirtschaft und mit ihr die vielen kleinen, familiengeführten Betriebe eine zusätzliche Wertschöpfungsperspektive. Touristische Angebote werden stärker vernetzt. Landschaftlich bietet der Südschwarzwald eine einzigartige Kulturlandschaft, die insbesondere mit ihren Allmendweiden ein Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen hat. Aber auch die naturnahen Bergbäche, Moore und Felsen, Seen und Teiche sowie die standörtlich und nutzungsbedingt unterschiedlichen Wälder prägen diese Landschaft in besonderer Weise und stehen nun unter einem besonderen Schutz.
Folgende 29 Kommunen haben sich dafür entschieden, beim Biosphärengebiet Schwarzwald dabei zu sein:
Landkreis Lörrach:
Aitern, Böllen, Fröhnd, Hausen im Wiesental, Häg-Ehrsberg, Kleines Wiesental, Schönau im Schwarzwald, Schönenberg, Schopfheim, Todtnau, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden und Zell im Wiesental
Landkreis Waldshut:
Albbruck, Bernau, Dachsberg, Höchenschwand, Häusern, Ibach, St. Blasien, Ühlingen-Birkendorf, Wehr
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald:
Hinterzarten, Horben, Oberried, Schluchsee
Stadt Freiburg im Breisgau
Des Weiteren umfasst das Biosphärengebiet Schwarzwald einen Teil der Gemarkung der Gemeinde Weilheim
Die Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen dem Land Baden-Württemberg, den Landkreisen sowie den Gemeinden finden Sie hier: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpf/Abt5/Ref56/Schwarzwald-S/Documents/04_biosgeb-vereinbarung.pdf
Informationen rund um den Naturschutz im Land finden Sie unter www.mlr-bw.de/Naturschutz.
PM