Immer wieder sonntags: Ab dem ersten Juli-Wochenende verkehren die neuen im März durch den zuständigen Kreistagsausschuss beschlossenen Bus-Shuttle zum Reußenstein. Zielgruppen sind Wanderer mit und ohne Fahrrad.
Im 2-Stunden-Takt fahren die Sonderbusse mit Fahrradanhänger jeweils ab Göppingen ZOB und Kirchheim/Teck ZOB auf die Albhochfläche. Mitgenommen werden bis zu 20 Fahrräder und Pedelecs, für Gruppen wird die vorherige Anmeldung empfohlen. Fahrtziel ist jeweils der bekannte Wanderparkplatz an der Burgruine Reußenstein, wo beide Buslinien die herrliche Landschaft und zahlreiche Freizeitaktivitäten auf der Höhe von rund 750 Metern erschließen. Von dort aus bieten sich vielfältige Möglichkeiten für (Rad-)Wanderungen in alle Himmelsrichtungen. Auf der Hochfläche, gemütlich hinab zum Filsursprung über das Täle bis Geislingen oder downhill am markanten Albtrauf. Die Verknüpfung zu den touristischen Radrouten wird am nahe gelegenen „Bahnhöfle“ hergestellt. Die Abfahrten der Busse sind jeweils zur geraden Stunde (Minute 20) am Kirchheimer und zur ungeraden Stunde (Minute 25) am Göppinger ZOB. Der Fahrplan ist auf die Anschlüsse des Regionalverkehrs in Göppingen und die S-Bahn in Kirchheim abgestimmt.
Der Landkreis Göppingen, seit 2014 offiziell als „fahrradfreundlicher Landkreis“ ausgezeichnet, weitet damit seine Aktivitäten im Rad- und Wandertourismus deutlich aus. Die Initiative der Kreisverwaltung geht auf die 2011 durch den Kreistag verabschiedete Radverkehrskonzeption zurück, die sich für ein attraktives Angebot im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs ausspricht und die Einrichtung eines Radwanderbusses auf die Alb als konkretes Projekt vorsieht. „Der Landkreis hat in den vergangenen Jahren sein komplettes touristisches Radnetz von rund 400 km Länge auf insgesamt 8 Routen neu beschildert. Mit den Landkreisen Heidenheim und Alb-Donau-Kreis wurde darüber hinaus die erste mit 4 Sternen vom ADFC zertifizierte 180 km lange Radroute „Albtäler“ umgesetzt. Und schließlich verfügen wir seit diesem Frühjahr eit 2015 auch über den vom Wanderbaren Deutschland zertifizierten Qualitäts-Wanderweg „Albtraufgänger“, dem auch das bislang in Deutschland selten vergebene Siegel „Leading Quality Trail – Best of Europe“ des Europäischen Wanderverbandes attestiert wurde“, zählt Landrat Edgar Wolff begeistert auf. „Insofern kommt das neue ÖPNV-Angebot an Sonn- und Feiertagen genau zum richtigen Zeitpunkt“, freut sich Landrat Edgar Wolff, der sich im Kreistag für die Einführung der neuen Shuttle-Angebote stark gemacht hatte. Aus seiner Sicht wird das Profil des Landkreises in der Metropolregion Stuttgart gerade im wichtigen Freizeitsegment dadurch nachdrücklich gestärkt. In Zusammenarbeit zwischen dem federführenden Amt für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, dem Büro für Kreisentwicklung und Kommunikation und den Tourismusverbänden werden die neuen RadWanderBusse zum Reußenstein in der gesamten Region intensiv beworben.
„Umso wichtiger ist es, dass die Busse auch tariflich integriert sind“. Darauf weist Jörg-Michael Wienecke, der Verkehrsplaner des Landkreises, ausdrücklich hin. Neben den regulären Tarifen des Filsland Mobilitätsverbunds (Göppinger Linie) und des VVS (Kirchheimer Linie) gelten auf beiden Kursen auch die günstigen TagesTickets NETZ des VVS, auf der Göppinger Linie zusätzlich der Tarif SparBus Sa/So. Damit erreicht man für attraktive 1,50 € bequem die Albhochfläche, das Fahrrad inklusive, versteht sich.
Aus- und Zustiegsmöglichkeiten gibt es im gesamten Linienverlauf. Auf der Göppinger Linie geht die Fahrt zunächst über Jebenhausen, Heiningen, den Bad Boller Raum und Gruibingen in Richtung Oberes Filstal mit Stopps in Mühlhausen und Wiesensteig. Dort trifft der RadWanderBus Reußenstein auf die von Geislingen kommende Fils- und Albtraufroute sowie den ADFC-zertifizierten 4-Sterne Radweg „Albtäler“. Die Linie von Kirchheim/Teck fährt über das Urweltmuseum in Holzmaden und Weilheim hinauf zum Deutschen Haus, wo es einen Zugang zum neu ausgeschilderten Premium-Wanderparadies am Albtrauf gibt. Ab dem Boßler-Parkplatz nehmen beide Linien den gleichen Verlauf über das Obere Täle, so dass sich von dort aus sogar ein Stundentakt bis zum Reußenstein ergibt.
Auf das mit dem Landkreis Esslingen in diesem Frühjahr gemeinsam vorangebrachte Projekt ist man im Landratsamt besonders stolz, weil es den seit Jahren gehegten Wunsch Realität werden lässt, einen regelmäßigen Freizeit-Shuttle auf die Alb zu ermöglichen, der Radler und Wanderer gleichermaßen anspricht. Für Holger Bäuerle, den Tourismusmanager des Landkreises, „schließt der RadWanderBus Reußenstein eine wichtige Angebotslücke, um den Tourismus voranzubringen und führt die Erkenntnisse und Maßnahmen der vom Kreistag im Sommer 2013 beschlossenen Tourismuskonzeption logisch fort“.
Der Modellbetrieb ist zunächst für diesen Sommer und zwei weitere Betriebsjahre bestellt. Ab 2016 verkehren die Busse dann bereits ab dem 1. Mai bis Ende Oktober. Nach den Erfahrungen der ersten Monate soll der Betrieb bereits in diesem Herbst überprüft und gegebenenfalls nachgesteuert werden.
PM