Umsatzstarker Reisemarkt: Zur Eröffnung der CMT 2016 stehen die Vorzeichen weiterhin auf Wachstum / Kein Einbruch durch Terror erwartet / ADAC Camping Award vergeben
„Erfreuliche Nachrichten zum Beginn der CMT“ hatte Messe-Geschäftsführer Roland Bleinroth am Freitag in Stuttgart zu verkünden. Die Branchenexperten blicken optimistisch ins neue Jahr: Mit einem Plus von 4 Prozent bei den internationalen Ankünften und 2 Prozent bei den Urlaubsreisen erlebte der Welttourismus 2015 ein weiteres Umsatzhoch – und die Indikatoren für die kommende Saison sind äußerst vielversprechend. Auch auf der weltgrößten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit ist dieser positive Trend deutlich zu spüren.
CMT: Rekord-Messe mit Auszeichnung
So könne man in diesem Jahr erneut einen Ausstellerrekord verzeichnen, sagte Bleinroth. „Auf dem restlos ausgebuchten Messegelände sind 2068 Aussteller aus 96 Ländern und mehr als 360 Regionen und Städte vertreten. Damit haben wir erstmals die magische 2000er-Grenze überschritten“.
Eine fast magische Anziehungskraft übt die CMT auch auf ihre Besucher aus: Im Vorjahr strömten 241 000 in die Hallen, um sich zu informieren, zu schnuppern, zu kaufen oder zu buchen. „Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass unsere Gäste bereits sehr gut informiert auf die Messe kommen“, freute sich der Geschäftsführer. Neben den üppig gestalteten Auftritten der Partnerländer Indien, Dänemark und der Schweiz bietet die jüngste Ausgabe der CMT allen Reiselustigen wieder ein prallvolles Rahmenprogramm und viele hochinteressante Neuheiten. Wichtige Premieren für die Fachwelt sind die Veranstaltungen „fvw Destination Germany Day“ zum Thema Deutschland-Tourismus und die „ExpiCon“: Treffpunkt für Expedienten und Experten der Touristik auf der CMT“.
Aufgrund ihres unschlagbaren Gesamtkonzepts wurde die CMT vom Corps Touristique zum fünften Mal in Folge als beste Reisemesse in Deutschland ausgezeichnet – Ansporn, die traditionsreiche Tourismusmesse immer wieder neu zu erfinden, sagte Bleinroth.
Tourismus stabil im Aufwind: Zahlen sprechen für sich
„Die weltweite Urlaubsstimmung ist ausgesprochen gut“, fasste Prof. Dr. Martin Lohmann, Wissenschaftlicher Berater der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), seinen CMT-Eröffnungsvortrag einleitend zusammen. Von der international positiven Entwicklung profitiere die Branche in Deutschland: Für 2015 erwarte man dort mit 437 Millionen Übernachtungen eine neue Rekordmarke.
Auch auf Veranstalterseite schlägt sich der Reise-Boom in schwarzen Zahlen und einer Umsatzsteigerung von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich nieder. Ein starkes Wachstum ist vor allem bei Kreuzfahrten und Fernreisen festzustellen. Ähnlich erfreuliche Zahlen kommen aus dem Caravaning-Bereich: Mit über 47 000 Neuzulassungen war 2015 ein weiteres Rekordjahr. „Wir blicken optimistisch in das Jahr 2016“, sagte Kai Dhonau, Präsident des Deutschen Caravaning Händler Verbandes (DCHV). „Ein Ende des Booms ist aktuell noch nicht in Sicht.“
Ob mit dem Freizeitmobil, dem Pkw oder dem Flugzeug – gern und oft ins Ausland zieht es insbesondere die Baden-Württemberger, deren Anteil am Urlaubsreisen-Quellmarkt bei rund 13 Prozent liegt. Ganz oben in der schwäbischen „Reise-Hitparade“ stehen Italien, Spanien und die Türkei. Interessant auch das Reiseverhalten der in Deutschland lebenden Migranten: Bei einem Anteil von 8,1 Prozent der reisenden Bevölkerung stellen diese mit 8,4 Prozent aller in Deutschland gebuchten Reisen einen durchaus wichtigen Faktor im Tourismusgeschäft dar.
Die Prognosen für 2016 fallen gut aus: Nach einer von der FUR durchgeführten Befragung haben fast 40 Prozent der Deutschen Lust, Zeit und Geld, zu verreisen – ein neuer Höchstwert. Unter Annahme einer „weitgehend stabilen wirtschaftlichen Situation der Privathaushalte“, so Lohmann, sei daher auch für das kommende Jahr mit einer starken, stabilen Nachfrage zu rechnen. Einzige Sorge der Branche: Umsatzeinbrüche durch den internationalen Terror.
Reisen als Lebensstil: Absage an den Terror
„Wir erleben unruhige Zeiten“, sagte Montserrat Sierra, Präsidentin des Corps Touristique. „Die Attentate von Istanbul, Jakarta oder Paris, aber auch die Vorkommnisse in Köln haben Einfluss auf den Tourismus – mehr Sicherheit an den Flughäfen, mehr Grenzkontrollen, mehr Warteschlangen.“ Es sei nun Aufgabe der Regierungen, „Maßnahmen zur Sicherung der Reiseziele umzusetzen“, forderte sie.
Trotz „negativer Zahlen in einigen Destinationen“ sei die Reiselust jedoch ungebrochen. Freilich bekundeten viele Menschen, ihr Reiseverhalten künftig ändern zu wollen, was die Reiseabsicht an sich jedoch kaum berühre. „Wir dürfen uns in unserer Freiheit und unserem Lebensstil nicht einschränken lassen. Die Menschen reisen weiter, und Reisen fördert das gegenseitige Verständnis. Gerade mich als überzeugte Europäerin freut das sehr.“
Innovativ, zukunftsweisend, überzeugend: ADAC Camping Award 2016
Im Anschluss an die Eröffnungs-Pressekonferenz wurden am Freitag auf der CMT zum zwölften Mal die Camping Awards des ADAC vergeben. In sieben Kategorien zeichnet der Automobilclub alljährlich „innovative, zukunftsweisende Camping-Konzepte und deren überzeugende Umsetzung in die Praxis“ aus, erklärte Stefan Thurn, Chefredakteur des ADAC Campingführers.
Preisträger in der Kategorie „aktive Freizeitgestaltung“ ist der als „Dark Skyes Park“ zertifizierte Camping Møns Klint in Dänemark, der durch ein spezielles Beleuchtungskonzept seinen Gästen den Sternenhimmel zum Greifen nahe bringt. Weitere Preisträger: Camping Lago di Levico, Italien (Kategorie Mietunterkünfte); Camping Club Californie Plage, Frankreich (Freizeitanlagen); Camping Sabbiadoro, Italien (Ökologie/Nachhaltigkeit); Camping Resort Sanguli, Spanien (Kommunikation und Marketing), Yelloh! Village Le Brasilia, Frankreich (Architektur) und die Kärntner Initiative „Lust auf Camping“ (Sonderpreis Kooperation). Im Rahmen der Preisverleihung stellte der ADAC auch seinen neuen Campingführer vor – ein beliebtes Standardwerk mit wertvollen Informationen über mehr als 5500 Plätze in 38 Ländern.
PM