Datum/Zeit
Date(s) - 13/06/2023
19:00 - 20:30
Veranstaltungsort
Göppingen - Museum "Storchen"
Kategorien
Als Napoleon bei Waterloo seine endgültige Niederlage erlitt, zum zweiten Mal abdanken musste und schließlich auf die Insel St. Helena verbannt wurde, standen seine Anhänger und seine Familie vor einer ungewissen Zukunft. So auch sein jüngster Bruder Jérôme und seine Gemahlin Katharina, eine württembergische Prinzessin. Das vormalige Königspaar von Westphalen suchte zunächst Zuflucht in der Heimat Katharinas, nämlich in Württemberg.
Dabei wurde ihnen das Göppinger Schloss als vorläufige Aufenthaltsstation zugewiesen, ehe sie weitere Exilorte aufsuchen mussten. Diese kurze Episode der Göppinger Stadtgeschichte beleuchtet ein Vortrag des Leiters von Archiv und Museen, Dr. Dominik Gerd Sieber, am Dienstag, 13. Juni, um 19 Uhr im Stadtmuseum im Storchen. Der kostenfreie Vortrag trägt den Titel „Nichts anderes als Staats-Gefangene? Der kurze Exilaufenthalt des Ex-Königspaars von Westphalen Jérôme Bonaparte und Katharina von Württemberg im Göppinger Schloss im Sommer 1815“. Dabei wird nicht nur der Aufenthalt Katharinas und Jérômes rekonstruiert, sondern auch der größere Kontext erläutert und nicht zuletzt in die Biographien der beiden eingeführt. Im Mittelpunkt stehen die Briefe, die der damalige Schlosshauptmann, Generalmajor Felix Christian August von Brusselle, nahezu täglich an Katharinas Vater, König Friedrich, nach Stuttgart schickte, in denen er minutiös dem württembergischen Monarchen über das Befinden und Tun seiner Tochter und seines Schwiegersohns Bericht erstattete.