Göppingen: Themenwoche zum ersten Weltkrieg

Aus Pessac, Göppingens Partnerstadt in Südwestfrankreich, kam die Idee, ein gemeinsames Schüler-Projekt zum „Grande Guerre“, dem ersten Weltkrieg 1914 – 1918, zu erarbeiten.

Wolfgang Klein, der Vorsitzende unseres Partnerschaftsvereins, nahm die Anregung des Präsidenten vom Comité de Jumelage, Jean-Bernard Canton, begeistert auf und sprach alle vier Göppinger Gymnasien an. Drei davon konnten für dieses Projekt gewonnen werden, das gemeinsam mit dem Lycée Pape Clément in Pessac weitergeführt werden soll. Als „work in progress“ ist dieser Austausch bis 2018 geplant.

Das Freihof-, das Werner-Heisenberg- und das Hohenstaufen- Gymnasium arbeiten Hand in Hand ein Stück Geschichte auf. Rund 50 Gymnasiasten waren ein halbes Jahr im Göppinger Stadtarchiv tätig, um Quellen zu entschlüsseln und Materialien zu sammeln. Lebensmittelkarten, ein Kriegstagebuch, Gemeinderatsprotokolle und Zeitungsartikel sind die Grundlagen für die erste öffentliche Präsentation in Göppingen. Martin Mundorf vom Göppinger Stadtarchiv stand den Schülern beim Einordnen der Quellen zur Seite.

Unser Vorsitzender, ein überzeugter Europäer, der sich die Pflege der deutsch-französischen Partnerschaft zur Herzens-Sache gemacht hat, weiß als Kultur-Manager und Dozent in der politischen Bildung, wie wichtig es ist, für solche Anliegen eine öffentliche Plattform zu finden.

Und so entstand das Projekt einer „Themen-Woche“. Tatkräftige Unterstützung erhielt er von Wolfram Hosch, Kultur-Referent der Stadt Göppingen, und von Thomas Meyer-Weithofer von der evangelischen Erwachsenenbildung.

Mit der Vernissage in der Stadtkirche Göppingen beginnt am 21. Oktober um 19:00 Uhr das Projekt »Vom „Erbfeind“ zum europäischen Partner und Freund«. Den zentralen Anstoß für die Ausstellung gab das Kriegstagebuch eines Göppinger Soldaten. Ergänzt wird dieses Zeit-Dokument durch 26 Schautafeln, die im vergangenen Jahr im Lycée Pape Clément bereits zu sehen waren: „L’Allemagne et la France – un demi-siècle d’amitié et de cooperation“. Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Élysée-Vertrag“ vermitteln 13 Schautafeln die französische Seite und 13 Schautafeln die deutsche Seite. Diese Wanderausstellung „Deutschland und Frankreich – Ein halbes Jahrhundert Freundschaft und Zusammenarbeit“ wurde 2013 unter anderem in der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität gezeigt.

Die Plakate verdeutlichen die vielfältigen kulturellen, politischen und ökonomischen Verflechtungen zwischen Deutschland und Frankreich und heben die Bedeutung der Beziehungen zwischen beiden Ländern für die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Europas hervor.

Die Präsentation des Schüler-Projektes erfolgt am 27. Oktober um 19:00 Uhr.

Den Höhe- und Schlusspunkt bildet am 28. Oktober um 19:30 Uhr die musikalisch-literarische Inszenierung nach dem Zitat von Arthur Schnitzler »Der Weltkrieg, der Weltruin«.

Im Mittelpunkt stehen die „Zehn Märsche, um den Sieg zu verfehlen“ für Bläser und Schlagzeug, die der argentinisch-deutsche Komponist Mauricio Kagel Ende der 1970er-Jahre komponiert hatte. Deutlicher lässt sich die Katastrophe des Ersten Weltkriegs nicht ausdrücken, weder in Worten noch in Noten.

PM

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