Sechs deutsche Geoparks, darunter auch der GeoPark Schwäbische Alb, wurden letzte Woche in das neue UNESCO Global Geopark-Programm aufgenommen. Das Programm wurde in einem Mehrheitsbeschluss der 193 UN-Mitgliedsstaaten in der UNESCO-Generalkonferenz am 17. November 2015 formal bestätigt.
Die bislang unter „Globale Geoparks unter der Schirmherrschaft der UNESCO“ geführten Regionen werden damit in einen offiziellen UNESCO-Status gehoben. Weitere Geoparks, die neben der Schwäbischen Alb in das neue UNESCO-Programm aufgenommen wurden sind der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, der Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen, der Geopark Muskauer Faltenbogen, der Natur- und Geopark TERRA.vita und der Natur- und Geopark Vulkaneifel. Zu ihren Aufgaben gehören der Schutz des geologischen, natürlichen und kulturellen Erbes sowie Beiträge zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung unter Mitwirkung der Bevölkerung. Darüber hinaus vermitteln Geoparks ein Bewusstsein und ein Verständnis für den globalen Wandel.
Der GeoPark Schwäbische Alb ist eine Region mit einzigartigem geologischen und archäologischen Erbe. Die Alb ist Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes und wird begrenzt vom Schwarzwald im Südwesten, dem Neckar im Norden, dem Rieskrater im Osten und der Donau im Süden. Erdgeschichtliche Abschnitte wie das Aalenium und das Pliensbachium sind nach Orten der Schwäbischen Alb benannt. Die weltweit bekannte Untergliederung des Erdalters Jura wurde hier entwickelt. Auf der Alb findet man weltberühmte Fossilienfundstätten wie Holzmaden, Dotternhausen und Nusplingen. Die Karstlandschaft bietet Dolinen, Karstquellen wie den Blautopf und viele Höhlen. Als höhlenreichste Landschaft Deutschlands bot die Alb Menschen und Tieren bereits in der Eiszeit besondere Lebensräume, welche einzigartige Eiszeitfunde wie den Löwenmenschen oder die Venus vom Hohle Fels beherbergt haben. Besonders attraktiv im GeoPark Schwäbische Alb ist die Verzahnung von Geotourismus und Schwäbischen Albtourismus, vertreten durch den SAT (Schwäbischer Albtourismus-Verband).
Außer den bereits bestehenden sechs UNESCO Globalen Geoparks in Deutschland können sich auch andere Regionen mit einem international bedeutsamen geologischen Erbe zukünftig bewerben, um Teil des neu gegründeten UNESCO-Geopark Netzwerks zu werden. Mit der Schaffung dieser dritten Flächenkategorie „UNESCO Global Geoparks“ setzt die UNESCO einen Meilenstein für die Regionalentwicklung in den einzelnen Regionen. Die Geoparks weltweit werden, nunmehr in ihrem Status angehoben, verstärkt in die Themen Geotourismus, Geotopschutz, Geobildung und Regionalentwicklung investieren. Andererseits erhofft sich der GeoPark Schwäbische Alb aber auch Unterstützung von der Politik, insbesondere vom Land Baden-Württemberg.
Links:
www.forum-globaler-geoparks.de
www.geopark-alb.de
Information zum GeoPark Schwäbische Alb:
Als Geoparks werden Landschaften ausgezeichnet, die ein herausragendes geologisches, archäologisches und kulturhistorisches Erbe besitzen. Die Auszeichnung als Geopark ist keine Schutzgebietskategorie, sondern ein Gütesiegel, welches auf Zeit verliehen wird. Aufgabe eines Geoparks ist es, das erdgeschichtliche Erbe für Menschen erlebbar zu machen, Geotope zu schützen und einen Beitrag zur Regionalentwicklung zu leisten. Die Schwäbische Alb ist seit 2002 „Nationaler“ und seit 2005 „Europäischer“ und „Globaler“ Geopark unter der Schirmherrschaft der UNESCO.
Foto: GeoPark-Team (von li nach rechts): Prof. Dr. Roman Lenz (Beiratsvorsitzender), Dr. Siegfried Roth (Gechäftsführer), Dr. Dana Pietsch (Projektmanagerin), Helga Stark (Verwaltung), Hans-Jürgen Stede (Vorsitzender)
PM